Bahnradsport

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Radrennen auf einer Freiluft-Radrennbahn
Datei:Stehender Start beim Bahnradsport 01.JPG
Die Deutsche Jugend-Meisterin auf der Straße von 2009, Lisa Küllmer, beim stehenden Start eines Bahnrennens

Der Bahnradsport umfasst die Radrennen, die auf einer Radrennbahn ausgeübt werden. Er gehört seit seiner Entstehung zum Programm der Olympischen Sommer-Spiele. Die Bahn wird gegen den Uhrzeigersinn befahren.

Seit 1893 werden Bahn-Radweltmeisterschaften ausgetragen und seit 1899 Sechstagerennen in der heutigen Form. Der Bahn-Weltcup wurde im Jahre 2003 eingeführt und bestand bis 2020. Er wird abgelöst durch den UCI Track Cycling Nations’ Cup, der zusammen mit den Weltmeisterschaften und der UCI Track Cycling World League zu den Hauptereignissen auf der Bahn zählen soll.[1][2] Alle fünf Kontinentalverbände der UCI halten eigene Meisterschaften ab, so in Europa, in Afrika oder in Asien.

Technische Besonderheiten von Bahnrädern

Die UCI hat die technische Beschaffenheit von Bahnrädern genau festgelegt. Nur das technisch Notwendige soll zugelassen sein. Sie müssen vor allem auf die besonderen Kräfte (u. a. Beschleunigung, Richtungsänderungen und Fliehkräfte in Kurven) ausgelegt sein. Aus diesem Grunde kommt es nicht so sehr auf das Gewicht wie auf die Stabilität an. Um bei der hohen Geschwindigkeit und den engen Verhältnissen auf der Bahn die Gefahr von Stürzen zu verringern, haben die Bahnräder weder Freilauf noch Bremse, der sogenannte starre Gang ist vorgeschrieben.

Um nicht auf einen anderen Fahrer aufzufahren, nimmt der Fahrer etwas Druck vom Pedal (ohne zu kontern[3]) und weicht – vor allem nach rechts/oben – aus. Durch die Bahnüberhöhung und den entstehenden weiteren Weg vergrößert sich sofort der Abstand zum Vordermann. Im Notfall kann die Geschwindigkeit auch durch Kontern, d. h. Gegenhalten mit Muskelkraft gegen das sich drehende Pedal, verringert werden. Ein weiterer Grund für das Fehlen des Freilaufs ist die Stabilisierung des Rades und die Sicherheit.[4] Tritt ein Fahrer unablässig weiter, kann er Lenkmanöver kontrollierter ausführen. Um bei bestimmten Lenkmanövern ein Aufschlagen mit den Pedalen auf die Bahn zu verhindern, ist das Tretlager der Bahnräder im Vergleich zu Straßenrennrädern um etwa zwei bis vier Zentimeter nach oben verlagert.

Disziplinen

Man unterscheidet beim Bahnradsport im Wesentlichen zwischen Kurzzeit- und Ausdauer-Disziplinen.

Kurzzeitdisziplinen

Start eines Keirinrennens in Tokio

Ausdauerdisziplinen

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Erste Runde eines Sprintlaufs zwischen Sebastian Döhrer (v.) und Marc Schröder bei den Deutschen Meisterschaften 2009 in Erfurt

Sechstagerennen

Die Sechstagerennen wurden zunächst als Einzelwettbewerbe ausgetragen und später als Zweier-Mannschaftsfahren. Die modernen Sechstagerennen beinhalten darüber hinaus eine Vielzahl von Einzel- und Mannschaftswettbewerben sowohl aus dem Kurzzeit- als auch aus dem Ausdauerbereich.

Omnium

Das Omnium ist ein Vielseitigkeitswettbewerb, der sich ursprünglich aus Kurzzeit- und Ausdauerdisziplinen zusammensetzte und seit Ende 2016 ein Ausdauermehrkampf ist.

Stundenweltrekord

Die Rekordversuche für den Stundenweltrekord werden ebenfalls auf der Bahn durchgeführt. Es handelt sich um den Versuch, eine möglichst große Strecke alleine innerhalb von einer Stunde ohne Windschattengeber zu fahren. Nachdem viel mit aerodynamischen Rädern und Sitzpositionen experimentiert wurde, hat die UCI die Rekorde seit der Rekordfahrt von Eddy Merckx annulliert und Räder vorgeschrieben, die weitestgehend identisch mit dem damals verwendeten sind.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bahnradsport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bahnradsport – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. UCI and Discovery partner up to organise and promote the UCI Track Cycling World League. In: uci.org. 1. März 2020, abgerufen am 2. März 2020 (englisch).
  2. Felix Mattis: UCI und Discovery präsentieren die neue Weltliga. In: radsport-news.com. 2. März 2020, abgerufen am 2. März 2020.
  3. Scharch, Werner: Bahnradrennsport, Freiburg 1977, S. 48f.
  4. Michael Gressmann: Fahrradphysik und Biomechanik, Moby Dick Verlag, 7. Auflage 2002, ISBN 3-89595-023-8