Barbara Beisinghoff
Barbara Beisinghoff (* 14. Juni 1945 in Hermannsburg) ist eine deutsche Grafikerin, bekannt für ihre Farbradierungen, Künstlerbücher, handgeschöpften Wasserzeichen und deren Installation.
Leben und Werk
In Hannover lernte Beisinghoff früh die Radierung und studierte Kunsterziehung und Freie Malerei. Als artist-in-residence arbeitete sie in Belgien, Israel, Kanada, USA und China. Beisinghoff gewann „Kunst vor Ort“ 2005 und ätzte „Grundbuchseiten“, Kupferreliefs, die in Dreieich um das Rathaus in der Pflasterung zu sehen sind.[1] Unter Beteiligung von 250 Kindern entstanden 5 Grundbuchseiten.[2] Es entstand je eine Grundbuchseite zu jedem der 5 Stadtteile.[3] Es kommt der Künstlerin auf Durchdringung von Material an. Mit Wasserzeichen und Wasserstrahlzeichnungen durchdringt sie handgeschöpfte Papiere und installiert diese gegen Licht.[4] Oder sie gautscht geschöpfte Worte auf die Rinde von Bäumen auf.[5] Wörtersee nennt sie ihre filigrane Intervention rund um den Goetheteich in Darmstadt.[6] Im Rahmen von Forest Art China „Poetic Forest“ perforierte sie Sternenkarten als Kupferdach gegen Licht „Canopy for Li-Bai“ auf dem Lu Shan, Provinz Jiangxi, China, und 2015 in Dunjiangyan bei Chengdu in Sezuan, China.[7] In der ganzen Welt unterwegs, in Rhoden zu Hause, so findet die Künstlerin Barbara Beisinghoff den Weg vom Gedanken zur Grafik.[8] Und sie lädt ihrerseits Künstlerinnen als artists in residence zu sich ins Atelierhaus Beisinghoff ein.[9]
Kunstpreise
- 1988 Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für bildende Kunst, Darmstadt-Dieburg
- 1990 Kunstpreis Hameln-Pyrmont
- 1991 Internationaler Senefelder Preis für Lithographie, Offenbach
- 1997 Kulturpreis Dreieich
- 1999 Kunstpreis der Heitland Foundation Celle
- 2002 Mainzer Stadtdrucker
Einzelausstellungen (Auswahl)
- 1986 Studio Kunsthalle Darmstadt; Evangelische Akademie Hofgeismar (Katalog)
- 2000 Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum Bad Oeynhausen
- 2001 Museum Ashdod, Israel
- 2001 Galerie Contemporanea, Trier
- 2002 Kunstverein Passau, St.-Anna-Kapelle
- 2003 Gutenberg-Museum Mainz
- 2003 Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbücherei Leipzig
- 2004 Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel, Malerbuchabteilung
- 2007 Freies Deutsches Hochstift, Goethe Museum, Frankfurt
- 2008 Instituto Cultural Peruano Norteamericano ICPNA, Galeria Pardo Heeren, Lima, Peru
- 2009 Galerie Forum Amalienpark, Berlin
- 2014 Barbara Beisinghoff: Das Gesetz des Sterns und die Formel der Blume. Künstlerbücher und Installationen., Museum Bad Arolsen[10]
Literatur
- Hanne F. Juritz: Barbara Beisinghoff. Portrait einer experimentierfreudigen Radiererin. In: Graphische Kunst. Heft 34 / 1. Heft 1990. Memmingen 1990, S. 9ff. ISSN 0342-3158
- Dirk Schwarze, 100 Künstler und einer. Ein Künstler-ABC der Nachkriegsmoderne, B& S Siebenhaar Verlag, ISBN 978-3-943132-41-0
Künstlerbücher (Auswahl)
- 2013 Tau Blau, Dew blue[11]
- 2006 Mit Goethe den Farbenkreis durchlaufen, 32 Radierungen, edition Die gläserne Libelle[12]
- 2007 Der Engel ist mein Wasserzeichen, 27 Radierungen und 16 eingesetzte handgeschöpften Wasserzeichen, edition Die gläserne Libelle[13]
- 2008 Himmelansteigende Treppen, 26 Radierungen, (Bettine Brentano an Karoline von Günderode), edition Die gläserne Libelle[14]
- 2009 The Angel is My Watermark (Henry Miller), Radierungen und Wasserzeichen im handgeschöpften Papier, Hrsg. Womens Studio Workshop[15]
- 2005 Farben sah ich, handgeschöpfte Wasserzeichen, (Kassandra, Christa Wolf), edition Die gläserne Libelle
- 2005 Klavierkindheit, Die Finger zur Schnur verflochten, (Das Haus am Alten Pimen, Marina Zwetajewa)
- 2004 Getauchte Zeit (Paul Celan)[16]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Denn-was-innen-das-ist-aussen. Abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Stadt Dreieich: Kunsttage Dreieich. Abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Holger Klemm: Abschied aus Dreieich. 22. April 2011, abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Hans-Peter Wollmann Video: Wasserlichtklang. 2005, abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ INTERNATIONALER WALDKUNSTPFAD 2004: Waldkunstpfad Darmstadt Video. 2004, abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Hans-Peter Wollmann Video: Wörtersee. 2004, abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ International Forest Art: Sternenzelte on Mount Lushan. 2010, abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Waldecksche Landeszeitung, Elmar Schulten: Vom Gedanken zur Grafik. 20. März 2018, abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Barbara Beisinghoff Blog: Atelierhaus Beisinghoff. Abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Mitteilung zur Ausstellung, abgerufen am 5. September 2014.
- ↑ Barbara Beisinghoff Blog: Tau blau Buch zum Flachs. 24. September 2012, abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Colour lessons by Goethe. In: Mit Goethe den Farbenkreis durchlaufen. 12. März 2007. Abgerufen am 9. Juni 2011.
- ↑ Der Engel ist mein Wasserzeichen. 11. März 2007. Abgerufen am 9. Juni 2011.
- ↑ Bettine an die Günderode. In: Himmelansteigende Treppen. 22. April 2009. Abgerufen am 9. Juni 2011.
- ↑ Eingestellt von Barbara Beisinghoff: The Angel is my Watermark. In: Angel Book made in New York. 22. April 2009. Abgerufen am 9. Juni 2011.
- ↑ Barbara Beisinghoff Blog: Getauchte Zeit. 10. März 2008, abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Beisinghoff, Barbara |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Grafikerin |
GEBURTSDATUM | 14. Juni 1945 |
GEBURTSORT | Hermannsburg |