Bahnstrecke Kętrzyn–Węgorzewo
Kętrzyn–Węgorzewo (Rastenburg–Angerburg) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke: | DR 117m (1940), 137c (1944) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 33,2 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Kętrzyn–Węgorzewo verläuft im nördlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen im einst ostpreußischen Masuren. Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung und verbindet die beiden Kreisstädte Kętrzyn (deutsch Rastenburg) und Węgorzewo (Angerburg) miteinander.
Geschichte
Die Stadt Rastenburg wurde mit neu errichtetem Bahnhof am 1. November 1867 an das ostpreußische Eisenbahnnetz angeschlossen – mit der Fertigstellung des Teilabschnitts Rastenburg–Bartenstein (polnisch Bartoszyce) der Bahnstrecke Königsberg–Prostken. Ein Jahr später, am 8. Dezember 1868, wurde der nächste Teilabschnitt von Rastenburg nach Lyck (polnisch Ełk) in Betrieb genommen.[1][2]
Am 1. Juli 1907 wurde die neu erbaute Bahnstrecke von Rastenburg nach Angerburg eröffnet.[3] Die 33,2 Kilometer lange Linie in der Spurweite 1435 mm führte durch ein landschaftlich reizvolles Gebiet der Masurischen Seenplatte in Verbindung der beiden Städte Rastenburg und Angerburg.
Für Rastenburg folgte am 1. Juli 1908 der Anschluss an die Bahnstrecke Bischdorf–Neumühl,[4] die von Neumühl aus die Trasse der Bahnlinie Königsberg–Prostken bis nach Rastenburg mitbenutzte. Es folgte in den nächsten Jahren die Fertigstellung von vier Linien der Rastenburger Kleinbahnen mit der Anbindung der Stadt nach Sensburg (polnisch Mrągowo), Rhein (Ryn), Drengfurt (Srokowo) und Barten (Barciany).
Insgesamt zehn Stationen liegen an der Bahnstrecke von Kętrzyn nach Węgorzewo. In den 1940er Jahren wurde der Haltepunkt Moysee (polnisch Jezioro Mój) aufgehoben. Der Haltepunkt Görlitz (Ostpr.) (polnisch Gierłoż) wurde 1941 auf drei Bahnsteige ausgebaut, um direkten Anschluss an das Führerhauptquartier Wolfsschanze (polnisch Wilczy Szaniec) zu bekommen. Am 23. Juni 1941 fuhr der erste Führersonderzug in die „neue“ Station ein.[5] Sie wurde nur bis 1944 benutzt, danach konnte für wenige Monate die Strecke wieder für den Normalverkehr freigegeben werden.
Nach kriegsbedingter Beschädigung konnte die Bahnstrecke Kętrzyn–Węgorzewo 1949 wieder in Betrieb genommen werden. Nach mehr als dreißig Jahren wurde sie 1992 für den Personen- und 2000 für den Güterverkehr geschlossen. Nach einer zweijährigen Versuchszeit in den Jahren 2008/2009, in der die Strecke für den Ausflugsverkehr eingesetzt wurde, war sie seit dem 10. August 2013 für ebendiesen im Fremdenverkehr und Tourismus freigegeben und in Betrieb.[3] Für 2015 war kein Betrieb angekündigt.[6] Im Sommer 2016 verkehrten wieder Züge.[7] Im September 2017 wurde der Personenverkehr erneut eingestellt, da die Gesellschaft SKPL keine Fahrzeuge für den Sonderverkehr zur Verfügung hatte.[8]
Bahnhof Angerburg
In Angerburg[9] stieß die Bahnstrecke von Rastenburg auf zahlreiche Bahnlinien, die die Stadt mit Königsberg (Preußen) (russisch Kaliningrad) und mit Gumbinnen (russisch Gussew), mit Goldap (polnisch Gołdap), Lyck (Ełk) und Lötzen (Giżycko) verbanden, heute jedoch alle den Betrieb eingestellt haben.
Im Bahnhofsgebäude in Węgorzewo wurde am 16. September 2017 das 110. Jubiläum zur Eröffnung der Bahnstrecke Rastenburg–Angerburg sowie der 10. Jahrestag des Bestehens des im Bahnhofsgebäude untergebrachten Eisenbahnmuseums gefeiert.[10]
Literatur
- Siegfried Bufe (Hrsg.): Eisenbahnen in West- und Ostpreußen. Egglham 1986, ISBN 3-922138-24-1.
- Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. C4.
- Deutsches Kursbuch. Gesamtausgabe der Reichsbahn-Kursbücher. Ausgabe vom 21. Januar 1940 der Deutschen Reichsbahn, Oberbetriebsleitung Ost, Berlin (Nachdruck der 1. Auflage 1988).
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte von Kętrzyn - Rastenburg
- ↑ Linia Białystok–Głomno (38) bei Ogólnopolska Baza Kolejowa
- ↑ a b Linia Kętrzyn–Węgorzewo (259) bei Ogólnopolska Baza Kolejowa
- ↑ Linia Sątopy-Samulewo–Reszel–Nowy Młyn (261) bei Ogólnopolska Baza Kolejowa
- ↑ Hannes Schneider: Die Wolfsschanze und ihre Auswirkungen auf die Eisenbahn. o. J.
- ↑ Seite über Kętrzyn
- ↑ Fahrplan 2016. Archiviert vom Original am 8. August 2016; abgerufen am 26. August 2019.
- ↑ Linia Kętrzyn – Węgorzewo (259). Ogólnopolska Baza Kolejowa, abgerufen am 26. August 2019 (polnisch).
- ↑ Chronik der Geschichte Angerburgs
- ↑ Obchody 110 lat linii kolejowej Węgorzewo-Kętrzyn w Muzeum Tradycji Kolejowej. Gazeta Olsztyńska,, 23. September 2017, abgerufen am 9. März 2018 (polnisch).