Benutzer:3mnaPashkan/Ladislav Nižňanský
Ladislav Nižňanský (* 1917 bei Tschadsa, Österreich-Ungarn) ist ein ehemaliger tschechoslowakischer und slowakischer Offizier. Im Zusammenhang mit der Niederschlagung des Slowakischen Nationalaufstandes von August bis Oktober 1944 werden ihm als ehemaligem Kommandeur der slowakischen Partisanenabwehrgruppe Edelweiß, die mit der Wehrmacht kollaborierte, schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Leben
Bereits in der tschechoslowakischen Armee verfügte Nižňanský über den Grad eines Offiziers. 1939 beteiligte er sich als Befehlshaber eines slowakischen Regiments am Polenfeldzug. Ab 1941 wurden er und sein Regiment im Krieg gegen die Sowjetunion eingesetzt, wobei ihm März 1942 eine Taperkeitsmedaillie 2. Grades verliehen wurde. Im Mai 1942 kehrte er wieder in die Slowakei zurück und wurde zwei Monate später vom Oberkommando der Wehrmacht mit dem Eisernen Kreuz 2. Grades ausgezeichnet. Im Oktober 1942 ging er erneut an die Ostfront, kehrte am 23. Juli 1943 wieder zurück. Dazwischen wurde ihm vom slowakischen Staatspräsidenten Jozef Tiso eine Taperkeitsmedaille 3. Grades sowie ein Erinnerungsabzeichen 1. Grades verliehen.
Am 15. September 1943 wurde er zum Kommandeur eines Artillerie-Reserveregiments ernannt. Zum fünften Jahrestag der Entstehung des Slowakischen Saates erhielt er am 14. März 1944 das Siegeskreuz der V. Klasse ohne Schwerter. Am 1. Juli 1944 wurde er dann zum Regimentsadjutanten und Berichterstattungsoffizier ernannt. Am 29. August 1944 wurde er als Deserteur gemeldet, da er sich mit den in Žilina stationierten slowakischen Truppen dem Slowakischen Nationalaufstand anschloss. Am 28. Oktober 1944 ernannte ihn der Oberfehlshaber der aufständischen 1. tschechoslowakischen Armee in der Slowakei General Rudolf Viest zum Stabskapitän.
Während des Slowakischen Nationalaufstand gegen die Regierung Jozef Tiso wurden mit Unterstützung der deutschen Wehrmacht Partisanenbekämpfungseinheiten gebildet. Eine von ihnen war die unter dem Kommando des Majors Erwein Graf von Thun und Hohenstein stehende Abwehrgruppe 218 "Edelweiß". Ab November 1944 war Nižňanský Kommandeur der slowakischen Einheit der Gruppe "Edelweiß" und war dabei an mehreren Einsätzen gegen Partisanen beteiligt.
Nach Kriegsende wurde er vor einem slowakischen Gericht angeklagt und wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. In dieser Zeit soll er sich als Mitarbeiter des tschechoslowakischen Geheimdienstes Státní bezpečnost (StB) verpflichtet haben. 1948 übersiedelte er nach Österreich und wurde für den US-amerikanischen Geheimdienst tätig. Nižňanský arbeitete vom 1. Februar 1954 an bis Februar 1983 in der tschechoslowakischen Redaktion des US-Senders "Radio Free Europe" und lebt seit 1957 in München.
1962 wurde Nižňanský vor dem Bezirksgericht Banská Bystrica, Tschechoslowakei erneut angeklagt, nachdem von sowjetischer Seite neue Beweismaterialien vorgelegt worden waren, und in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Im Jahr 1996 erhielt Niznansky die deutsche Staatsbürgerschaft. Er lebte später in einer Wohnung am Münchner Ostpark. Im Januar 2004 wurde Niznansky in München verhaftet und erneut des Mordes in 164 Fällen angeklagt.
Niznansky wurde beschuldigt 1945 an 3 Massakern in der Slowakei teilgenommen zu haben. Dabei waren in Ostrý Grúň und Kľak am 21. Januar 1945 146 Menschen ermordet worden, darunter 48 Frauen und 48 Kinder. Weiterhin soll er im Februar 1945 die Erschießung von 18 jüdischen Zivilisten in der Gemeinde Kšinná befohlen haben.
Das Gericht sah es als nicht erwiesen an, dass Nižňanský für drei Massaker 1945 in der Slowakei mitverantwortlich war. Nach 15 Monaten Prozessdauer wurde er im Dezember 2005 freigesprochen.[1]
Weblinks
- Ivan Bača, Katarína Zavacká: Život Ladislava Nižňanského je stále nejasný (Das Leben von Ladislav Nižňanský ist weiter unsicher.) http://www.obroda.sk, Artikelnr. 17598, abgerufen am 29.02.2012, 23:30
- Štát sa vzdal vojnového zločinca Ladislava Nižňanského (Der Staat hat den Kriegsverbrecher Ladislav Nižňanský aufgegeben.) http://www.sme.sk, Artikelnr. 6114902, abgerufen am 29.02.2012, 23:33
- Gesuchter NS-Offizier 94-jährig in München gestorben. www.nachrichten.at, abgerufen am 18. März 2012, 17:14 Uhr
- www.stern.de
Einzelnachweise
- ↑ Freispruch für Ladislav Niznansky. Bayerischer Rundfunk. Abgerufen am 29. Februar 2012.