Bahnstrecke Braunschweig Nord–Lichtenberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Braunschweig Nord–Lichtenberg
DB 1924, Braunschweig West - Salzgitter-Barum
Streckennummer (DB):1903 (Ringbahn Braunschweig Nord–West)
1924 (Braunschweig West–Barum)
1926 (Barum–Lichtenberg)
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 14,3 
Minimaler Radius:200 m
Schuntertalbahn
0,0 Braunschweig Nord
BS HKW Mitte (nach BLE-Zeiten eingerichtet)
Oker
1,7 Braunschweig Celler Straße (bis 1938)
BSicon exDST.svgBSicon exSTR.svgBSicon .svg
Braunschweig Lehndorf (Gbf)
BSicon exSTRl.svgBSicon exABZg+r.svgBSicon .svg
Abzw Braunschweig Celler Straße
BSicon .svgBSicon exSTR.svgBSicon STR+l.svg
von Helmstedt
BSicon exSTR+l.svgBSicon exSTRr.svgBSicon BHF.svg
Braunschweig Hbf
BSicon exSTR.svgBSicon .svgBSicon hKRZWae.svg
Oker
BSicon exDST.svgBSicon .svgBSicon STR.svg
3,7 Madamenweg (ab 1888)
BSicon exDST.svgBSicon .svgBSicon STR.svg
4,3 Broitzemer Straße (ab 1893)
BSicon exSTR.svgBSicon exKBHFa.svgBSicon STR.svg
Alter Hauptbahnhof
BSicon exBHF.svgBSicon exSTR.svgBSicon STR.svg
4,8 Braunschweig West Wilhelmitor
BSicon exSTR.svgBSicon exABZgl.svgBSicon eABZgr+r.svg
(Verbindung 1941–1960)
BSicon exABZgl.svgBSicon exABZgr.svgBSicon STR.svg
(Verbindung bis 1938)
BSicon xKRZo.svgBSicon xKRZ+xl.svgBSicon ABZgr.svg
nach Hannover und Hildeshelm
BSicon exSTRl.svgBSicon exABZg+r.svgBSicon STRl.svg
Strecke nach Bad Harzburg
BSicon .svgBSicon exHST.svgBSicon .svg
10,3 Geitelde (bis 1941)
BSicon .svgBSicon exBHF.svgBSicon .svg
12,7 Thiede (bis 1941)
BSicon .svgBSicon exBHF.svgBSicon .svg
Hoheweg
BSicon .svgBSicon exABZgl.svgBSicon .svg
Strecke nach Wolfenbüttel
BSicon .svgBSicon exSTR.svgBSicon STR+l.svg
Strecke von Leiferde
BSicon exSTR+r.svgBSicon exSTR.svgBSicon STR.svg
ehem. Strecke von Groß Gleidingen (1944–1992)
BSicon exABZgl.svgBSicon exKRZu.svgBSicon eKRZu.svg
ehem. Strecke nach Wolfenbüttel (~1940–1977?)
BSicon exSTRl.svgBSicon exABZg+lr.svgBSicon eABZg+l.svg
von Wolfenbüttel (1941 bis 1959)
BSicon .svgBSicon exBHF.svgBSicon DST.svg
18,5 Salzgitter-Drütte (seit 1944[1])
BSicon .svgBSicon exSTR.svgBSicon ABZgr.svg
Strecke nach Derneburg
BSicon .svgBSicon exABZg+l.svgBSicon eABZgr.svg
BSicon .svgBSicon exBHF.svgBSicon STR.svg
Salzgitter-Immendorf (1954)
BSicon .svgBSicon exBHF.svgBSicon STR.svg
23,1 Barum (bis 1954)
BSicon .svgBSicon exABZgl.svgBSicon eABZg+r.svg
BSicon .svgBSicon exSTR.svgBSicon eBST.svg
Salzgitter-Barum (Anst)
BSicon .svgBSicon exSTR.svgBSicon STRl.svg
Strecke nach Salzgitter-Bad
BSicon .svgBSicon exBHF.svgBSicon .svg
26,0 Salzgitter-Heerte (bis 1954)
BSicon .svgBSicon xKRZu.svgBSicon .svg
VPS Watenstedt Nord–Voßpaß
BSicon .svgBSicon exKRZu.svgBSicon .svg
VPS „Erzbahn“ Broistedt–Calbecht
BSicon .svgBSicon exBHF.svgBSicon .svg
30,3 Salzgitter-Salder (bis 1954)
BSicon .svgBSicon exABZg+r.svgBSicon .svg
Strecke von Salzgitter-Drütte
32,8 Salzgitter-Lichtenberg (bis 1984)
Strecke nach Derneburg

Die Bahnstrecke Braunschweig Nord–Lichtenberg war eine von der Braunschweigischen Landes-Eisenbahn-Gesellschaft (BLE) erbaute Bahnstrecke im östlichen Niedersachsen. Sie bildete Zusammen mit dem Abschnitt Lichtenberg–Derneburg der Bahnstrecke Salzgitter-Drütte–Derneburg die Stammstrecke dieser Gesellschaft und sollte Ende des 19. Jahrhunderts den damals ländlichen Raum des heutigen Salzgitter erschließen.

Im Zuge der Industrialisierung wurde die Strecke mehrfach umgebaut, neu trassiert und schließlich ersetzt. Daraus entstanden bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Bahnstrecke Leiferde–Salzgitter-Bad und Bahnstrecke Salzgitter-Drütte–Derneburg.

Verlauf

Die von 1886 bis etwa 1938 genutzte Strecke begann im Braunschweiger Nordbahnhof, dem Betriebsmittelpunkt der BLE. Sie führte durch die Braunschweiger Gartenstadt, Geitelde und Thiede nach Süden. Am Bahnhof „Hoheweg“ zweigte eine Anschlussstrecke nach Wolfenbüttel ab. Die Bahn verlief weiter über Immendorf und Barum nach Süden und knickte dort nach Westen bis Nordwesten ab. Weiter ging es über Lichtenberg und Osterlinde, um dann wieder in südwestlicher Richtung auf Derneburg zu treffen.

Diese Strecke war als Erschließungsstrecke im ländlichen Raum kurvenreich und machte größere Umwege. Sie ließ nur geringe Geschwindigkeiten zu.

Geschichte

Zeit der Landeseisenbahn bis 1938

Beim Bau der Fernstrecken war das Dreieck zwischen der Braunschweigischen Südbahn (damals noch über Börßum Richtung Kreiensen), der Bahnstrecke Hildesheim–Goslar und der Bahnstrecke Hildesheim–Braunschweig frei geblieben. Zur Erschließung dieses Raumes erteilte die Landesregierung 1885 eine Konzession an die private BLE, eine Bahn nach Derneburg und von dort weiter nach Seesen zu bauen und zu betreiben. Sie gewährte Bauzuschüsse, um das Projekt interessant zu machen.

Bereits am 18. Juli 1886 wurde der Abschnitt nach Derneburg eröffnet, zunächst nur im Personenverkehr. Der Güterverkehr wurde am 5. August aufgenommen. Am 17. Oktober folgte die Verbindung vom Bahnhof Hoheweg quer durch Fümmelse[2] nach Wolfenbüttel. Auch diese diente jedoch eher der regionalen Erschließung, waren die größten Städte des Herzogtums doch bereits seit 1838 mit der heutigen Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg direkt verbunden. Bis 1889 folgte die Verlängerung nach Seesen. Bis in die 1930er Jahre war die Strecke eine Nebenstrecke in einem ländlichen Raum mit geringem bis mittlerem Verkehrsaufkommen. Lichtenberg mit der Burg auf dem Salzgitter-Höhenzug war Ziel von Ausflügen.

Umbauten 1938 bis 1954

Um den neuen Industriekomplex mit der heutigen Salzgitter AG erschließen zu können, verstaatlichte die damalige Reichsregierung 1938 die BLE. Auch die Schuntertalbahn Braunschweig–Fallersleben, eine weitere BLE-Strecke, war für den Ausbau vorgesehen, um das Volkswagenwerk bei Fallersleben anzubinden.

Ab 1938 fuhren die Personenzüge in den damaligen Hauptbahnhof Braunschweig.

Es wurde die Bahnstrecke Leiferde–Salzgitter-Bad als neue, gradlinige Verbindung von Leiferde an der Bahnstrecke Braunschweig–Wolfenbüttel nach Drütte gebaut (Strecke 1920), die die alte BLE-Trasse nördlich von Drütte im Durchgangsverkehr nach Braunschweig ersetzte. Auch Wolfenbüttel wurde mit einer geradlinigeren Streckenführung nördlich von Fümmelse neu angeschlossen. Bald darauf unterbrach der Krieg den weiteren Ausbau.

Nach dem Krieg stand einer gut ausgebauten Nordosthälfte Braunschweig–Drütte ein ländlich trassierter Westabschnitt Derneburg–Drütte gegenüber, der Industriestandorte und neue Wohngebiete mit einem Umweg nach Süden umfuhr. Daraufhin wurde auch der Abschnitt von Drütte bis Lichtenberg über Watenstedt und Lebenstedt neu trassiert und deutlich verkürzt (Strecke 1923). Bis Watenstedt, mit Anschluss der Hüttenwerke, wurde der Verkehr am 17. Mai 1953 aufgenommen, ab dem 28. November 1954 fuhren die Züge von dort über Lebenstedt nach Lichtenberg weiter. Ab dort nutzten sie weiterhin die BLE-Trasse. Die bisherige Strecke über Barum und Heerte verlor den Verkehr und diente allenfalls noch als Anschluss.

Rückzug ab Ende der 1950er Jahre

Bereits 1959 wurde der Wolfenbütteler Ast aufgegeben, von Wolfenbüttler Seite existierte ein Teil der Strecke noch als Werksanschluss der Landmaschinenfabrik Welger. Der Rest der Verbindung hielt sich bis in die 1980er Jahre, wobei der Verkehr, insbesondere westlich von Lebenstedt, immer weiter zurückging. Unter Eisenbahnfreunden war die Strecke als einer der letzten Einsatzorte der Dieseltriebwagen der Baureihe VT 08 überregional bekannt.

Literatur

  • Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Abschied von der Schiene. Stillgelegte Bahnstrecken im Personenzugverkehr Deutschlands 1980–1985. Motorbuch, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01191-3, S. 39 ff.
  • Christopher Wulfgramm: Die Braunschweigische Landes-Eisenbahn. EK-Verlag, Freiburg 2017, ISBN 978-3-8446-6409-6.

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Braunschweig–Derneburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Drehscheibe Online
  2. Preußische Landesaufnahme