Bahnstrecke Marktoberdorf–Füssen

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Marktoberdorf–Füssen
Streckennummer (DB):5441
Kursbuchstrecke (DB):974
Streckenlänge:30,682 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Minimaler Radius:172 m
Zugbeeinflussung:PZB
von Biessenhofen
−0,106 Marktoberdorf 729 m
nach Lechbruck
0,530 Marktoberdorf Schule
4,590 Leuterschach 745 m
4,702 Lobach (59 m)
8,040 Balteratsried
11,345 Lengenwang 806 m
14,090 Hörmatzen
16,568 Seeg (ehem. Bf) 819 m
19,700 Enzenstetten 830 m
22,154 Weizern-Hopferau 805 m
25,500 Reinertshof
27,070 Hopfensee
Anschluss Allgäu-Kaserne
28,861 Füssen Stadt Füssen (Awanst)
30,495 Füssen 797 m

Quellen: [1][2][3][4][5]

Die Bahnstrecke Marktoberdorf–Füssen ist eine Nebenbahn in Bayern. Die Stichstrecke führt im Allgäu von Marktoberdorf nach Füssen.

Geschichte

Die Strecke ging am 1. Juni 1889 in Betrieb und wurde von der privaten Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) erbaut und zunächst auch betrieben. Bereits am 18. Mai 1889 – noch vor der Betriebsaufnahme – wurde der Leichnam der Königinmutter Marie von Bayern mit der Bahn ab Füssen befördert. Aus der Frühzeit der Strecke stammt die Lokomotive „Füssen“, die heute als älteste betriebsfähige regelspurige Dampflokomotive in Deutschland gilt. Nach Insolvenz der LAG wurde die Strecke zum 1. August 1938 verstaatlicht. Bereits seit Inbetriebnahme der LAG-Strecke waren die meisten Personenzüge zwischen Füssen und Kaufbeuren oder Biessenhofen über die 1876 eröffnete Bahnstrecke Biessenhofen–Marktoberdorf durchgebunden worden, deren Fortsetzung sie damit wurde.[6]

Am 9. Mai 1989 wurde sie auf den Signalisierten Zugleitbetrieb (SZB) der Bauform Scheidt & Bachmann mit einem Zugleiter in Marktoberdorf umgestellt. Die Bahnhöfe Lengenwang und Weizern-Hopferau erhielten Rückfallweichen und sind, neben dem Bahnhof Füssen, nicht mehr besetzt.[7]

Betrieb

Auf der Strecke verkehrt die Regionalbahn-Linie RB 77 Augsburg–Füssen im Stundentakt. Daneben besteht die Linie RB 68 München–Füssen mit täglich drei Zugpaaren. Die Bayerische Regiobahn (BRB) betreibt diese Linien seit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 mit Alstom-Coradia-LINT-Dieseltriebwagen. Zuvor wurde der Schienenpersonennahverkehr auf der Strecke von DB Regio Bayern unter dem Namen König-Ludwig-Bahn durchgeführt.

Als Regional-Express von München kamen bis Dezember 2014 Lokomotiven der Baureihe 218 mit n-Wagen zum Einsatz. Anschließend setzte die Deutsche Bahn zunehmend die Baureihe 245 mit Doppelstockwagen ein. Die Baureihe 245 bewährte sich auf dieser Strecke allerdings nicht, sodass bis zum letzten Betriebstag die Baureihe 218 die Doppelstock-Wendezüge beförderte. Die letzten n-Wagen-Wendezüge wurden im Juni 2015 ersetzt. Die Regionalbahn-Züge zwischen Augsburg und Füssen wurden mit Triebwagen der Baureihe 642 betrieben.

Ein bis 2014 typischer, aus Lokomotiven der Baureihe 218 und n-Wagen gebildeter, Regionalbahn-Zug im August 2014 bei Hopferau.

Zukunftsaussichten

Nach dem Konzept der Bayerischen Staatsregierung für mehr Elektromobilität auf der Schiene in Bayern hat Innenminister Joachim Herrmann die Strecke bis Augsburg aus bayerischer Sicht als Pilotprojekt für den Betrieb mit LOHC-Technik (Liquid Organic Hydrogen Carriers) vorgeschlagen.[8]

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Marktoberdorf–Füssen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Infrastrukturregister. In: geovdbn.deutschebahn.com. DB Netz AG, abgerufen am 19. April 2021.
  2. Trassenportal – Stammdaten (XLSX). In: dbnetze.com. DB Netz AG, Dezember 2020, abgerufen am 19. April 2021.
  3. VzG-Strecke 5441 Marktoberdorf [MMO] → Füssen [MFSN]. In: via.bahnkonzept.de, abgerufen am 19. April 2021.
  4. Deutsche Bundesbahn (Hrsg.): BD-Karte München. Ausgabe B, September 1984 (blocksignal.de [abgerufen am 19. April 2021]).
  5. Eisenbahnatlas Deutschland. 11. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2020, ISBN 978-3-89494-149-9.
  6. Wolfram Alteneder, Clemens Schüssler: Die Nebenbahnen der BD München, Verlag Kersting, Bonn 197, S. 128
  7. Kuchinke, Stephan: Die Localbahn-Actiengesellschaft eine bayerische Privatbahn und ihre Geschichte. 1. Auflage. Transpress, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-71125-7.
  8. Mehr Elektromobilität auf der Schiene. Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, 23. Januar 2018, abgerufen am 2. Juni 2019.