Bandbrasse

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Bandbrasse

Bandbrasse (Oblada melanura)

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Spariformes
Familie: Meerbrassen (Sparidae)
Gattung: Oblada
Art: Bandbrasse
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Oblada
F. Cuvier, 1829
Wissenschaftlicher Name der Art
Oblada melanura
(Linnaeus, 1758)

Die Bandbrasse[1] (Oblada melanura), auch Oblada genannt, ist ein seit der Antike (als melanuros[2]) bekannter Speisefisch, der im Mittelmeer und Atlantik beheimatet ist, aber inzwischen relativ selten geworden ist. Sie ist die einzige Art der Gattung Oblada aus der Familie der Meerbrassen (Sparidae).

Beschreibung

Die Bandbrasse hat einen hohen und seitlich stark abgeflachten Körper, der mit großen, locker sitzenden Schuppen besetzt ist. Der Kopf ist relativ klein, die Augen sind sehr groß und die Pupillen tropfenförmig. Die Rückenflosse ist mit spitzen Stacheln bewehrt und langgezogen, die Brustflossen sind sehr lang und sichelförmig und die Schwanzflosse ist fest und tief gegabelt. Das Maul der Bandbrasse ist oberständig und mit kleinen spitzen Zähnen besetzt. Der Körper des Fisches ist silbern glänzend mit schwachen dunklen Längsstreifen und trägt an der Schwanzwurzel einen markanten schwarzen Fleck. Der Rücken ist etwas dunkler als der Bauch gefärbt.[3] Die Maximalgröße der Bandbrasse liegt bei 36 Zentimetern, das maximale Gewicht bei 525 Gramm. Durchschnittlich werden Bandbrassen zwischen 15 und 25 Zentimeter lang.[4]

Bandbrasse, gefangen in Kroatien

Lebensweise

Die Bandbrasse lebt in kleinen Schulen im offenen Wasser in Küstennähe. Sie ist ein freischwimmender Raubfisch, der in Wassertiefen von der Oberfläche bis 30 Meter anzutreffen ist, jedoch niemals direkt am Meeresgrund. Größere Exemplare leben einzelgängerisch und jagen auch fernab der Küste im offenen Meer. Die Bandbrasse ist ein schneller und wendiger Schwimmer, der schnell große Tiefen überbrücken kann.[3]

Die Bandbrasse ernährt sich von kleinen Fischen wie Ährenfischen, Sardellen, Sardinen, Sardinella und Sandaalen, von Krebstieren wie Garnelen und Ruderfußkrebsen sowie ebenso von kleinen Kopffüßern und Weichtieren. In Ufernähe fressen Bandbrassen auch eingeworfenes Brot und Fischereiabfälle.[3]

Verbreitung

Die Bandbrasse lebt im nordöstlichen Atlantik und im gesamten Mittelmeer, wo sie nahe der Oberfläche anzutreffen ist.[4]

Fischerei und Nutzung

Die Bandbrasse ist ein äußerst schmackhafter Speisefisch mit feinem, weißem Fleisch, das sowohl roh als auch gegrillt, gebraten, gebacken oder gedünstet genutzt wird. Sie wird mit Stellnetzen, Schleppnetzen und Langleinen gefangen. Das Fleisch verdirbt schnell, somit ist die Bandbrasse abseits der Küsten kaum erhältlich.[4]

Mit der Angel stellt man der Bandbrasse mit feinen Schnüren und oberflächennahe an Posenmontagen angebotenen Ködern wie Kleinfischen, Kalmarstücken oder Brotflocken nach. Die Fische kämpfen stark, sind allerdings sehr empfindlich und sollten deswegen nicht zurückgesetzt werden.

Einzelnachweise

  1. Matthias Bergbauer, Bernd Humberg, Monika Weymann: Was lebt im Mittelmeer? ein Bestimmungsbuch für Taucher und Schnorchler. Stuttgart 2009, ISBN 978-3-440-11736-1.
  2. Vgl. etwa Jutta Kollesch, Diethard Nickel: Antike Heilkunst. Ausgewählte Texte aus den medizinischen Schriften der Griechen und Römer. Philipp Reclam jun., Leipzig 1979 (= Reclams Universal-Bibliothek. Band 771); 6. Auflage ebenda 1989, ISBN 3-379-00411-1, S. 196, Anm. 5 (zu Hippokrates, Über die heilige Krankheit, Kap. 1. 2. 7).
  3. a b c Louisy, Patrick: "Europe and the Mediterranean - European Fish Identification Guide". Ulmer, 2015.
  4. a b c Bandbrasse auf Fishbase.org (englisch)