Beisheim Stiftungen

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Prof. Otto Beisheim Stiftungen
Rechtsform: Stiftungen privaten Rechts
Zweck: Entwicklung und Förderung gemeinnütziger Projekte
Vorsitz: Toni Calabretti
Fredy Raas
Hugo Trütsch
Geschäftsführung: Thérèse Flückiger und Mariana Noteboom (Schweiz)
Annette Heuser und Ulf Matysiak (Deutschland)
Bestehen: seit 1975 (Schweiz) und 1976 (Deutschland)
Stifter: Otto Beisheim
Sitz: Baar und München
Website: www.beisheim-stiftung.com/ch (CH)
www.beisheim-stiftung.com/de (D)

Die Prof. Otto Beisheim Stiftungen (auch bekannt als Beisheim Stiftungen) sind zwei gemeinnützige, rechtlich voneinander unabhängige Stiftungen mit Sitz in Baar (Schweiz) und München (Deutschland).

Geschichte

Die Stiftungen wurden von Otto Beisheim gegründet. Die Gründung der Schweizer Stiftung erfolgte im Jahr 1975 und die der deutschen Stiftung im Jahr 1976. Beide sind rechtlich selbstständige Einheiten und verfügen über eigene Investmentgesellschaften, die nur eigenes Vermögen verwalten und investieren.[1] Nach seinem Tod im Jahr 2013 ging das Vermögen von Beisheim an die beiden Stiftungen über.[2][3]

Leitung

Die Schweizer und die deutsche Stiftung werden von folgenden drei Personen geleitet: Toni Calabretti (Vorsitz Schweiz), Fredy Raas (Vorsitz Deutschland) und Hugo Trütsch.[4][5] Die Geschäftsführer der Stiftung in Deutschland sind Annette Heuser und Ulf Matysiak. In der Schweiz sind die Geschäftsführerinnen Thérèse Flückiger und Mariana Noteboom.[6][7]

Projekte

Um das philanthropische Engagement Beisheims weiterzuführen,[2] entwickeln die beiden Stiftungen eigene Programme und fördern vor allem Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Kultur und Sport.[8] Dabei wird ein besonderer Fokus auf innovative und unternehmerische Ansätze gelegt, die einen gesellschaftlichen Beitrag leisten.[9]

So fördert die Beisheim Stiftung in Deutschland zum Beispiel die Duisburger Impact Factory, eine „Start-Up-Schmiede, welche jährlich 20 Jungunternehmer mit sozialen Ambitionen unterstützt“.[10] Das Programm Bestform. Sport kennt kein Alter fokussiert sich auf körperliches Training in Senioreneinrichtungen.[11] Mit „ich bin alles“ hat die Beisheim Stiftung, in Kooperation mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am LMU Klinikum München, das „erste wissenschaftlich fundierte“ digitale Infoportal zum Thema Depression und psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen gestartet.[12] Gemeinsam mit dem Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim unterstützt die deutsche Stiftung mit MHFA Ersthelfer das Angebot von Erste-Hilfe-Kursen für psychische Gesundheit in Deutschland.[13]

Die Beisheim Stiftung in der Schweiz bietet gemeinsam mit der Stiftung Pro Mente Sana dieses Ersthelferkonzept für psychische Gesundheit unter dem Namen Ensa an.[14] Im Bereich der Kultur unterstützt die Schweizer Stiftung die «Konferenz Bildschulen Schweiz», einen national tätigen Dachverein von Kunst- und Gestaltungsschulen für Kinder und Jugendliche.[15] Weiter trug die Beisheim Stiftung in der Schweiz den Freiwilligen-Monitor 2020 mit, der neueste Zahlen sowie Entwicklungen zum freiwilligen Engagement in der Schweiz präsentiert.[16] Ein Beispiel aus dem Bereich Sport ist das Schweizer Projekt Hopp-la, das die gemeinsame Bewegung von Generationen fördert.[17]

WHU – Otto Beisheim School of Management

Die WHU – Otto Beisheim School of Management ist eine Wirtschaftshochschule in Deutschland und ist Teil eines weltweites Netzwerks von Partneruniversitäten.[18] Die Hochschule mit Sitz in Vallendar bei Koblenz wurde 1984 auf Initiative der IHK Koblenz gegründet. Ein weiterer Standort befindet sich in Düsseldorf.

Gemeinsam mit seiner Frau Inge war Otto Beisheim der WHU seit den späten 1980er-Jahren eng verbunden, das Ehepaar förderte die Einrichtung über lange Jahre und ist bis heute einer der größten Förderer der Hochschule. Otto Beisheims Name wurde 1993 nach einer Zustiftung in Höhe von 50 Mio. DM dem Hochschulnamen hinzugefügt.[19] Die beiden Stiftungen Otto Beisheims beteiligen sich auch heute noch maßgeblich an der Finanzierung der WHU.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Otto Beisheim - Biographie. Abgerufen am 21. Mai 2019.
  2. a b Hagen Seidel: Freitod eines Milliardärs, den kaum einer kannte. Die Welt, 18. Februar 2013, abgerufen am 20. Mai 2021.
  3. Stefan Weber: Verschwiegener Handelspionier. Süddeutsche Zeitung, 18. Februar 2013, abgerufen am 20. Mai 2021.
  4. Stiftungsvorstand. Abgerufen am 4. August 2021.
  5. Stiftungsrat. Abgerufen am 4. August 2021.
  6. Thérèse Flückiger. Abgerufen am 26. September 2022.
  7. Mariana Noteboom. Abgerufen am 26. September 2022.
  8. Fokus. Abgerufen am 4. August 2021.
  9. Beisheim Stiftung: Was wir fördern (CH). Abgerufen am 20. Mai 2021.
  10. Startup-Gründer wollen die Welt verbessern. n-tv, 29. April 2019, abgerufen am 20. Mai 2021.
  11. Christian Masengarb: So will man in Rottach-Egern den idealen Sport fürs Alter finden. Münchner Merkur, 14. Juni 2018, abgerufen am 20. Mai 2021.
  12. Anja Braun: Erstes Infoportal zu Depressionen bei Kindern. In: SWR Wissen. 17. September 2021, abgerufen am 26. September 2022.
  13. Jana Hauschild, DER SPIEGEL: Psychische Erkrankungen erkennen: Erste Hilfe für die Seele. Abgerufen am 4. August 2021.
  14. Alexander von Däniken: Neue Kurse in der Zentralschweiz: Lernen, wie man in psychischen Notlagen richtig hilft. Abgerufen am 4. August 2021.
  15. Daniel Schneebeli: Eine Kunstschule für Kinder, Tages-Anzeiger, 30. August 2016, S. 24
  16. Freiwilligenmonitor. Abgerufen am 4. August 2021 (deutsch).
  17. pd: Alt und Jung bewegen sich gemeinsam. Abgerufen am 4. August 2021.
  18. Spitzenergebnisse im CHE Hochschulranking 2020. 5. Mai 2020, abgerufen am 4. August 2021 (deutsch).
  19. DER SPIEGEL: Eigene Uni für Beisheim. Abgerufen am 4. August 2021.