Benutzer:Über-Blick/eliminatorischer Antisemitismus, eliminatorischer Rassismus

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Elimination

eliminatorischer Antisemitismus, eliminatorischer Rassismus

es ist schon bemerkenswert, daß eine der zentalen Begrifflichkeiten für die Shoa/den Holocaust im Jahr 2019 noch kein Lemma in der deutschsprachigen wikipedia hat

das dann jedoch die Einfügung in der BKL mit einer derartigen Begründung und daß so kurz nach dem Mordanschlag von Halle stattfindet spricht Bände

und während deutsche Gerichte reihenweise Urteile zugunsten von Antisemiten sprechen, weil für die RichterInnen einzig eliminatorischer Antisemitismus Antisemitismus zu sein scheint, taucht diese zentrale Begrifflichkeit in der deutsch-/österreichisch sprachigen wikipedia nicht auf!

Bei der Reichstagswahl 1912 verloren die Antisemitenparteien Wähleranteile; auch die rassistischen Reformvereine hatten kaum messbaren Erfolg. Heinrich Pudor zog in seiner Schrift Wie kriegen wir sie hinaus? 1913 die Bilanz, die antisemitische Bewegung habe seit der Reichsgründung „so gut wie nichts“ erreicht. Man solle daher den Juden „das Leben so sauer machen, dass sie von selbst wieder zum Wanderstab greifen“, und „mit Hilfe von Ansiedlungsverträgen dieses Völkergift wieder ausstoßen.“ Über ältere Zuwanderungs- und Berufsverbote hinaus forderte er nun die „gesetzliche Eliminierung des Judentums aus deutschen Landen“. Die Parole vom „Ausschluss der Juden“ war Allgemeingut antisemitischer Gruppen geworden; ein politisches Konzept für dessen Umsetzung fehlte.

Der gestürzte Monarch Wilhelm II. steht seinem Biographen John C. G. Röhl zufolge exemplarisch für die Entwicklung großer Teile der bürgerlichen und militärischen Eliten der Kaiserzeit von einem gewöhnlichen zu einem eliminatorischen Antisemitismus in der Weimarer Zeit. So schrieb Wilhelm am 2. Dezember 1919 eigenhändig in einem Brief aus dem niederländischen Exil an Generalfeldmarschall August von Mackensen:[87]

Adolf Hitler hörte seit 1908 Reden und las Schriften von Wiener Antisemiten wie Jörg Lanz von Liebenfels, dem Wiener Bürgermeister Karl Lueger und dem österreichischen Führer der „Alldeutschen“ Georg von Schönerer. Er trat aber erst ab Juli 1919 in Bayern mit antisemitischer Agitation hervor. In einem von seinen militärischen Vorgesetzten angeforderten „Gutachten zur Judenfrage“ vom 16. September 1919 beschrieb er erstmals seinen eliminatorischen „Antisemitismus der Vernunft“:[97]

Seit 1945 bezeichnet „Antisemitismus“ alle Aspekte judenfeindlicher Ideologie, die den Holocaust ermöglicht, vorbereitet, begleitet und gerechtfertigt haben. Antisemitismusforscher in Israel, Großbritannien und den USA verwenden das Wort als Oberbegriff für pauschale, auch nichtrassistische Judenfeindlichkeit mit „eliminatorischen“ Zügen.

--Über-Blick (Diskussion) 10:58, 29. Okt. 2019 (CET)