Barbara Schellhammer

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Barbara Schellhammer (geb. 1977 in München) ist eine deutsche Kulturphilosophin. Sie hat mehrere Jahre in Kanada geforscht und gearbeitet.

Leben und Wirken

Barbara Schellhammer studierte Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt systemische Familientherapie an der Hochschule München.[1]

In der Zeit von 2005 bis 2015 lebte und arbeitete sie in Kanada und lehrte in Victoria, BC, an der Royal Roads University (School of Peace and Conflict Studies) im Bereich alternativer Streitschlichtungsverfahren (Alternative Dispute Resolution und Restorative Justice). 2005 und 2006 forschte sie unter dem Volksstamm der Inuit in den Nordwest-Territorien Kanadas (Inuvik, Ulukhaktok und Paulatuk). Sie bildete sich weiter zur Coach (Erickson College, Vancouver) und erhielt das Mediationszertifikat des Pulse Institute, Calgary.[1]

2009 promovierte sie an der Hochschule für Philosophie München. In ihrer Doktorarbeit Dichte Beschreibung in der Arktis. Clifford Geertz und die Kulturrevolution der Inuit in Nordkanada bringt sie ihre Forschungsergebnisse und Erfahrungen, die sie als Sozialarbeiterin in den Nordwest-Territorien Kanadas gesammelt hat, mit der dichten Beschreibung von Clifford Geertz zusammen.[1][2]

2009 erhielt sie den Ruf an die Internationale CVJM-Hochschule Kassel, wo sie bis 2013 als Professorin für Internationale und Interkulturelle Soziale Arbeit tätig war. 2013 kam sie zurück an die Hochschule für Philosophie München. 2019 berief die Hochschule sie auf den Lehrstuhl für „Intercultural Social Transformation“.[3] Sie forscht und lehrt zu Themen der Kulturphilosophie, der Selbstsorge, der Friedensarbeit und Konflikttransformation und weiteren Themen der interkulturellen Philosophie und (Erwachsenen-)Bildung.[1]

2018 habilitierte sie sich an der Universität Hildesheim (venia legendi Kulturphilosophie) mit der Habilitationsschrift Fremdheitserfahrungen und die Sorge um sich selbst. Untersuchungen zur Entwicklung der Fremdheitsfähigkeit einer Person.[4]

An der Hochschule für Philosophie entwickelt sie, wie auch schon an der Royal Roads University in Kanada und der CVJM-Hochschule Kassel, internetbasierte Lehr-Lern-Szenarien für die Erwachsenenbildung (E-, M- und Blended-Learning). Neben der Veröffentlichung mehrerer Bücher und Artikel organisierte sie 2016 die Tagung Culture. A Life of Learning. Clifford Geertz - Impulse seines Denkens für gegenwärtige gesellschaftliche Herausforderungen an der Hochschule für Philosophie München.[5][1]

Von 2017 bis 2018 war sie Academic Director Europe & Middle East für Jesuit Worldwide Learning.[1]

Seit Herbst 2019 hat sie als erste Professorin an der Hochschule für Philosophie den Lehrstuhl für Intercultural Social Transformation inne. Der Lehrstuhl wurde neu geschaffen und zunächst für fünf Jahre eingerichtet.[6] Zudem übernahm Schellhammer die Leitung des Zentrums für Globale Fragen der Hochschule für Philosophie.

Schriften

  • 2015: „Dichte Beschreibung“ in der Arktis. Clifford Geertz und die Kulturrevolution der Inuit in Nordkanada. Bielefeld: transcript. ISBN 978-3-8376-3234-7 (= Dissertation, Hochschule für Philosophie München 2009)
  • 2017: Wie lernen Erwachsene (heute)? Eine transdisziplinäre Einführung in die Erwachsenenbildung. Weinheim: Beltz Juventa.
  • 2019: An Konflikten wachsen. Konflikt-Coaching und die Sorge um sich selbst. Weinheim: Beltz.
  • 2019: Fremdheitsfähig werden. Zur Bedeutung der Selbstsorge für die Begegnung mit Fremdem. Karl Alber.
  • 2019: Culture – A Life of Learning: Clifford Geertz und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Gmainer-Pranzl/Schellhammer (ed.), Verlag Peter Lang.
  • 2020: Bildung zum Widerstand. Goerdeler/Schellhammer (ed.), wbg Verlag.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f PD Dr. Barbara Schellhammer. Abgerufen am 11. Mai 2019.
  2. transcript: »Dichte Beschreibung« in der Arktis. Abgerufen am 11. Mai 2019.
  3. Pressemitteilung der Hochschule für Philosophie München: Jesuiten-Hochschule beruft erste Professorin, 30. September 2019, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  4. Schellhammer erhält Venia Legendi. Abgerufen am 11. Mai 2019.
  5. Tagung "Culture. A Life of Learning". Abgerufen am 11. Mai 2019.
  6. Jesuiten-Hochschule beruft erste Professorin. Abgerufen am 27. November 2019.