Bahnhof Niebüll
Niebüll | |
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Daten | |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 4 |
Abkürzung | ANB |
IBNR | 8004343 |
Preisklasse | 3 |
Eröffnung | 1887 |
Profil auf Bahnhof.de | Nieb-C3-BCll-1028978 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Niebüll |
Land | Schleswig-Holstein |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 54° 47′ 22″ N, 8° 50′ 4″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Schleswig-Holstein |
Der Bahnhof Niebüll ist einer von zwei Personenbahnhöfen in der namensgebenden Stadt Niebüll. Er liegt an der Marschbahn und bindet Züge von Hamburg-Altona nach Westerland auf Sylt durch. Er wurde 1887 im Zuge der Marschbahnerweiterung eröffnet.
Betrieb
Der Bahnhof ist ein Eisenbahnknoten. Neben den Personenzugverbindungen auf der Marschbahn verkehren von hier aus ebenfalls Züge über die abzweigende Bahnstrecke Niebüll–Tondern (Bundesgrenze) ins nahe gelegene Tønder und darüber hinaus auch durchgehend von und nach Esbjerg. Diese Strecke stellt (bis zum Bau des Hindenburgdamms) den ursprünglichen Verlauf der Marschbahntrasse dar.
Über ein Verbindungsgleis besteht darüber hinaus Anschluss an den Bahnhof Niebüll (neg) an der Bahnstrecke Niebüll–Dagebüll. Die beiden letztgenannten Strecken befinden sich heute im Besitz der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft Niebüll (neg) als Eisenbahninfrastrukturunternehmen.
Ein großer Teil der Zugverbindungen wird seit Dezember 2016 wieder von der Regionalbahn Schleswig-Holstein erbracht. Das zum Deutsche-Bahn-Konzern gehörende Tochterunternehmen DB Regio Bahn Nord löste zum Fahrplanwechsel die Nord-Ostsee-Bahn ab, die ihrerseits den Betrieb zuvor seit 2005 durchgeführt hatte.[1]
Auch einzelne Intercity-Zugpaare der Deutschen Bahn halten in Niebüll. Ein Teil von ihnen führt im Sommer Kurswagen mit, die in Niebüll auf die Strecke Niebüll–Dagebüll umrangiert werden und so Fahrgästen von und nach Dagebüll Mole (Fährbahnhof für die Inseln Föhr und Amrum) ein Umsteigen in Niebüll ersparen.
Einen Überblick über die Verbindungen im Bahnhof Niebüll bietet die folgende Tabelle.
Zuggattung / Linie | Verlauf | Taktfrequenz | Fahrzeuge | EVU |
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IC 26 | Westerland (Sylt) – Niebüll – Hamburg – Hannover – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – Karlsruhe | ein Zugpaar | 218+ IC-Wagen | DB Fernverkehr AG |
IC 27 | Westerland (Sylt) – Niebüll – Hamburg – Berlin – Berlin Südkreuz – Berlin-Lichtenberg | ein Zugpaar | 218 + IC-Wagen | DB Fernverkehr AG |
IC 30 | Westerland (Sylt) – Niebüll – Hamburg – Bremen – Münster (Westf) – Dortmund – Düsseldorf – Köln – Koblenz – Stuttgart | ein Zugpaar | 218 + IC-Wagen | DB Fernverkehr AG |
D / Sylt Shuttle plus | Westerland (Sylt) – Niebüll – Bredstedt (– Husum) | unregelmäßig, teilweise Stundentakt | 628.4 | DB Fernverkehr AG |
RE 6 | Westerland (Sylt) – Niebüll – Husum – Heide (Holst) – Itzehoe – Elmshorn – Hamburg-Altona | Stundentakt (in den Hauptverkehrszeiten halbstündlich (bis Husum)) | 245 + 6–10 Married-Pair-Wagen | DB Regio AG SH |
RB 66 | Niebüll – Tønder – Esbjerg | Ein- oder Zweistundentakt | LINT 41 | neg / Arriva |
Alpen-Sylt Nachtexpress | Westerland (Sylt) – Niebüll – Husum – Hamburg-Altona – Hamburg – Frankfurt (Main) Süd – Würzburg – Nürnberg – Augsburg – München – Salzburg | zwei Zugpaare wöchentlich | RDC |
Bahnhofsanlagen und Gleise
Außer dem Empfangsgebäude und dem Wasserturm von 1887 sind zwei historische mechanische Stellwerke von 1920 nach wie vor in Betrieb. Der Bahnhof besitzt mehrere Gleise, wovon aber nur vier über einen Bahnsteig zugänglich sind (Stand: 2016). Die Beschilderungen in der Anlage sind zweisprachig (deutsch: Niebüll, friesisch: Naibel). Weitere Gleise dienen vor allem dem Autozugverkehr des südlich angrenzenden Verladeterminals des Autozugverkehrs Niebüll–Westerland.
Die Personenzüge fahren planmäßig wie folgt:
- Gleis 1: Fern- und Regionalzüge von und nach Westerland (Sylt), Züge von und nach Dagebüll, um Anschluss per Kurswagen zu geben (am Gleis 1 existiert zusätzlich noch die Bahnsteigkante des Hausbahnsteiges aus der Bauzeit der Strecke – im Bild 1 rechts zu sehen – diese ist aber für Fahrgäste nicht mehr zugänglich). Zugfahrten sind auch von und nach Husum möglich.
- Gleis 2: Fern- und Regionalzüge von Westerland nach Husum, Züge von und nach Dagebüll
- Gleis 3: Fern- und Regionalzüge von Husum nach Westerland
- Gleis 4: Regionalzüge von und nach Dänemark. Zugfahrten sind von und nach Husum und von und nach Westerland möglich.
Der auf dem Bild sichtbare Hausbahnsteig wurde bis 1981 für die Grenzabfertigung von nach/von Dänemark fahrenden Zügen genutzt.
Der Wasserturm nördlich des Empfangsgebäudes stammt aus dem Jahr 1906. Nachdem schon geplant war, diesen Turm abzureißen, initiierten örtliche Handwerker ein Projekt zur Rettung des Turmes. Sie bildeten beim Restaurieren hier ihren Nachwuchs aus, der den historischen Zustand in Fachwerkkonstruktion wiederherstellen sollte.[2]
Geschichte
Bis zum Fahrplanwechsel 1981 bestanden von diesem Bahnhof ausgehend ebenfalls Zugverbindungen auf der Relation Niebüll–Flensburg. Seither wird die in Lindholm abzweigende Strecke nur noch selten genutzt, in den 2010er Jahren nur noch in Teilen als Draisinenstrecke. Jedoch gibt es regelmäßig Spekulationen und in Teilen auch konkrete Bestrebungen für eine Wiederaufnahme des Personen- und Gütertransports auf dieser Ost-West-Trasse.
Weitere Niebüller Bahnstationen
Auf der anderen Seite des Vorplatzes des DB-Bahnhofs befindet sich der Bahnhof Niebüll neg. Er ist der Ausgangsbahnhof des Bahnverkehrs auf der Kleinbahn Niebüll–Dagebüll und zählt heute zur Infrastruktur der Norddeutsche Eisenbahngesellschaft Niebüll. Vom Endbahnhof der Strecke, dem Bahnhof Dagebüll Mole, bestehen Fährverbindungen zu den Inseln Föhr und Amrum. Der Übergang vom Bahnhof Niebüll der DB Netz erfolgt über eine Sägefahrt – im Luftbild aus dem linken Gleis 1 auf das Ausziehgleis am oberen Bildrand links neben der Strecke in Richtung Westerland – und zurück westlich (links) am Stellwerk Nf vorbei auf die Strecke nach Dagebüll.
Der neg-Bahnhof entstand 1895 mit der ursprünglich meterspurigen Kleinbahn Niebüll–Dagebüll. Angrenzend an das Bahnhofsgelände des neg-Bahnhofs befindet sich das zentrale Betriebswerk des Unternehmens. Die Bahnbetriebsanlagen umfassen neben mehreren Stellgleisen einen Lokschuppen mit Werkstatt für deren Fahrzeuge. Erst 1928 zur Umspurung der Kleinbahn auf Normalspur wurde als Verlängerung vom Bahnhof zur Marschbahnstrecke ein Ausziehgleis zum Austausch von Kurswagen und anderen Eisenbahnfahrzeugen mit der Hauptbahn geschaffen, auf dem Übergabefahrten als Sägefahrten möglich sind, bei denen die Straßenzufahrten zum Bahnhofsvorplatz mit einer Fahne gesichert gequert werden.
Linie | Verlauf | Taktfrequenz | Fahrzeuge | EVU |
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RB 65 | Niebüll neg – Dagebüll Mole | unregelmäßig, etwa stündlich | 628.4 / T 4 | neg |
Der Haltepunkt Deezbüll liegt im gleichnamigen Niebüller Stadtteil an der Strecke nach Dagebüll.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Löst die Deutsche Bahn die NOB im Sylt-Verkehr ab? In: NahverkehrHAMBURG. 8. Juli 2015 (nahverkehrhamburg.de [abgerufen am 1. Januar 2017]).
- ↑ NDR: Schleswig-Holstein Magazin 2012, mehrere Berichte im Oktober