Belagerung von Jaffa
Datum | 3. bis 7. März 1799 |
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Ort | Jaffa, Osmanisches Reich |
Ausgang | Sieg der Franzosen |
Folgen | weiteres Vordringen der französischen Armee |
Konfliktparteien | |
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Befehlshaber | |
Truppenstärke | |
16.700 Mann | ca. 18.900 Mann davon 1.200 Mann Artillerie |
Verluste | |
1100 Tote 340 Verwundete |
4300 Tote ca. 900 Verwundete |
Schlacht von Shubrakit – Schlacht bei den Pyramiden – Schlacht bei Salihiyya – Seeschlacht bei Abukir – Belagerung von al-Arisch – Belagerung von Jaffa – Belagerung von Akkon – Schlacht am Berg Tabor – Schlacht bei Abukir – Schlacht bei Heliopolis – Schlacht bei Alexandria – Belagerung von Kairo – Belagerung von Alexandria
Die Belagerung von Jaffa fand vom 3. bis 7. März 1799 in der damals osmanischen Stadt Jaffa im Rahmen der Ägyptischen Expedition statt. Unmittelbar nach der Belagerung von al-Arisch besiegten französische Truppen unter Napoléon Bonaparte osmanische Truppen unter Ahmed al-Dschezzar.
Ablauf
Am 3. März bezog die Avantgarde Klébers zwei Meilen von der Stadt entfernt auf der Straße nach Akkon Stellung, während die Divisionen unter Bon und Lannes die Belagerungslinien verstärkten. Frühmorgens am 7. März forderten ein Parlamentär und ein Trompeter auf Napoleons Befehl beim Stadtkommandanten die Übergabe der Stadt. Beide wurden geköpft und ihre Köpfe an der Stadtmauer aufgespießt. Am selben Abend wurde die Stadt von den Franzosen eingenommen, worauf sie mit Napoleons Billigung 24 Stunden lang geplündert werden durfte.
Die Ermordung der französischen Parlamentäre, die Tatsache, dass sich unter den Verteidigern Jaffas auch etwa 900 Mann der Besatzung von al-Arisch befanden, die ihr bei ihrer Freilassung gegebenes Versprechen, nicht mehr gegen die Franzosen zu kämpfen, gebrochen hatten, aber auch die Unmöglichkeit, die vielen in Gefangenschaft geratenen Verteidiger Jaffas zu bewachen und zu versorgen, ließen in Napoleon den Entschluss reifen, sich dieser Gefangenen durch ihre Hinrichtung zu entledigen. Bei diesem als „Massaker von Jaffa“ bekannten Gemetzel wurden zwischen 2.400 und über 4.000 osmanische Kämpfer umgebracht, die meisten davon Albaner. Die Franzosen hatten ihre Gefangenen ans Meer geführt, wo sie erschossen oder mit Bajonetten erstochen worden waren.
Nach der erfolglosen Belagerung von Akkon, der letzten Etappe des Syrienfeldzuges, bei der die französischen Truppen den Briten und Osmanen unterlagen, zog sich Napoleon aus Palästina zurück. Nach seinem Abzug bauten die mit den Türken verbündeten Briten die Stadtmauern Jaffas unter dem Kommando von Admiral Smith wieder auf.
Literatur
- Françoise Labrique (Hrsg.): Mit Napoleon in Ägypten. Verlag von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-4103-5 (zugleich Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Wallraf-Richartz-Museum, 2. Oktober 2009 bis 10. Januar 2010)
- Henry Laurens: L'expédition d'Égypte. Colin, Paris 1989, ISBN 2-200-37183-7.
- Michel Legat: Avec Bonaparte en orient. Témoignages 1798–1799. Giovanangeli, Paris 2012, ISBN 978-2-7587-0082-1.