Barnessche G-Funktion

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Barnessche -Funktion entlang der realen x-Achse

Die Barnessche -Funktion, typischerweise mit bezeichnet, ist eine Funktion, die eine Erweiterung der Superfakultäten auf die komplexen Zahlen darstellt. Sie steht in Beziehung zur Gammafunktion, der -Funktion und der Konstanten von Glaisher-Kinkelin und ist nach dem Mathematiker Ernest William Barnes benannt.[1]

Formal ist die Barnessche -Funktion in der Form eines Weierstraß-Produkts definiert als

wobei die Euler-Mascheroni-Konstante bezeichnet.

Differenzengleichung, Funktionalgleichung und spezielle Werte

Die Barnessche -Funktion erfüllt die Differenzengleichung

mit der Normierung Die Differenzengleichung impliziert, dass die folgenden Werte für ganzzahlige Argumente annimmt:

so dass

wobei die Gammafunktion und die K-Funktion bezeichnen. Die Differenzengleichung definiert die -Funktion eindeutig, wenn die Konvexitätsbedingung

gestellt wird.[2]

Die Differenzengleichung der -Funktion und die Funktionalgleichung der Gamma-Funktion liefern die folgende Funktionalgleichung für die -Funktion, wie ursprünglich von Hermann Kinkelin bewiesen wurde:

Multiplikationsformel

Wie die Gamma-Funktion erfüllt auch die -Funktion eine Multiplikationsformel:[3]

wobei eine Funktion ist, die durch

gegeben ist. Hierbei ist die Ableitung der Riemannschen Zeta-Funktion und die Konstante von Glaisher-Kinkelin.

Asymptotische Entwicklung

Die Funktion hat die folgende asymptotische Entwicklung, die von Barnes gefunden wurde:

Hierbei bezeichnet die Bernoulli-Zahlen und die Konstante von Glaisher-Kinkelin. (Man beachte, dass zur Zeit von Barnes[4] die Bernoulli-Zahl als geschrieben wurde. Diese Konvention wird nicht länger verwendet.) Die Entwicklung ist gültig für in jedem Sektor, der nicht die negative reelle Achse enthält.

Weblink

Einzelnachweise

  1. Ernest W. Barnes: The theory of the -function. In: The Quarterly Journal of Pure and Applied Mathematics, Bd. 31 (1900), Seiten 264–314.
  2. Marie-France Vignéras: L'équation fonctionelle de la fonction zêta de Selberg du groupe modulaire . In: Astérisque, Bd. 61 (1979), Seiten 235–249, ISSN 0303-1179.
  3. Moshe Y. Vardi: Determinants of Laplacians and multiple gamma functions. In: SIAM Journal on Mathematical Analysis, Bd. 19 (1988), Seiten 493–507, ISSN 0036-1410.
  4. Edmund Taylor Whittaker, George N. Watson: A Course of Modern Analysis. 4. Aufl. Cambridge University Press, Cambridge 1990, ISBN 978-0-521-09189-3.