Bahnhof Usingen
Usingen | |
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Empfangsgebäude
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Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | FUSI[1] |
Eröffnung | 15. Oktober 1895 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Usingen |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 19′ 51″ N, 8° 31′ 40″ O |
Höhe (SO) | 299 m ü. NHN |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Hessen |
Der Bahnhof Usingen ist der Bahnhof der Stadt Usingen sowie der Betriebsmittelpunkt der Taunusbahn von Brandoberndorf über Grävenwiesbach und Usingen nach Bad Homburg. Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
Am 15. Oktober 1895 wurde die Usinger Bahn, das Teilstück der heutigen Taunusbahn von Bad Homburg bis Usingen, als Verlängerung der bereits seit 1860 betriebenen Homburger Bahn Frankfurt–Bad Homburg eröffnet. Damit erhielt Usingen Anschluss an die Eisenbahn.
Bis zum 1. Juni 1909 war Usingen Endpunkt der Züge aus Richtung Bad Homburg. Dann wurde die Verlängerung der Usinger Bahn über Grävenwiesbach bis nach Weilmünster in Betrieb genommen und der Bahnhof Usingen zum Durchgangsbahnhof. Aufgrund des Streckenprofils musste in Grävenwiesbach zur Weiterfahrt nach Weilmünster und später bis Weilburg eine Spitzkehre eingebaut werden.
Am 1. November 1912 wurde als Verlängerung der Usinger Bahn die in Grävenwiesbach beginnende Solmsbachtalbahn nach Albshausen und weiter bis Wetzlar eröffnet. Damit erhielt Usingen neben der Verbindung nach Frankfurt zusätzlich eine nach Wetzlar.
Nach einer Planung von 2005 wurde im Herbst 2006 der Mittelbahnsteig im Bahnhof Usingen soweit verlängert, dass Zugeinheiten von vier VT 2E-Triebwagen oder drei LINT 41 möglichen wurden. Im November 2007 wurden auf dem Bahnsteig zusätzlich zwei Zugzielanzeiger installiert. Der Güterverkehr von und nach Usingen wurde zum 5. November 2000 eingestellt.
Anlagen
Empfangsgebäude
Das Empfangsgebäude des Usinger Bahnhofs ist heute ein Kulturdenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes.[3] Der sanierte Bahnhof beherbergt eine Bäckerei-Filiale sowie einen Verkaufskiosk mit RMV-Vorverkaufsstelle. Die Adresse des Bahnhofs lautet Bahnhofstraße 32.[4]
Das Empfangsgebäude besteht aus einem zweigeschossigen Hauptbau an das ein etwas zurückgesetzter eingeschossiger Nebenbau angesetzt ist. Markant sind die axial angeordneten Rundbogenöffnungen und Walmdächer. Vertikal wird das Gebäude durch Ecklisenen betont. Horizontal wird die Fassade durch die Sockelzone, auf Brüstungs- und Kämpferebene liegende Gurte und ein Deutsches Band gegliedert. Es handelt sich um einen Typenbau, entsprechend dem Bahnhof Friedrichsdorf.
An der Nordseite befand sich ursprünglich ein weiterer Anbau und eine Güterhalle. Diese Halle wurde bei einem Feuer zerstört.
Weitere Anlagen
In Usingen befindet sich das Zentralstellwerk der Taunusbahn. Auf den insgesamt vier bahnsteiglosen Gleisen werden Züge abgestellt, verstärkt, gekürzt und auch betankt.
Von 1923 bis 1927 schloss im Bahnhof mit einer Ladestelle die schmalspurige (900 mm) Werksbahn des Geyseritwerks (heute: Bremthaler Quarzitwerk) an.
Hinter Usingen beginnt das Taunusbahn-Teilstück mit der stärksten Steigung (bis zu 21,47 ‰), deren Ende mit gut 390 Meter über Normalnull der benachbarte Bahnhof Wilhelmsdorf darstellt.
Verkehr
Bahn
Der Bahnhof Usingen ist der Betriebsmittelpunkt der Taunusbahn und liegt im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). Der Verkehr wird durch die HLB Basis AG betrieben.
Der Usinger Bahnhof besitzt zwei Bahnsteiggleise an einem Mittelbahnsteig. Auf beiden Gleisen fahren die Züge der Taunusbahn (RMV-Bahnlinie 15) nach Brandoberndorf über Grävenwiesbach beziehungsweise nach Bad Homburg über Neu-Anspach, Wehrheim und Friedrichsdorf. In der Regel nutzen die Züge nach Brandoberndorf Gleis 1, die Gegenzüge nach Bad Homburg Gleis 2. Meistens finden auch hier die Zugkreuzungen statt. Einzelne Züge beginnen beziehungsweise enden in Usingen.
Die Taunusbahn verkehrt werktags halbstündlich von Grävenwiesbach nach Bad Homburg; zusätzlich werden montags bis freitags morgens und nachmittags in den Hauptverkehrszeiten zusätzliche Zugpaare eingesetzt, die von/nach Frankfurt (Main) Hauptbahnhof verkehren und aus betrieblichen Gründen überwiegend als RMV-Bahnlinie 12 von/nach Königstein fahren. Am Samstag besteht – abgesehen von einer Pause am Vormittag – ebenfalls ein Halbstundentakt zwischen Grävenwiesbach und Bad Homburg bis etwa 16 Uhr; anschließend und sonntags verkehrt die Taunusbahn auf der gesamten Strecke stündlich. Der Fahrplan ist so konzipiert, dass bei den Zügen, welche in Bad Homburg enden, immer ein Anschluss an die S-Bahn-Linie S5 von/nach Frankfurt besteht.
Linie | Verlauf | Takt |
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RB 15 | Taunusbahn: (Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt-Rödelheim – Oberursel (Taunus) –) (nur HVZ) Bad Homburg – Seulberg – Friedrichsdorf (Taunus) – Köppern – Saalburg (Taunus) – Wehrheim – Neu-Anspach – Hausen (Taunus) – Usingen – Wilhelmsdorf (Taunus) – Hundstadt – Grävenwiesbach – Hasselborn – Brandoberndorf Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 |
60 min 30 min (Bad Homburg–Grävenwiesbach werktags) |
Bus
Auf der gegenüberliegenden Seite des Empfangsgebäudes befinden sich drei Bushaltestellen, welche als Bussteig 1, Bussteig 2 und Bussteig 3 bezeichnet sind. Dort fahren die Regionalbuslinien 59, 60, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 82 sowie FB-35 ab und verbinden den Bahnhof Usingen mit den Städten und Dörfern des Hochtaunuskreis sowie der Stadt Bad Nauheim im Wetteraukreis (Linie FB-35). Eine Spätfahrt der Buslinie 59, welche von Grävenwiesbach über Usingen nach Friedrichsdorf fährt, wo Anschluss an die S5 nach Frankfurt besteht, ergänzt den abendlichen Schienenverkehr.
Zukunft
Die aktuellen Überlegungen und Untersuchungen zum Ausbau der Taunusbahn sehen eine Elektrifizierung der Strecke bis Usingen für Ende 2023[5] und damit die Verlängerung der S-Bahn-Linie S5 von Friedrichsdorf bis Usingen vor.[6][7]
Literatur
- Eva Rowedder: Hochtaunuskreis. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen). Konrad Theiss Verlag, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-8062-2905-9, S. 590.
- Andreas Christopher, Walter Söhnlein: Erfolgsgeschichte Taunusbahn. Köln 2013, ISBN 978-3-929082-31-9
- Kurt Eckert: Klein- und Nebenbahnen im Taunus. Rösler + Zimmer Verlag, Augsburg 1978, ISBN 3-87987-147-7
- Walter Söhnlein, Gerta Walsh: Bahn frei! – Schienenwege in den Taunus 1860–1910 – 2010. Frankfurt 2010, ISBN 978-3-7973-1223-5
Weblinks
- Seite des Verkehrsverbandes Hochtaunus über die Taunusbahn
- Die Taunusbahn auf der privaten Internetseite weiltalbahn.de über Bahnen im Hochtaunus
- Video der gesamten Strecke im Zeitraffer mit Erklärungen auf YouTube
- Usingen Videos: Der Bahnhof der Stadt Usingen erstrahlt in neuem Glanz. bei YouTube
Einzelnachweise
- ↑ Abkürzung
- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 637 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen
- ↑ Informationen über den Bahnhof Usingen auf der Startseite des Verkehrsverbandes Hochtaunus (VHT)
- ↑ Meilensteine. Abgerufen am 30. November 2021 (deutsch).
- ↑ „Elektrifizierung ist machbar“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Taunus-Zeitung. 31. Dezember 2013, archiviert vom Original am 22. April 2016; abgerufen am 31. Dezember 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Matthias Pieren: Hoffen auf die lange Leitung. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Taunus-Zeitung. 19. November 2014, archiviert vom Original am 30. Juni 2017; abgerufen am 31. Dezember 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.