Beikheim
Beikheim Gemeinde Schneckenlohe Koordinaten: 50° 12′ 42″ N, 11° 13′ 24″ O
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Höhe: | 289 m ü. NHN |
Fläche: | 3,46 km²[1] |
Einwohner: | 271 (25. Mai 1987)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 78 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 96277 |
Vorwahl: | 09266 |
Altes Schulhaus
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Beikheim ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Schneckenlohe im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.
Geographie
Das Dorf liegt an der Steinach im Obermainischen Hügelland, wo sich das Tal zwischen dem Berg Gubel und den Hängen des Leutendorfer Forstes verengt. Der Krebsbach und der Vierlitzenbach fließen durch Beikheim und münden als linke Zuflüsse in die Steinach. Die Bundesstraße 303 führt über die 228 Meter lange Steinachtalbrücke zur Anschlussstelle 10 der A 73 (12 km westlich). In entgegengesetzter Richtung wird sie als Staatsstraße 2200 fortgeführt, die zur Bundesstraße 173 bei Johannisthal verläuft (5 km östlich). Die Staatsstraße 2208 führt über Leutendorf nach Mitwitz (4 km nördlich) bzw. nach Mannsgereuth (2 km südlich). Die Kreisstraße KC 29 führt nach Schneckenlohe (2 km westlich).[3][Anmerkung 1]
Geschichte
Der Ort wurde erstmals im Jahr 1348 als „Beykhawe“ erwähnt.[4] Der Ortsname ist slawischen Ursprungs. Im Mittelalter hatte die Familie von Redwitz die Dorfherrschaft. Im Jahr 1520 wurde die Reformation eingeführt. Beikheim war ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Beikheim aus 33 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Burgkunstadt-Marktgraitz aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bambergische Amt Fürth am Berg inne. Grundherren waren
- das Amt Fürth am Berg (2 Halbhöfe, 9 Söldengüter, 10 Sölden, 8 Söldengütlein, 1 Gütlein, 2 Tropfhäuser) und
- das sachsen-hildburghausische Amt Sonnefeld (1 Mahl- und Schneidmühle).
Außerdem gab es ein Schulhaus, eine Gemeindemahlmühle, eine Gemeindeschmiede und ein Gemeindebräuhaus.[5]
Beikheim kam 1803 zum Kurfürstentum Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Beikheim dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Schmölz zugewiesen. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) entstand die Ruralgemeinde Beikheim, zu der Fahlenberg gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). Ab 1862 gehörte Beikheim zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 3,464 km².[1]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Beikheim am 1. Mai 1978 nach Schneckenlohe eingegliedert.[7]
Baudenkmäler
In der Bayerischen Denkmalliste sind acht Baudenkmäler aufgeführt:
- Vier Wohn(stall)häuser
- Brunnen
- Brücke
- Felsenkeller
- Grenzsteine
Einwohnerentwicklung
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Religion
Beikheim war seit der Reformation protestantisch geprägt und nach St. Laurentius (Schmölz) gepfarrt.[16] Eine evangelische Bekenntnisschule befand sich im Ort. Diese besuchten auch die Schüler aus den Nachbargemeinden Schneckenlohe, Trainau und Mannsgereuth.[12] 1936 wurde ein Friedhof angelegt. Die katholische Minderheit gehörte zur Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit (Theisenort).[14]
Literatur
- Tilmann Breuer: Landkreis Kronach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 450619354, S. 21.
- Johann Kaspar Bundschuh: Beickheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 324 (Digitalisat).
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
Weblinks
- Beikheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Beikheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 29. Oktober 2020.
- Beikheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 29. Oktober 2020
Einzelnachweise
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 687 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 311 (Digitalisat).
- ↑ Beikheim im BayernAtlas.
- ↑ a b Schneckenlohe.de: Geschichte
- ↑ H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 462. Hier werden unter Einberechnung der bewohnten kommunalen Gebäude 37 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 576.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 691.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 886, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1003 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1051 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1085 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 934 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 158 (Digitalisat).
- ↑ H. Demattio, S. 462.