Benutzer:123fit/Artikelentwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


EMS at Home

EMS at Home ist eine spezielle Variation des EMS Trainings, primär konzipiert für das Training zuhause.

EMS ist die Abkürzung für Elektro-Myo-Stimulation und fungiert im Leistungs- und Breitensport als ein hochintensives Ganzkörpertraining. Hierbei werden die Muskelfasern durch hochintensive elektrische Impulse von außen gezielt stimuliert.

Geschichte[1]

Im Jahr 1780 hat der italienische Arzt Galvani den Grundstein für die heutige EMS Technik gelegt. Er konnte nachweislich die elektrische Erregbarkeit von Muskelgewebe feststellen (Froschschenkel Experiment)[2]. Seit 1970 wird die elektronische Muskelstimulation EMS für medizinische Zwecke genutzt. Dort wurde die funktionelle Therapie mit Niederfrequenz Impulsen in der Medizin erforscht, die bis heute sehr großen Anklang findet. Dort wird EMS Training als schmerzarme und gelenkschonende Therapie eingesetzt. So wird das Training heute lokal auch zur Nerventherapie (TENS) oder als Ganzkörpertraining nach Unfällen, Operation und jeglichen weiteren Verletzungen zu therapeutischen Zwecken durchgeführt. 2003 hat sich das EMS Training als Ganzkörpertraining im Profisport und Breitensport durchgesetzt. Seit neuestem ist das EMS Training so fortgeschritten, dass man sogar nicht mehr an Ort oder Zeit gebunden ist. Dies ermöglicht einen ein neuartiger Anzug, der von einigen Vorreitern auf dem Gebiet entwickelt wurde. Dank neuster Akkutechnologie befestigt man die Powerbox direkt an dem Anzug und verbindet diese mit dem Handy und dies fungiert als Steuergerät, um an den einzelnen Parametern individuell die Intensität einstellen zu können. Diese hochtechnologischen Neuerungen ermöglichen ein komplettes zeit- und ortsunabhängiges Training.

Anwendungsbereiche

EMS im Großen und Ganzen hat mittlerweile eine große Bandbreite an Anwendungsbereichen. Sei es im therapeutischen Bereich in der Physiotherapie und Rehabilitation, wo zum Beispiel nach Verkehrsunfällen die beschädigten und geschwächten Muskelfasern wieder aufgebaut werden können, und daraus resultierend das Körpergefühl und die Körperstabilität verbessert werden, ohne dass der passive Bewegungsapparat belastet wird und die Gelenke, Bänder und Sehnen abgenutzt werden.

Ein weiterer Anwendungsbereich ist für viele Leistungssportler sehr interessant. In einer Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, verglichen sie Profifußballspieler mit einer Kontrollgruppe. In der Studie zeigte es sich, dass die spezifische Leistungsfähigkeit der Fußballer deutlich verbesserte wurde. Des Weiteren erhöhte sich auch die Maximalkraft, Antrittsschnelligkeit, Schussgeschwindigkeit und Sprungkraft. Unter anderem kommt das Training nachweisbar der Muskelregeneration zugute. Durch niedrige Stimulation wird die Laktat Elimination beschleunigt und die Durchblutung gefördert, wodurch es nach dem Sport zu weniger Muskelkater und Krämpfen kommt.[3]

EMS ist außerdem eine der bewährtesten Trainings- sowie Therapiemethoden gegen diverse Rückenbeschwerden.[4]

Wie schon weiter oben angeschnitten ist das EMS Training im Breitensport angekommen und seit neustem gibt es auch Anzüge für Zuhause. Diese Anzüge sind besonders leicht in der Handhabung sowie der Bedienung um Zuhause, auf der Arbeit oder wo auch immer man möchte den perfekten Trainingsreiz zu setzen. So kann man seine Quergestreifte und Glatte Muskulatur auch ideal beim Kochen, auf dem Sofa oder bei der Arbeit stimulieren. Außerdem ist eine fast 100%ige Muskelaktivierung bei allen Hauptmuskelgruppen gleichzeitig möglich.

Wirkungsweise

Bei konventionellem Training wird die Muskulatur über elektrische Signale vom Gehirn angesteuert. Beim EMS Training hingegen übernimmt das EMS Gerät die Aufgabe des Gehirns und verschickt in Form des Impulses diesen Befehl an die Muskulatur. Hierbei werden Ströme im Bereich von Milliampere (mA) verwendet. Je höher der Impuls ist, desto stärker findet die Kontraktion statt. Je nach Impulsfrequenz können unterschiedliche Faseranteile angesprochen werden.

  • 0,1-10 Hz: Aktivierung des Sympathikus, Cellulite Behandlung
  • 5-30 Hz: Schmerztherapie und Durchblutungsförderung und Cellulite Behandlung
  • 20-25 Hz: Aktivierung des Parasympathikus, Regeneration
  • 50-90 Hz: Optimale Reizung der quer gestreiften Muskulatur
  • ca. 100 Hz: Sympathikusdämpfung, Schmerzlinderung, Detonisierung, Entspannung

Siehe auch

Literatur

  • Abhandlung über die Kräfte der Elektrizität bei den Muskelbewegungen ("De viribus electricitatis in motu musculari"). Verlag Deutsch, Frankfurt/M. 1996, ISBN 3-8171-3052-X
  • Marcello Pera: La Rana ambigua. La controversia sull'eletricità tra Galvana e Volta, Turin, Einaudi, 1986, ISBN 9788806593100
  • Filipovic, A. et al. (2012): Electromyostimulation - A systematic Review of the effects of different electromyostimulation methods on selected strenght parameters in trained and elite athlete. https://pdfs.semanticscholar.org/eacd/646a74e6ee44166e25fda3ec2764ab1ba274.pdf
  • M. P. Willand: Electrical Stimulation Enhances Reinnervation After Nerve Injury. In: Eur J Transl Myol. 25(4), 2015, S. 243–248. https://doi.org/10.4081/ejtm.2015.5243
  • J. Gondin, M. Guette, Y. Ballay, A. Martin: Electromyostimulation training effects on neural drive and muscle architecture. In: Med Sci Sports Exerc. 37(8), 2005, S. 1291–1299.
  • Jee, Y. (2018): The efficacy and safety of whole-body electromyostimulation in applying to human body: based from graded exercise test. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5833968/

Weblinks

https://www.emsly.de/studien

https://ems-athome.de/

Einzelnachweise

  1. Luigi Galvani: Abhandlung über die Kräfte der Electricität bei der Muskelbewegung (Comm. Bonon. Sc. et Art. Inst. et Acad. T. 7) ; (1791). 2. Auflage. Thun 1996, ISBN 978-3-8171-3052-8 (OCLC=174248568 [abgerufen am 1. Mai 2021]).
  2. Marcello Pera: La rana ambigua : la controversia sull'elettricità animale tra Galvani e Volta. G. Einaudi, Torino 1986, ISBN 88-06-59310-2 (OCLC=22763874 [abgerufen am 1. Mai 2021]).
  3. (SPEICHER, U. / NOWAK, S. / SCHMITHÜSEN J. / KLEINÖDER, H. / MESTER, J., Deutsche Sporthochschule Köln 2008; u.a. veröffentlicht im BISp-Jahrbuch – Forschungsförderung 2008/09)
  4. (BOECKH-BEHRENS, W.-U. / GRÜTZMACHER, N. / SEBELEFSKY, J., unveröff. Diplomarbeit, Universität Bayreuth, 2002).