Bahnstrecke Helmstedt–Börßum

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Helmstedt–Börßum
Streckennummer (DB):1940
Kursbuchstrecke (DB):312 (2007)
Streckenlänge:45,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
von Magdeburg Hbf
−0,30 Helmstedt
von Oebisfelde
0,00 nach Braunschweig Hbf
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(alte Trasse bis etwa 1940)
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2,60 Awanst Helmstedt Umspannwerk BKB
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(alte Trasse bis etwa 1940)
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5,48 Neu Büddenstedt
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5,90 Tunnel unter Kreisstraße 63 (50 m)
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6,51 Büddenstedt
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Anschluss Tagebau Trendelbusch
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BSicon .svgBSicon exSTR.svgBSicon ABZgnl.svg
8,40 Awanst Schöningen
Braunschweigische-Kohlen-Bw
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9,09 Awanst Alversdorf
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Anschluss Kraftwerk Buschhaus
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9,20
9,40
Kilometersprung
von Eilsleben
10,94 Schöningen
nach Oschersleben (Bode) und
nach Braunschweig Nordost
Braunschweig Nordost–Schöningen
16,55 Söllingen (Braunschw) (ehem. Bf)
von Oschersleben (Bode)
von Nienhagen (b Halberstadt)
22,26 Jerxheim (ehem. Bf)
nach Wolfenbüttel
26,60 Bk Gevensleben
von Braunschweig
von Heudeber-Danstedt
30,98 Mattierzoll
36,69 Hedeper
40,72 Bk Kalme
von Braunschweig Hbf
45,27 Börßum (ehem. Bf)
nach Osterwieck
nach Bad Harzburg
nach Kreiensen (Museumsbetrieb)

Quellen: [1][2][3][4]

Die Bahnstrecke Helmstedt–Börßum ist eine Nebenbahn in Niedersachsen. Sie wurde 1858 eröffnet und erschließt den Bereich südöstlich des Elms. Bis zum 8. Dezember 2007 gab es auf dieser Strecke Personenverkehr in der Relation von Braunschweig über Wolfenbüttel, Schöppenstedt, Jerxheim und Schöningen nach Helmstedt, der zuletzt als Südelmbahn vermarktet wurde. Der Abschnitt von Helmstedt bis zur Ladestelle Alversdorf wird seither als Anschlussbahn der EEW Energy from Waste, vormals E.ON, betrieben.

Geschichte

Die erste staatliche Eisenbahn im Deutschen Bund war die von der Herzoglich Braunschweigischen Eisenbahn am 1. Dezember 1838 eröffnete Strecke von Braunschweig nach Wolfenbüttel. Sie verband die beiden wichtigsten Städte im damaligen Herzogtum Braunschweig.

Die Bahnstrecke Wolfenbüttel–Oschersleben über Jerxheim wurde am 16. Juli 1843 eröffnet. Diese war bis zur Eröffnung der Berlin–Lehrter Eisenbahn 1871 Bestandteil der kürzesten Verbindung zwischen Hannover und Berlin.

Von Jerxheim wurde eine Stichstrecke über Schöningen nach Helmstedt gebaut, die am 20. Juli 1858 den Verkehr aufnahm. Diese war bis 1872 die einzige Bahnanbindung von Helmstedt. In jenem Jahr ging die Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg über Helmstedt mit einem Abzweig von Eilsleben nach Schöningen in Betrieb. Auch wenn die Strecke ebenso wie die Strecke Jerxheim–Helmstedt weiterhin vorwiegend lokale Bedeutung hatte, gab es zwischen Schöningen und Jerxheim einige Schnellzüge.[5] Über die am 1. Mai 1868 eröffnete Erweiterung der Strecke nach Börßum konnte die Braunschweigische Südbahn nach Kreiensen und damit eine Verbindung nach Frankfurt am Main und ins südliche Ruhrgebiet erreicht werden. Der Abschnitt Jerxheim–Schöningen wurde zweigleisig ausgebaut. Im Güterverkehr war er vor allem für die Braunkohlengruben und Zuckerfabriken der Region wichtig.[5]

Später kamen Nebenbahnen wie die Bahnstrecke Jerxheim–Nienhagen (1890) und die Braunschweig–Schöninger Eisenbahn (1902) hinzu.

Ein Nahverkehrszug verlässt Jerxheim in Richtung Helmstedt (1993)

Mit der deutschen Teilung trennte die innerdeutsche Grenze alle nach Osten und Südosten abzweigenden Strecken; nur Helmstedt–Magdeburg blieb in Betrieb. Am 1. Januar 1976 wurde der Personen- und Güterverkehr von Jerxheim bis Mattierzoll und am 28. Mai 1988 auch der Güterverkehr von Mattierzoll bis Börßum eingestellt. Ende der 1970er Jahre war nach Einstellung der in Jerxheim abzweigenden Nebenbahnen zwischen der Grenze und dem Höhenzug Elm nur noch die Verbindung Wolfenbüttel–Jerxheim–Helmstedt übrig. Sie wurde trotz mäßigem Verkehrsaufkommen aus strukturpolitischen Gründen erhalten; man schloss die Braunkohlentagebaue im Helmstedter Revier und das Kraftwerk Buschhaus daran an.

Bis Dezember 2006 fuhren die Regionalbahnen der Linie Braunschweig–Schöningen–Helmstedt montags bis samstags im Zweistundentakt mit zusätzlichen Verstärkerzügen in der Hauptverkehrszeit. Danach wurde die Bedienung im Abschnitt Schöppenstedt–Helmstedt auf sechs Zugpaare verringert und schließlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 ganz abbestellt.

Einstellung Schöppenstedt–Helmstedt

Eine Verlegung der Bahnstrecke wegen der Ausweitung der Tagebaue wurde von der Region Braunschweig als zu aufwendig eingeschätzt. Stattdessen wurde die Einstellung der Strecke genehmigt.[6] Auch zwischen Schöppenstedt und Schöningen wurde der Verkehr im Dezember 2007 aufgegeben. Grund dafür waren die geringen Fahrgastzahlen, die auf diesem Abschnitt bei knapp über 200 pro Tag lagen.[7] Die eingesparten Regionalisierungsmittel sollten für neue Stadtbahnfahrzeuge und ein verbessertes Angebot durch die Regionalstadtbahn von Braunschweig bis Schöppenstedt genutzt werden.

Bahnhof Schöningen nach der Stilllegung (2012)

Der Abschnitt durch das geplante Tagebaugelände zwischen der Abzweigsanschlussstelle Alversdorf und Schöningen wurde durch das Eisenbahn-Bundesamt zum 15. November 2008 stillgelegt; das Teilstück Jerxheim–Schöningen folgte zum 21. Mai 2009 und Helmstedt–Alversdorf zum 26. April 2010, wobei dieser Abschnitt als Anschlussbahn der Firma EEW Energy from Waste in Betrieb bleibt.[8]

In einer Bewertung von 73 möglichen Reaktivierungskandidaten in Niedersachsen ist die Strecke bereits in der zweiten Stufe unter den Punkt „keine weitergehende Untersuchung“ gefallen. Im Februar 2014 hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Großraum Braunschweig über einen möglichen Trassensicherungsvertrag für den Abschnitt Schöppenstedt–Schöningen debattiert. Dabei wurde der Entschluss gefasst, die jährlichen Kosten von mindestens 140.000 € gutachterlich überprüfen zu lassen und anschließend zu entscheiden, ob die Trasse gesichert oder entwidmet werden soll.[9]

Bis 2009 wurden bereits Teile der Strecke zwischen Helmstedt und Schöningen für den Tagebau beseitigt. In Schöningen sind beide Bahnsteiggleise noch vorhanden, das Bahnhofsgebäude steht leer und die Nebengebäude verfallen. Der Abschnitt von Helmstedt in Richtung Schöningen wird im Güterverkehr bis kurz vor dem ehemaligen Bahnhof Alversdorf betrieben. Nördlich hiervon zweigt das Anschlussgleis zum Kraftwerk Buschhaus ab.

Literatur

  • Urs Kramer, Matthias Brodkorb: Abschied von der Schiene. Güterstrecken 1980 bis 1993. Transpress, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-71346-8, S. 30.

Einzelnachweise

  1. DB Netz AG: DB Netze Infrastrukturregister. Abgerufen am 15. Juli 2022.
  2. Zentrale Transportleitung – Kartenstelle (Hrsg.): Bundesbahndirektion Hannover. November 1983 (blocksignal.de [abgerufen am 15. Juli 2022]).
  3. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  4. Klaus Erbeck: Kilometrierung Helmstedt–Holzminden. Abgerufen am 16. Juli 2022.
  5. a b Friedrich Brandes, Chronik des Bahnhofs Jerxheim, Helmstedt 1987, S. 24–26, online (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive).
  6. Braunschweiger Zeitung vom 13. April 2005: Ende der Südelm-Bahn in Sicht. Verkehrsausschuss des Großraumverbands stimmte Beschlussvorlage zu (abgerufen am 18. Dezember 2012)
  7. Archivlink (Memento vom 21. Februar 2014 im Internet Archive) ZGB, Nahverkehrsplan 2008, S. 57
  8. Eisenbahn-Bundesamt, Liste der stillgelegten Strecken in Niedersachsen, online.
  9. Archivlink (Memento vom 19. Oktober 2014 im Internet Archive) Beschlussvorlage zur Verbandsversammlung des ZGB