Benutzer:3Iackfire2008/Cristallerie Wadgassen
Die ehemalige Cristallerie Wadgassen in Wadgassen im Saarland wurde 2006 in „Glashüttenmuseum“ oder „Erlebniszentrum Wadgassen“ umbenannt. Dieses dokumentiert die lange Tradition des Kunsthandwerks an einem Standort, der bereits vor der Säkularisation und der im 19. Jahrhundert beginnenden Maschinisierung begonnen hatte. Das Museum befindet sich auf dem Gelände und in den Gebäuden der ehemaligen Cristallerie auf dem ehemaligen Klostergelände der Prämonstratenserabtei und dokumentiert einen wichtigsten Zeitabschnitt der Gemeinde Wadgassen und damit auch der Glasindustrie im südwestdeutschen Raum.[1]
Geschichte
Nicolas Villeroy hatte die ehemalige Prämonstratenserabtei in Wadgassen 1798 im Rahmen der Säkularisationsbestrebungen der Französischen Revolution erworben.
Bereits auf eine 100-jährige Tradition von Tafelgeschirr zurückblickend, erweiterte er zusammen mit Jean-Francois Boch hier die Erweiterung des bestehenden Keramiksortiments um Glaswaren. Die bereits bestehende Cristallmanufaktur der Abtei mit ausgebildeten Arbeitern bildete für dieses Vorhaben eine solide Grundlage.[2][3] Die erste Produktion begann 1843. Damit wurde eine rund 150 Jahre andauernde Glasproduktion in Wadgassen aufgenommen, die für Dorf und Gemeinde prägend sein sollte. Dies kann man an Straßennamen (z. B. Hüttenstraße) oder Vereinsnamen (z. B. Glasspatzen) feststellen.
Entsprechend wurde dies auch in der Eröffnungsrede gewürdigt: „Wadgasser Glas wurde weltweit exportiert, es setzte internationale Maßstäbe und selbst portugiesische Arbeiter siedelten sich hier an.[4] Dies gab es weder vor- noch nachher…".[5]
Inhalte der Cristallerie
Seit der Eröffnung 2006 wird, neben der Darstellung der allgemeinen Geschichte des Ortes bis zum Ende der Prämonstratenserabtei, vorwiegend die Industriegeschichte aus Sicht von Villeroy & Boch dargestellt.
Auf Grund der Darstellungsformen wird das Glashüttenmuseum offiziell in eine Ausstellung und eine sogenannte Showglashütte unterteilt. Der Begriff Showglashütte bezieht sich auf die praktische Vorführung der ehemals angewandten Produktionstechniken an Originalanlagen.
Das „Glashüttenmuseum“ ist als festes Element der eingereichten Planung des Factory-Outlet-Centers, einsehbar auf dem Bürgermeisteramt, auf dem Gelände der ehemaligen Abtei/Cristallerie ausgewiesen und wird nach seiner Fertigstellung die einzige Fläche in Wadgassen sein, wo die Zeit der Cristallerie in umfassender und ausschließlicher Form dokumentiert wird. Darüber hinaus ist es, bedingt durch die Unstimmigkeiten zwischen Zeitungsmuseum und Bürgermeisteramt, das einzige Museum, dass die Zeit der Abtei dokumentiert.
Quellen
- ↑ vgl. Kartenmaterial in der Ausstellung des Museums, sowie die dort ausgestellten Dokumente
- ↑ vgl. Aufsatz „Cristallerie Wadgassen“, H. Pfeifer. 2001.
- ↑ http://www.touristinfo-saar.de/index/70041201020901/index.htm Touristinfo Saar
- ↑ Glaser, H. und W. Kräuter 1989: Industriesiedlungen, Saarbrücken.
- ↑ Festschrift 2006: Eröffnungsreden (Archiv V & B, Merzig)