Bahnstrecke Villach–Rosenbach
Villach–Rosenbach (–Jesenice) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (ÖBB): | 413 01 Villach Hbf–Villach Süd Gvbf-Auen 222 02 Villach Süd Gvbf-Auen – Staatsgrenze nächst Rosenbach–(Jesenice) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (ÖBB): | 221 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 22,6 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV, 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 22,7 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 215 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 90 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Villach–Rosenbach (als Teil der bis Jesenice führenden Karawankenbahn) ist eine eingleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Österreich, welche ursprünglich als Teil einer durchgehenden Eisenbahnverbindung zwischen Salzburg und Triest geplant, gebaut und am 30. September 1906 eröffnet wurde. Sie verläuft von Villach nach Rosenbach, wo durch den Karawankentunnel der Anschluss nach Slowenien besteht.
Grundlage
1901 wurde von der Regierung der Bau einer zweiten Eisenbahnverbindung mit Triest beschlossen, um das Monopol der Südbahn-Gesellschaft auf den Nord-Süd-Verkehr in Österreich-Ungarn zu brechen.[1] Dabei sollte im Rahmen der geplanten Karawankenbahn die Flügelbahn Villach–Rosenbach (ursprünglicher Stationsname: Bärengraben) einerseits die bereits bestehende (umwegige) Strecke Villach–Klagenfurt entlasten, andererseits die kostspielige Ausgestaltung der Strecke Villach–Tarvis–Aßling hintanhalten.[2] Das betreffende Gesetz zur Herstellung mehrerer Eisenbahnen auf Staatskosten trat am 8. Juni 1901 in Kraft und gab den bis Ende 1905 reichenden Bau- und Investitionsrahmen vor und ermöglichte den Bau der sogenannten Neuen Alpenbahnen.[3] Im Jahr 1901 begannen die Arbeiten an der Strecke, die am 30. September 1906 eröffnet werden konnte.
Strecke
Die Strecke ist eingleisig ausgeführt, nur der Abschnitt Rosenbach–Jesenice mit dem 7976 Meter langen Karawankentunnel (slowenisch Predor Karavanke) war bis zur Sanierung des Karawankentunnels in den Jahren 2020 bis 2021 zweigleisig.[4] Die gesamte Strecke ist mit Wechselspannung von 15 kV und einer Frequenz von 16,7 Hz elektrifiziert, der Bahnhof Jesenice ist Systemwechselbahnhof zum slowenischen 3-kV-Gleichspannungssystem. Die Vereinigung der östlichen Karawankenbahn (Rosentalbahn) und der westlichen Strecke erfolgt in Rosenbach. Die westliche Strecke führt in Österreich auch entlang des Faaker Sees.
Die Bedeutung der Strecke ist nach den Jugoslawienkriegen stark gesunken und erst in den letzten Jahren wieder gewachsen. Allerdings hat sie noch nicht die frühere Bedeutung wiedererlangt.
Die Strecke ist heute Teil der Transeuropäischen Netze und wurde in den letzten Jahren von den ÖBB erneuert. Neben einer neuen Fahrleitungsanlage wurden auch die Bahnhöfe entlang der Strecke saniert: Im Jahr 2007 wurde der Bahnhof Faak am See auf zwei Gleise rückgebaut, zwei Seitenbahnsteige errichtet und das bis dahin vorhandene mechanische Stellwerk abgerissen.[5] 2009 folgte die Sanierung und der Rückbau (viele nicht mehr verwendete Nebengleise abgetragen) des Bahnhofs Rosenbach.[6] Nunmehr existiert ein Mittelbahnsteig mit unterirdischem Zugang für den Personenverkehr. Aufgrund zu geringer Frequenz hat man auf einen Lift verzichtet. Seit dem Umbau des Bahnhofs Rosenbach wird der Verkehr auf der gesamten Strecke von der Betriebsführungszentrale Villach gesteuert. In Ledenitzen wurde 2017 eine neue Haltestelle errichtet, der alte Bahnhof dient seither nur mehr Zugkreuzungen und dem Abstellen von Güterwagen. Während der Sperre des Karawankentunnels im Herbst 2020 und Frühjahr 2021 wurde die Haltestelle Finkenstein saniert sowie die Nutzlänge der Gleisanlagen im Bahnhof Ledenitzen vergrößert.
Heute
Derzeit wird die Strecke zwischen Villach und Rosenbach als S-Bahn-Linie S5 geführt. Ein nahezu durchgängiger Stundentakt mit Bus und Zug verbindet diese beiden Städte. Fernverkehrszüge halten nach dem EU-Beitritt Sloweniens in Rosenbach nicht mehr. Grenzüberschreitender S-Bahn-Verkehr von Jesenice nach Villach findet mindestens einmal pro Tag statt, in der Sommersaison 2020 vor allem montags bis freitags öfter.
Literatur
- 60 der Beilagen zu den stenographischen Protokollen des Abgeordnetenhauses. XVII. Session 1901. Regierungsvorlage. Gesetzesentwurf betreffend die Herstellung mehrerer Eisenbahnen auf Staatskosten und die Festsetzung eines Bau- und Investitionsprogrammes der Staatseisenbahnverwaltung für die Zeit bis Ende des Jahres 1905. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0017, XVII. Session, S. 85–309. (Online bei ANNO). .
- Hans Withalm: Die Karawankenbahn. Selbstverlag, Klagenfurt 1906, OBV.
- Franz Brosch: Linz-Selzthal-Klagenfurt-Triest. Pyhrnbahn, Karawankenbahn, Wocheiner- und Karstbahn. Hendschels Luginsland, Band 39, ZDB-ID 53393-2. Hendschel, Frankfurt am Main 1913, OBV.
- Alfred Luft (Red.): Die Karawankenbahn. Verein der Kärntner Eisenbahnfreunde – Kärntner Museumsbahnen, Klagenfurt 1977, OBV.
- Elmar Oberegger: 100 Jahre Transalpina. Pyhrnbahn, Karawankenbahn, Wocheinerbahn, Karstbahn (1906/2006) und Tauernbahn (1909/2009). Veröffentlichungen des Info-Büros für Österreichische Eisenbahngeschichte, Band 2009,7, ZDB-ID 2278238-2. Info-Büro für Österreichische Eisenbahngeschichte, Sattledt 2009, OBV.
Einzelnachweise
- ↑ Martin Lischka: Die neuen Alpenbahnen: Höhepunkt und Abschluss des österreichischen Gebirgsbahnbaus : Pyhrn-, Tauern-, Karawanken- und Wocheinerbahn in ihrer Funktion als "Zweite Eisenbahnverbindung mit Triest". Dissertation Universität Wien, Wien 2017.
- ↑ 16. Bärengrabenlinie (Villach–Aßling). In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918. (…) Technisch-commerzieller Bericht über die zweite Eisenbahnverbindung mit Triest, Jahrgang 0017, XVII. Session, S. 17. (Online bei ANNO). .
- ↑ RGBl. 1901/63. In: Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder, Jahrgang 1901, S. 201–207. (Online bei ANNO). .
- ↑ ÖBB Infra AG: Karawankentunnel. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
- ↑ Diplomingenieure Poltnigg & Klammer: Referenzprojekt Bahnhof Faak am See. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
- ↑ Diplomingenieure Poltnigg & Klammer: Referenzprojekt Bahnhof Rosenbach. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
- ↑ Die Eröffnung der Karawanken-Bahn. In: Wiener Zeitung, Beilage Wiener Abendpost, Nr. 225/1906, 1. Oktober 1906, S. 1 ff. (Online bei ANNO). .