Belkis Ayón

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Belkis Ayón Manso (23. Januar 196711. September 1999) war eine kubanische Künstlerin. Sie wurde insbesondere für ihre Drucke bekannt.

Leben und Wirken

Ayón studierte bis 1986 an der Academia Nacional de Bellas Artes San Alejandro in Havanna und erwarb 1991 einen Abschluss in Gravur am Instituto Superior de Arte.[1]

Ayón widmete ihre kurze und produktive Karriere der Schaffung einer figurativen Ikonografie.[2] Ihre Drucke und Kollografien stellten sich typischerweise als dunkle Silhouetten und geisterhaft weiße Figuren dar, aus denen die Betrachter beispielsweise von Tieren oder Augen angestarrt wurden.[1]

Ayón befasste sich intensiv mit der afrokubanischen Männergeheimgesellschaft Abakuá und stellte dabei ihr eigenes Leben dem von Sikán gegenüber, einer zentralen weiblichen Figur in der Abakuá-Mythologie.[2] Ihr Werk La Consagración (Die Weihe, 1991) zeigt beispielsweise ein zeremonielles Ritual, wohl einen Initiationsritus, bei dem das Motiv von Tanze, einem von Sikán gefundenen heiligen Fisch, im Mittelpunkt steht.[2] Sie sagte einmal über ihre ab 1997 entstandenen Runddrucke, die sich ebenfalls auf Sikán bezogen: „Das Bild der Sikán zeigt sich in all diesen Werken, weil sie wie ich in Unruhe lebte und durch mich lebt und beharrlich nach einem Ausweg sucht.“[2]

Ayón tötete sich 1999 im Alter von 32 Jahren.[2] 2022 ist auf der Biennale di Venezia im Arsenale im Rahmen der internationalen Ausstellung "The Milk of Dreams" eine Hommage auf sie zu sehen.

Einzelnachweise