Belichtungsindex
Der Belichtungsindex ist in der Fototechnik ein einheitenloser numerischer Wert, der umgekehrt proportional zur fotografischen Belichtung eines Bildsensors ist:[1]
Der Bezugswert für das Belichtungsverhältnis beträgt 10 Luxsekunden. Dieser Wert entspricht ungefähr der Belichtung einer Fläche, wenn diese aus einer Entfernung von einem Meter mit zehn Haushaltskerzen eine Sekunde lang beziehungsweise mit einer Haushaltskerze zehn Sekunden lang beleuchtet wird. Der resultierende Belichtungsindex hätte in diesem Fall den Wert Eins. Wenn eine Fläche aus einer Entfernung von einem Meter mit einer Kerze eine Zehntelsekunde lang beleuchtet wird, ergibt sich mit der entsprechenden Belichtung ein Belichtungsindex von 100:
Der maximale Belichtungsindex, bei dem eine akzeptable Bildqualität erreicht werden kann, wird üblicherweise wie beim fotografischen Film als ISO-Empfindlichkeit angegeben.
Bei Bilderserien, die mit verschiedenen Belichtungsindizes aufgenommen wurden, wird von Belichtungsreihen gesprochen.[2]
Digitale Bilder
Digitale Kameras müssen nicht bei dem durch die Eigenschaften der Hardware bestimmten oder vom Hersteller empfohlenen Belichtungsindex (englisch: recommended exposure index (REI)) betrieben werden.[3][4] Je höher der eingestellte Wert, desto höher ist die scheinbare Empfindlichkeit in den digitalen Bildern (zum Beispiel in einer JPEG-Datei).[5] In der Regel wird bei einer Digitalkamera die Bildqualität umso schlechter, je größer der Belichtungsindex gewählt wird.[1]
Der spezifische Belichtungsindex, der erforderlich ist, um ein unter den in ISO 12232 angegebenen Bedingungen spezifiziertes digitales Ausgangssignal zu erzeugen, wird Standard-Ausgangsempfindlichkeit (englisch: standard output sensitivity (SOS)) genannt.[3]
In den Rohdaten einer fotografierten Rastergrafik werden die tatsächlichen Messwerte der Bildsensoren erfasst. Wenn die entsprechende Kamera über keine Möglichkeiten der elektronischen Verstärkung (oder Abschwächung) von Lichtsignalen verfügt, hat die eventuelle Einstellung und Erfassung eines Belichtungsindexes in den Metadaten dieser Aufnahmen (siehe zum Beispiel unter Exchangeable Image File Format) lediglich dokumentierenden Charakter und keinen Einfluss auf die gespeicherten Bilddaten.
Eine Kamera-Firmware kann jedoch je nach Kombination von Belichtungsindex und Belichtungskorrekturwert zwar die gleichen Lichtmengen registrieren, aber unter Umständen völlig verschiedene Bildergebnisse hervorrufen.[6]
Weblinks
- DIN ISO 12231:2017: Fotografie - Elektronische Stehbildkameras - Begriffe
- ISO 12232:2006: Photography - Digital still cameras - Determination of exposure index, ISO speed ratings, standard output sensitivity, and recommended exposure index
Einzelnachweise
- ↑ a b DIN ISO 12231:2017, Fotografie - Elektronische Stehbildkameras - Begriffe, 3.51 Belichtungsindex.
- ↑ DIN ISO 12231:2017, Fotografie - Elektronische Stehbildkameras - Begriffe, 3.53 Belichtungsreihe.
- ↑ a b DIN ISO 12231:2017, Fotografie - Elektronische Stehbildkameras - Begriffe, 3.88 ISO-Empfindlichkeit
- ↑ ISO 12232, Photography — Digital still cameras — Determination of exposure index, ISO speed ratings, standard output sensitivity, and recommended exposure index.
- ↑ ISO, Sony Europe, 2014, abgerufen am 26. Juli 2017
- ↑ Richard Butler: Canon 6D Mark II dynamic range falls behind modern APS-C cameras - ISO invariance, dpreview.com vom 20. Juli 2017, abgerufen am 26. Juli 2017