Bartholomäus Tschudi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bartholomäus Tschudi (* 20. April 1620 als Wilhelm Tschudi; † 31. Juli 1702) war von 1654 bis 1661 Bibliothekar des Klosters St. Gallen.

Leben

Pater Bartholomäus war der Sohn von Wilhelm Tschudi von Glarus und Barbara von Hennau. Sein Vater war st.-gallischer Obervogt auf Schloss Oberberg. Am 24. August 1637 legte er die Profess ab. 1642 wurde er Subdiakon, 1648 Diakon. Die Priesterweihe empfing er am 28. März 1648, die Primiz folgte am 19. April des gleichen Jahres. Er litt zeitlebens unter Epilepsie, im Alter erblindete er und war gehörlos.

Wirken

Bartholomäus Tschudi kam offenbar 1650 von St. Johann nach St. Gallen. 1651 ist er als Pfarrer von Hemberg bezeugt und wurde 1651 aber wegen seiner Krankheit (Epilepsie) nach Wil versetzt. 1654 wechselte er ins Kloster St. Gallen, wo er Bibliothekar wurde. Am 24. Juli 1661 wurde er schliesslich zum Kornherrn (Granarius) ernannt. Im Dezember 1662 erfolgte die Ernennung zum Subprior in St. Johann. Dort wurde er 1664 Cellerar. 1669 war er wieder Kornherr in St. Gallen, ab 1674 Küchenmeister in Rorschach. In der Folgezeit wechselte er krankheitsbedingt mehrere Male zwischen Rorschach und St. Gallen hin und her. Er starb am 31. Juli 1702 im Alter von 82 Jahren in St. Gallen.

Literatur

  • Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstl. Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen. Einsiedeln 1929, S. 311, Nr. 291.
  • Franz Weidmann: Geschichte der Bibliothek von St. Gallen seit ihrer Gründung um das Jahr 830 bis auf 1841. Aus den Quellen bearbeitet auf die tausendjährige Jubelfeier. St. Gallen 1841, S. 82.
VorgängerAmtNachfolger
Otmar KesslerBibliothekar von St. Gallen
1654–1661
Iso Pfau