Balneatrix alpica
Balneatrix alpica | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Balneatrix | ||||||||||||
Dauga et al. 1993 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Balneatrix alpica | ||||||||||||
Dauga et al. 1993 |
Balneatrix alpica ist eine Bakterienart.
Erscheinungsbild
Die Zellgestalt von Balneatrix alpica ist vielfältig (polymorph). Es treten gekrümmte Zellen auf, auch gerade Stäbchen und längliche Zellen werden gebildet. Die Zellgröße liegt im Bereich von 0,5–0,7 μm in Breite und 2,8–5 μm in Länge. Das Bakterium ist beweglich durch ein oder zwei polare Flagellen.[1]
Wachstum und Stoffwechsel
Stämme von Balneatrix wachsen nach einer 2-tägigen Inkubation bei 30 °C. Das Zentrum der Kolonie ist nach 2–3 Tagen hellgelb und nach 4–5 Tagen hellbraun.[1]
Balneatrix ist aerob, benötigt also Sauerstoff. Der Stoffwechselweg ist die Atmung mit Sauerstoff als terminalen Elektronenakzeptord. Der Voges-Proskauer-Test verläuft negativ. Eine Fermentation findet nicht statt. Balneatrix ist physiologisch vielfältig, einige Stämme können mit Citrat, D-Alanin, Monoethanolamin, D-Glucosamin, L-Histidin, DL-Lactat und D(+)-Malat als Kohlenstoffquelle wachsen. Einige Stämme können Citrat als einzige Kohlenstoffquelle nutzen.
Nitrat wird zu Nitrit reduziert. Tests auf Arginindihydrolase, Lysin- und Ornithin-Decarboxylasen, Acetamid- und Stärke-Hydrolyse verlaufen immer negativ. Einige Stämme können Tween-80 hydrolysieren. Gelatine wird nur schwach hydrolysiert.[1]
Balneatrix wurde im Süßwasser gefunden und toleriert nur Natriumchlorid-Gehalte von unter 1 %. Dies unterscheidet sie von anderen Gattungen der Familie der Oceanospirillaceae, in der sie nach ihrer Beschreibung eingeordnet wurde. Wachstum findet bei Temperaturen noch bis zu 46 Grad Celsius statt.[1]
Chemotaxonomische Merkmale
Der GC-Gehalt in der Bakterien-DNA liegt bei 54 Mol-Prozent. Zu den enthaltenden Ubiquinone liegen keine Angaben vor (Stand 2014).[2]
Pathogenität
Balneatrix alpica wurde 1987 in einem Heilbad in Südfrankreich als Auslöser eines Ausbruchs von Lungenentzündung und Meningitis zum ersten Mal beschrieben.[1][3] Fünfunddreißig Fälle von Lungenentzündung und zwei Fälle von Meningitis wurden hierbei durch Stämme von Balneatrix verursacht.
Nach Desinfektion der Wasserleitungen durch Chlorierung traten keine weiteren Infektionsfälle mehr auf (Stand 2014).[1][2]
Systematik
Balneatrix alpica wird zu der Familie der Balneatrichaceae in der Ordnung Oceanospirillales gestellt. Es ist die einzige Art ihrer Gattung (Stand April 2020).[4] Die Art wurde 1993 wissenschaftlich beschrieben und benannt.[1][3] Es wurde zuerst zu der Familie Oceanospirillaceae gestellt. Im Jahre 2019 wurde sie in die neu aufgestellte Familie Balneatrichaceae transferiert.[5] Neben Balneatrix wird hier noch die Gattung Pokkaliibacter geführt (Stand April 2020).[4]
Einzelquellen
- ↑ a b c d e f g George M. Garrity (Hrsg.): Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage, Band 2: The Proteobacteria. Part B: The Gammaproteobacteria. Springer, New York 2005, ISBN 0-387-95040-0
- ↑ a b Eugene Rosenberg, Edward F. DeLong, Stephen Lory, Erko Stackebrandt, Fabiano Thompson: The Prokaryotes. Gammaproteobacteria. 4. Auflage, Springer, 2014, ISBN 3642389236
- ↑ a b C. Dauga et al.: Balneatrix alpica gen. nov., sp. nov., a bacterium associated with pneumonia and meningitis in a spa therapy centre In: Research in Microbiology (1993), 1, S. 35–46. doi:10.1016/0923-2508(93)90213-L
- ↑ a b Jean Euzéby, Aidan C. Parte: Pedomicrobium. In: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature. Abgerufen am 5. April 2020.
- ↑ R. Krishnan et al.: Isolation and characterization of a novel 1-aminocyclopropane-1-carboxylate (ACC) deaminase producing plant growth promoting marine Gammaproteobacteria from crops grown in brackish environments. Proposal for Pokkaliibacter plantistimulans gen. nov., sp. nov., Balneatrichaceae fam. nov. in the order Oceanospirillales and an emended description of the genus Balneatrix. In: Systematic and Applied Microbiology. (2018), 41 (6), S. 570–580. doi:10.1016/j.syapm.2018.08.003
Literatur
- George M. Garrity (Hrsg.): Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage, Band 2: The Proteobacteria. Part B: The Gammaproteobacteria. Springer, New York 2005, ISBN 0-387-95040-0
- Eugene Rosenberg, Edward F. DeLong, Stephen Lory, Erko Stackebrandt, Fabiano Thompson: The Prokaryotes. Gammaproteobacteria. 4. Auflage, Springer, 2014, ISBN 3642389236