Benutzer:3-falt-ig/Maria-Ward-Realschule Eichstätt

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3-falt-ig/Maria-Ward-Realschule Eichstätt
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Schulform Realschule
Ort Eichstätt
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 53′ 18″ N, 11° 10′ 4″ OKoordinaten: 48° 53′ 18″ N, 11° 10′ 4″ O
Träger Diözese Eichstätt
Leitung Prof. Dr. Barbara Staudigl (RSDin i. K.)
Monika Helmstreit (RSKin i. K.)
Claudia Reil (ZwRSKin i. K.)
Alexander Sturm (ZwRSK)
Website www.mwrs-ei.de
Das alte Schulgebäude am Residenzplatz 16
Kloster Rebdorf bei Eichstaett
Gabrielihof im Kloster Rebdorf - vor der Umgestaltung zum Pausenhof der MWRS

Die Maria-Ward-Realschule der Diözese Eichstätt ist eine staatlich anerkannte kirchliche Privatschule. Die Wurzeln der Schule gehen zurück auf das Jahr 1869, als Bischof Franz Leopold von Leonrod die Englischen Fräulein (heute Congregatio Jesu) nach Eichstätt „zur höheren Ausbildung der weiblichen Jugend“ rief.

Seit dem Schuljahr 2010/2011 gibt es auch Jungen an der ehemaligen Mädchenrealschule. Im gebundenen Ganztageszweig nach dem Marchtaler Plan findet seither koedukativer Unterricht statt.

Bis Juli 2014 war der Standort der Schule im Herzen Eichstätts am Residenzplatz 16. Zum Schuljahr 2014/2015 zog die Schule an den neuen Standort ins Schulzentrum Kloster Rebdorf. Damit sind nun beide diözesanen Realschulen in Eichstätt[1] (Maria-Ward-Realschule und Knabenrealschule) in Rebdorf unter der Adresse Pater-Moser-Straße 3 zu finden.

Die Schule ist Mitglied im „Katholischen Schulwerk Bayern“.[2]

Schulgeschichte[3][4]

Gründung und erste Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert

Mit sechs Schwestern der Englischen Fräulein wurde 1869 eine sechsstufige „Höheren Erziehungsanstalt“, die im ersten Jahr von 12 Schülerinnen besucht wurde, gegründet. Im Laufe der Jahre wurde sie in „Höhere Töchterschule“ und später in „Lyzeum“ umbenannt und blieb als sechsstufige Schulart bis zur Auflösung im Jahre 1940 erhalten.

Ab 1880 entstand die Lehrerinnenbildungsanstalt, die den klösterlichen Nachwuchs ausbildete.

Die Oberin M. Clothilde Gentner wollte für Mädchen einen besonderen Schultyp ins Leben zu rufen: eine Schulgattung zwischen Volksschule und Gymnasium. Diese Schule sollte den Mädchen eine solide Grundlage für eine gute Berufsausbildung vermitteln. 1913 wurde die ministerielle Genehmigung erteilt und 1914 konnte die erste Klasse dieser „Mittelschule“ errichtet werden.

Lehrerinnenbildungsanstalt und Mittelschule waren im bayerischen Bildungswesen bedeutend. Der Umfang der Schule mit drei verschiedenen Schulgattungen machte es notwendig, zum zwei weitere Häuser neben dem ursprünglichen Schulgebäude anzukaufen. Darüber hinaus wurde der südliche Anbau mit zahlreichen Klassräumen, Turnsaal und Aula erstellt; er konnte 1906 seiner Bestimmung übergeben werden.

Zeit des Nationalsozialismus

Die Schulgeschichte erfuhr 1940 eine jähe Zäsur. Das Gebäude sollte enteignet werden. Engagierten Eichstätter Bürgern ist es zu verdanken, dass im Schulgebäude ein Hilfslazarett untergebracht wurde, um das Haus dem Institut der Maria-Ward-Schwestern zu erhalten. Vorübergehend diente es auch als Auffanglager für Bessarabier. Am 19. Februar 1946 konnte die Mittelschule für rund 100 Schülerinnen in drei Klassen wieder eröffnet werden. Damals war im Erdgeschoss des Schulgebäudes auch das staatliche Gesundheitsamt untergebracht.

Expansion ab den 60er-Jahren

Ab den 60er-Jahren „explodierte“ die Zahl der Schülerinnen. Im Schuljahr 1981/1982 war der vorläufige Höhepunkt mit 596 Schülerinnen in 18 Klassen erreicht. Um die Schülerinnen aufnehmen zu können wurde die Schule stetig erweitert: Zusätzliche Klassen- und Fachräume wurden geschaffen. 1966 erhielt das Auladach eine elektrische Verdunkelung. 1968 wurde der Physik- und Chemiesaal neu möbliert, so dass die Schülerinnen nun „mit größerem Vergnügen nicht in die Stunden, aber in den herrlichen Saal gingen“. 1970 ermöglichte der Auszug des Gesundheitsamtes zwei neue große Klassräume. Eine neue Schulküche ersetzte die alte, die notdürftig außerhalb des Schulgebäudes untergebracht war. 1971 wurden die Schulgänge durch die Entfernung einer Reihe von Zwischentüren weiter und heller.

Durch die Ansiedlung der Maria-Ward-Fachakademie für Sozialpädagogik der Diözese Eichstätt im Jahr 1971 am Standort Eichstätt mussten für diese Räume zur Verfügung gestellt werden. Dies bedeutete wiederum eine Einschränkung für die Schule.

1972 zählte die Realschule 16 Klassen, und die Fachakademie hatte auf drei Klassen aufgestockt, so dass erstmals eine Wanderklasse eingerichtet werden musste. 1976 war es notwendig geworden, das gesamte Gebäude einer gründlichen Renovierung zu unterziehen. Heizung, Installation und elektrische Anlagen mussten erneuert bzw. modernisiert werden. Gleichzeitig wurden verschiedene Um-, Aus- und Einbauten vorgenommen, unter anderem ein eigener Physiksaal mit Vorbereitungsraum.

Die alte Turnhalle war längstens viel zu klein für den Unterricht und entsprach den Sicherheitsvorschriften nicht mehr. Deshalb musste der Sportunterricht jahrelang in den verschiedenen Sporthallen Eichstätts erteilt werden. Umso erfreulicher war es, dass 1979 die neue Sporthalle in Betrieb genommen werden konnte.

1980 wurde der innere Schulhof gepflastert und neu bepflanzt. Damit hatte die jahrelange Bautätigkeit im Realschulbereich ihren Abschluss gefunden. Das stetige Anwachsen der Schülerzahlen jedoch zwang zu einer neuen Baumaßnahme: Im Anschluss an das bisherige Institutsgebäude entstand ein Neubau für die Fachakademie. 1983 konnte darin der Schulbetrieb aufgenommen werden und die Realschule erfuhr die lang ersehnte räumliche Entlastung.

„Moderne Technik“

Ab 1984 beteiligte sich die Schule am Schulversuch „Wahlpflichtfach Informatik“. Dazu war eine Erstausstattung mit fünf Computern erforderlich. Im Jahr 1987 wurde das Fach Textverarbeitung eingeführt. Dazu musste der Phonotypieraum zur Hälfte umgerüstet werden. Neben 20 elektrischen Schreibmaschinen standen nun 14 Computer-Arbeitsplätze zur Verfügung.

Wechsel der Trägerschaft und Wandel im Schulkonzept

1990 entschied sich die Congregatio Jesu, die Trägerschaft an die Diözese Eichstätt zu übergeben. Sr. Reingard Meyer und Sr. Lioba Wackerbauer blieben jedoch als bewährte Schulleitung erhalten. Während ihrer Zeit erreichte die Maria-Ward-Mädchenrealschule zu Beginn des 21. Jahrhunderts einen Rekord von über 900 Schülerinnen. Einen großen Einschnitt erfuhr die Schule im Jahr 2002, als Sr. Raingard Mayer und Sr. Lioba Wackerbauer die Schulleitung nach vielen prägenden Jahren abgaben und das ehemalige Institut der englischen Fräulein keine Ordensfrau mehr im Kollegium hatte.

Mit ihrem Nachfolgers Hanspeter Kleinhans leitete bis zu dessem Ruhestand erstmals ein Mann und kein Ordensangehöriger die Schule.

Pädagogik nach dem Marchtaler-Plan[5]

Mit dem Schuljahr 2009/2010 entschied sich die Diözese Eichstätt entschied dafür, in der Diözese und an der Maria-Ward-Realschule Eichstätt die Pädagogik nach dem Marchtaler Plan einzuführen. Daher wurde Prof. Dr. Barbara Staudigl als Schulleiterin gewonnen, die grundlegende Elemente dieser katholische Reformpädagogik wie Morgenkreis, Freie Stillarbeit, Vernetzten Unterricht und eine am Individuum orientierte Leistungsmessung einführte. Gleichzeitig entstanden Ganztagesklassen, die ganz nach dem Marchtaler Plan unterrichtet werden. Die Neuausrichtung des pädagogischen Konzeptes geht einher mit einer Qualifizierung von Lehrkräften im berufsbegleitenden Zusatzstudium „Katholische Reformpädagogik unter besonderer Berücksichtigung des Marchtaler Plans“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Umzug ins Schulzentrum Kloster Rebdorf

Bereits 2012 wurden die Ganztagesklassen in neue Räume des Kloster Rebdorf ausgelagert. Für zwei Jahre fand der Schulbetrieb an zwei Standorten statt. Zum Schuljahr 2014/2015 schließlich zog die Maria-Ward-Realschule gänzlich ins neue Schulzentrum Kloster Rebdorf, wo sie neben der Knabenrealschule Rebdorf ihren Platz fand. Neu gestaltete und modern ausgestattete Räume erwarteten die Schule am neuen Standort.

Mit dem Umzug gingen auch Veränderungen im Schulalltag einher. So wurde u. a. aufgrund der weiteren Wege weitestgehend das Doppelstunden-Prinzip eingeführt. Die Nähe zur Knabenrealschule ermöglichte und erforderte Überlegungen zum Miteinander an einem Schulstandort. Und in den ersten Jahren müssen die Schülerinnen und Schüler noch mit dem Bus in die Innenstadt fahren, da die neue Dreifachturnhalle noch nicht fertiggestellt ist.

Das ehemalige Schulgebäude wurde ab Herbst 2014 von der Diözese als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt.

Tradition und Zukunft

„Den Wurzeln verbunden – für Neues offen“[6] ist das Motto der Maria-Ward-Realschule Eichstätt. Die Wurzel ist die pädagogische Tradition von Mary Ward, die unbeirrbar weite und unbequeme Wege ging, um ihre Vision zu verwirklichen, jungen Menschen eine zukunftsfähige und ganzheitliche Bildung zu vermitteln. Daneben prägt die Offenheit für neue schulpädagogische Konzepte und Anforderungen wie den Marchtaler Plan die Weiterentwicklung der Schule.

Eichstätt ist seit 27.09.2014 Fairtrade-Town.[7] Die Maria-Ward-Realschule unterstützt diese Initiative und setzt im Unterricht und im Schulleben Fairtrade-Standards um. Sie hat sich als Fairtrade-School beworben.[8][9]

Seit Anfang 2016 nutzt die Maria-Ward-Realschule Eichstätt ihren Status als kirchliche Schule, um Kindern aus der Erstaufnahmeeinrichtung „Maria Ward“, die noch keinen Zugang zum Regelschulsystem haben, Unterricht zu ermöglichen.[10][11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Diözesane Schulen. In: www.bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 11. März 2016.
  2. Realschulen. In: www.schulwerk-bayern.de. Abgerufen am 13. März 2016.
  3. Schulgeschichte. In: mwrs-ei.de. Abgerufen am 11. März 2016.
  4. Sr. Lioba Wackerbauer, Prof. Dr. Barbara Staudigl: Den Wurzeln verbunden. Ein Blick auf 145 Jahre Schulgeschichte. In: Maria-Ward-Realschule Eichstätt (Hrsg.): Jahresbericht 2014. 1 500 Auflage. Eichstätt 2014, S. 62–67.
  5. Pädagogisches Konzept. In: mwrs-ei.de. Abgerufen am 11. März 2016.
  6. Schulprofil. In: mwrs-ei.de. Abgerufen am 11. März 2016.
  7. Fairtrade-Towns: Städteverzeichnis. In: www.fairtrade-towns.de. Abgerufen am 11. März 2016.
  8. Maria-Ward-Realschule Eichstätt | Fairtrade Schools. In: blog.fairtrade-schools.de. Abgerufen am 11. März 2016.
  9. Auf dem Weg zur "Fairtrade-School". In: donaukurier.de. Abgerufen am 11. März 2016.
  10. Willkommensklasse an Maria-Ward-Realschule gestartet. In: www.bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 11. März 2016.
  11. Schule für Flüchtlingskinder. In: mwrs-ei.de. Abgerufen am 11. März 2016.