Benson (Vermont)

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Benson
Der Village Store in Benson
Der Village Store in Benson
Lage in Vermont
Basisdaten
Gründung: 5. Mai 1780
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Vermont
County: Rutland County
Koordinaten: 43° 43′ N, 73° 18′ WKoordinaten: 43° 43′ N, 73° 18′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Fläche: 117,9 km² (ca. 46 mi²)
davon 113,9 km² (ca. 44 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 0 Einwohner je km²
Höhe: 158 m
Postleitzahl: 05731
Vorwahl: +1 802
FIPS: 50-05200
GNIS-ID: 1462040
Website: www.Benson-VT.com

Benson[1] ist eine Town im Rutland County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten mit 974 Einwohnern (laut Volkszählung von 2020).[2]

Geografie

Geografische Lage

Die Ortschaft liegt in der Ebene südöstlich des Lake Champlain und westlich der Green Mountains am Poultney River, der zugleich auch die Grenze zum Bundesstaat New York darstellt. Das Gelände ist leicht hügelig und in Richtung Nordwesten abfallend; besondere Erhebungen oder große Wasserläufe existieren nicht. Allerdings gibt es einige Quellen, denen zum Teil heilkräftige Wirkung zugeschrieben wurde. Im Nordosten der Town findet sich der Sunset Lake, der als Angelplatz besonders für Forellen in geringem Umfang auch touristisch genutzt wird.

Nachbargemeinden

Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.[3]

Klima

Die mittlere Durchschnittstemperatur in Benson liegt zwischen −6,7 °C (20 °Fahrenheit) im Januar und 21,7 °C (71 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 10 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai liegen mit mehr als zwei Metern erheblich höher als die mittlere Schneehöhe in den USA, die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA. Im Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte Dezember sogar erheblich darunter.[4]

Geschichte

Der Bereich der späteren Town of Benson war ursprünglich ein durch die Kolonie New York beanspruchtes Areal, das Teil eines großflächigen Landverkaufes sein sollte, zu der z. B. auch die Nachbargemeinden Fair Haven und West Haven gehörten. Deswegen wurde die Town bei der Deklaration von Landverkäufen durch New Hampshire, im Gegensatz zu vielen anderen Flächen im östlichen Umkreis, nicht verkauft, aber auch von New Yorker Seite durch die Streitigkeiten mit den Vermontern und dem anschließenden Unabhängigkeitskrieg nicht besiedelt. Durch die Loslösung von New York als Vermont Republic im Jahr 1777 und die – zunächst einseitige – Grenzziehung gegenüber New York fiel das unbesiedelte Land in die Zuständigkeit der neuen Republik und wurde am 27. Oktober 1779 mit 25.214 acres (etwa 102 km²) zum Verkauf ausgerufen. Der tatsächliche Verkauf, die Charter, fand am 5. Mai 1780 statt. Er gilt als das Gründungsdatum des Gebietes.

Erste Siedler machten das Gebiet ab 1783 urbar; um 1786 fand die konstituierende Stadtversammlung statt. Genaue Daten sind nicht mehr verfügbar. Das Land war fruchtbar und leicht urbar zu machen, so dass die Bevölkerungszahl rasch stieg; die erste Volkszählung nennt bereits 658 Einwohner.

Eine erste Epidemie von 1796 sowie die Masern-Epidemie von 1812, die innerhalb von zwei Monaten 60 Tote, meist Erwachsene, in Benson forderte, stellten herbe Rückschläge in der Town, aber auch in der weiten Umgebung dar. Trotzdem wuchs die Bevölkerung rasch an. Für 1832 ist eine erste große Auswanderungswelle nach Westen an den Du Page River im späteren Will County, ca. 40 km (25 Meilen) westlich Chicago, dokumentiert. Weitere Auswanderungswellen nach Westen werden in den Quellen erwähnt. Auch die Abwanderung in die sich entwickelnden nahen Industriezentren Fair Haven, Rutland und Whitehall ab den 1850er Jahren ist dokumentiert. Beide Abwanderungsbewegungen führten zu einem deutlichen Bevölkerungsschwund, der bis in die 1960er Jahre anhielt.

Wie auch zuvor blieb Benson mit dem Aufkommen der Bahnen und der Dampfboote auf dem See – um 1840 existierten zwei mit Lagerhäusern ausgestattete Anlegestellen für Dampfboote am Poultney River: Kinyan's Bay und Gibbs' Landing – eine rein landwirtschaftlich ausgerichtete Ortschaft. Allerdings wandelte sich die Nutzung, wie allgemein in den Ebenen um den See zu beobachten war: während um 1840 besonders Schafzucht, Wolle und der Anbau von Kartoffeln und Mais in den Wirtschaftsdaten der Volkszählungen dominieren, ist bis etwa 1880 eine Umstellung auf Getreide und Milchviehwirtschaft zu beobachten. Diese Produkte sind auch heute noch die bestimmenden Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde.

Durch Bürgerkrieg, Ersten Weltkrieg, Weltwirtschaftskrise, New Deal und Zweiten Weltkrieg weitestgehend unberührt blieb Benson in geschichtlich ruhiger Nische stehen; es sind keine erwähnenswerten Ereignisse verzeichnet. Ab den 1960er Jahren ist ein Zuzug von Bewohnern zu verzeichnen, die Benson als Wohnort nutzen, aber in den umliegenden Gemeinden arbeiten.

Religionen

Die erste Kirchengemeinde in Benson wurde 1790 von den Kongregationalisten organisiert; am 5. September 1792 stellten sie auch den ersten hauptamtlichen Pfarrer der Gemeinde ein. Drei große Missionierungsaktionen brachten einen großen Zuwachs an Anhängern (1804, 1816, 1821), doch die Auswanderungswellen in Richtung Westen ab 1832 schwächte die Gemeinde wieder deutlich. Die Baptisten und die Methodisten waren ebenfalls mit kleineren Gemeinden vertreten; beide Glaubensgruppen bauten 1841 je ein eigenes Meeting House.

Heute ist in der Town eine Gemeinde der United Church of Christ ansässig.

Einwohnerentwicklung

Volkszählungsergebnisse[5] – Town of Benson, Vermont
Jahr 1700 1710 1720 1730 1740 1750 1760 1770 1780 1790
Einwohner 658
Jahr 1800 1810 1820 1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890
Einwohner 1159 1561 1481 1493 1403 1305 1256 1244 1104 880
Jahr 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Einwohner 844 813 807 636 572 573 549 583 739 847
Jahr 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090
Einwohner 1039 1056 974

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Benson wird durch die Vermont State Route 22A, die von Norden nach Süden durch die Ortschaft führt, mit Orwell im Norden und Fair Haven im Süden verbunden. Eine Bahnstation und ein lokaler Flugplatz sind in Fair Haven zu finden; weitere Bahnstationen mit Zughalten von Amtrak-Zügen finden sich in Ticonderoga und Whitehall.

Öffentliche Einrichtungen

Neben der Grundschule und der Bibliothek sind in Benson nur die üblichen städtischen Einrichtungen öffentlich verfügbar. Das nächstgelegene Krankenhaus ist das Rutland Regional Medical Center in Rutland.

Bildung

Benson gehört mit Castleton, Fair Haven und Orwell zur Addison-Rutland Supervisory Union.[6]

In Benson ist die achtzügige Benson Village School mit etwa 150 Schülern ansässig.[7] Weiterführende Schulformen sind in den umliegenden Gemeinden, insbesondere Fair Haven. Castleton und Rutland, verfügbar.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

  • Zadock Thompson: History of Vermont, natural, civil and statistical, in three parts. 3. Band. Chauncey Goodrich, Burlington 1842, S. 21 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Abby Maria Hemenway: Gazetteer of Rutland County. Burlington 1877.

Weblinks

Commons: Benson, Vermont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Benson im Geographic Names Information System des United States Geological Survey, abgerufen am 1. Oktober 2014
  2. Einwohnerdaten aus dem US-Census von 2020
  3. Koordinaten der Orte der Census-Behörde 2010
  4. Klimadaten bei www.City-Data.com (englisch)
  5. Einwohnerzahl 1790–2020 laut Volkszählungsergebnissen
  6. Addison-Rutland Supervisory Union | Believe, Inspire, Achieve. In: arsu.org. Abgerufen am 28. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).
  7. Benson Village School. Slate Valley Unified School District, abgerufen am 30. September 2021.