Barbara Grubenmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Barbara Grubenmann, «Schweizerbabele» genannt, (* 5. Februar 1767 in Teufen AR; † 1817; heimatberechtigt in Teufen) war eine Schweizer Separatistin aus Appenzell Ausserrhoden.

Leben

Barbara Grubenmann war eine Tochter des Jakob Grubenmann und der Barbara Tobler. Um 1800 war sie kurzzeitig mit Johann Ulrich Mohn, Schuster von Wigoltingen verheiratet.

Grubenmann war die Leitfigur der pietistisch geprägten und im Widerspruch zur Amtskirche stehenden separatistischen Bewegung in Appenzell Ausserrhoden. Im Zentrum ihrer Überzeugung stand die Wiederbringung aller Dinge nach der Reinigung der Seelen in der Unterwelt, also die Allversöhnungslehre.[1] Gemäss Eberhard Fritz erregte sie «nicht nur wegen ihrer Trancezustände ungeheures Aufsehen, sondern weil sie ihre Lehren biblisch begründete und wohl auch durch ihre Persönlichkeit wirkte.»[1] Von der Obrigkeit verfolgt, sass sie 1789 bis 1792 im Zuchthaus Lindau am Bodensee.

Später wirkte sie als geistiges Haupt der Separatisten in Rottenacker, deren Bewegung auf ganz Oberschwaben ausstrahlte. Bekannt als «Schweizerbabele» starb Barbara Grubenmann wohl kurz bevor ihre Anhänger in die Vereinigten Staaten auswanderten und in Ohio die Gemeinschaftssiedlung Zoar gründeten.

Nur wenige Jahre ihres Lebens sind quellenmässig dokumentiert, bevor sich ihre Spur wieder verliert.[2]

Literatur

  • Eberhard Fritz: Separatisten und Separatistinnen in Rottenacker. Eine örtliche Gruppe als Zentrum eines „Netzwerks“ im frühen 19. Jahrhundert. In: Blätter für württembergische Kirchengeschichte. 98 (1998). S. 66–158.
  • Eberhard Fritz: Die Separatistin Barbara Grubenmann aus Teufen und der radikale Pietismus in Württemberg. In: Appenzellische Jahrbücher. 127 (1999), S. 21–44. (doi:10.5169/seals-283353)
  • Eberhard Fritz: Radikaler Pietismus in Württemberg. Religiöse Ideale im Konflikt mit gesellschaftlichen Realitäten (= Quellen und Forschungen zur württembergischen Kirchengeschichte, Band 18). Epfendorf 2003.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b
HLS Diese Fassung des Artikels basiert auf dem Eintrag von Peter Witschi im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. Sollte der Artikel so weit überarbeitet und ausgebaut worden sein, dass er sich erheblich vom HLS-Artikel unterscheidet, wird dieser Baustein entfernt. Der ursprüngliche Text und ein Verweis auf die Lizenz finden sich auch in der Versionsgeschichte des Artikels.