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„Shelter“ ist ein Jugendroman aus dem Jahr 2021 von der Autorin Ursula Poznanski.

Der Roman handelt von fünf jungen Studierenden, die aus einer Partylaune heraus eine Verschwörungstheorie in die Welt setzen. Mit Hilfe von Fake-Accounts beginnen sie diese in den Social Media zu verbreiten und sprayen mysteriöse Zeichen auf Einrichtungen in ihrer Umgebung. Schon bald zeigt sich, dass sie allmählich die Kontrolle über ihre eigene Theorie verlieren. Als sich dann noch ein unbekannter Gegenspieler einmischt, droht die Aktion ganz aus dem Ruder zu laufen.

Entstehungsgeschichte

„Shelter“ wurde erstmals im Oktober 2021 veröffentlicht. Der Roman entstand in der Covid-19-Pandemie.

Im Gespräch mit Jochen Gebauer und Falko Löffler von „Kapitel Eins, Ein Podcast über Bücher, in Folge 86“[1] gibt Poznanski Einblicke in die Entstehungsgeschichte ihres Romans. So schildert die Autorin, wie sie sich zwischen zwei Lockdowns mit den Schriftstellerkollegen Vea Kaiser, Marc Elsberg und Clemens Berger in einer Pizzeria traf: „Und irgendwann im Laufe des Abends hab ich dann gesagt, […] wir sind vier Menschen, die […] Geld verdienen, dass sie Geschichten erzählen und erfinden. Wenn wir uns jetzt zusammensetzen und eine Verschwörungstheorie ausdenken und die dann so subtil ab morgen irgendwie unters Volk bringen – in ein, zwei, drei Monaten haben wir einpaar tausend Leute, die glauben, das ist die ultimative Wahrheit. […] Dann hat es klick gemacht: […] Wir werden das bestimmt nicht machen, aber ein Buch lässt sich bestimmt draus machen.“

Autounfall

Der Autounfall von Benny wird zu Beginn des Buches nur angedeutet. Im Verlauf erfährt man, dass Benny deswegen aus seiner Heimatstadt wezog und nicht mehr zurückkehrte. Wegen seinem tragischen Unfall kostet es Benny viel Überwindung Auto zu fahren, so auch als er zu Oktavio (Felix) fährt.

Am Ende erfahren die Lesenden, dass Bennys dahmalige Freundin bei diesem Unfall starb, als ein Lastwagen in das Auto krachte. Benny fühlt sich immer noch schuldig und denkt, dass er anstelle seiner Freundin hätte sterben sollen.

Ereignis/ Folge

Die Lesenden tauchen direkt in die Geschichte ein mit einem sogenannten „in medias res“ Anfang.

Der Roman wird linear und in 34 Kapiteln erzählt. Die Kapitelschlüsse sind offen gestaltet, was die Spannung ansteigen lässt. Die Autorin drückt sich allgemeinverständlich aus und erzählt die Geschichte in einer Haupthandlung, was einen angenehmen Lesefluss schafft.

Poznanski wählt einen typischen Spannnungsbogen, gekennzeichnet von einer Expostion, einem darauffolgendem erregendem Moment, einem Höhepunkt, hin zu einem retardierendem Moment sowie letztendlich einer Auflösung.

Shelter kennzeichnet sich durch einige Leitmotive sowie Dingsymbole wie beispielsweise dem Shelterzeichen OC an und für sich.

In Poznanskis Roman dominieren direkte Rede und raffender Bericht stark.

Die Geschichte endet mit einem  geschlossenen Schluss. Alle zentralen Fragen werden geklärt.

Tamara

Tamara ist eine Randfigur des Buches. Sie ist womöglich die Besitzerin des Cafés Ramon, in welchem Benny als Aushilfskellner tätig ist. Sie hat Benny angestellt.

Über ihr Aussehen erfahren die Lesenden nur wenig, mehr aber über ihren Charakter.

Ihre direkte Art wird in den Dialogen zwischen ihr und Benny klar sichtbar. "Wir kennen uns noch nicht lange, aber du bist heute anders drauf als sonst, oder?".[2]

Tamara zeigt sich auch als aufmerksam, indem sie Bennys Verhalten beobachtet und ihn darauf anspricht. Sie gibt sich sehr loyal gegenüber Benny. Dieser bringt zwar Probleme für ihr Lokal mit sich, dennoch respektiert Tamara seine Lage und möchte ihn ungerne entlassen. Da sie weiss, dass Bennys Latte-Kunst ein Highlight ihrer Kundschaft ist.

Allerdings duldet Tamara Bennys Unpünktlichkeit nicht, was sich auch in ihren SMS zeigt. "Wo bleibst du???, hatte Tamara geschrieben und dazu drei zornrote Smileys gestellt." [3]

Amar

Amar arbeitet zusammen mit Benny im Café Ramon als Aushilfskellner. Er ist Biologiestudent und wird als "Fröhlichkeit versprühender und gutaussender" Latino mit serbischen Wurzeln beschrieben.[4] Amar zeigt sich im Gegensatz zu Benny unkompliziert und auch sehr hilfsbereit.

Auf Seite 138 zeigt sich Amars typische Unbeschwertheit: "'Ja klar, was sollte denn los sein?', sagte Amar nach ein paar Sekunden. 'Der Cheescake ist aus, aber sonst haben wir keine Probleme.'"[5]

Seine Hilfsbereitschaft gegenüber Benny ist gross. Er springt für ihn ein und behauptet gegenüber anderen Benny nicht zu kennen. Er lügt sogar Personen vor, dass Benny anders heisst, nur um diesen vor mutmasslichen Sheltern zu schützen.

  1. Jochen Gebauer, Falko Löffler: Folge 86: Shelter (mit Ursula Poznanski). In: Kapitel Eins. Jochen Gebauer, Falko Löffler, 20. Dezember 2021, abgerufen am 5. April 2022.
  2. Ursula Poznanski: ''Shelter.'' Loewe Verlag, Bindlach 2021. S.100
  3. Ursula Poznanski: ''Shelter.'' Loewe Verlag, Bindlach 2021. S.381
  4. Ursula Poznanski: ''Shelter.'' Loewe Verlag, Bindlach 2021. S.134
  5. Ursula Poznanski: ''Shelter.'' Loewe Verlag, Bindlach 2021. S.138