Benutzer:3mnaPashkan/Neomarxismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die jüngeren neomarxistischen Arbeiten sehen sich zumeist in der Tradition des sogenannten westlichen Marxismus. Perry Anderson ordnete diesem all jene Schriften und Theoretiker zu, die sich nach der Niederlage des revolutionären Sozialismus und dessen Theoretikern (u. a. Lenin, Trotzki, Bucharin) seit den 1920er Jahren von der tages- und parteipolitischen Praxis zunehmend entfernten. Der geographische Schwerpunkt verlagerte sich von Osten nach Westen (vor allem nach Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien), während es thematisch nicht mehr um ökonomische und politische, sondern primär um kulturelle, ästhetische und philosophische Fragen, d. h. erkenntnistheoretische und methodologische Diskussionen. Die Überleitung vom westlichen Marxismus zur jüngeren neomarxistischen Debatte vermittelte sich zum einen über die strukturalistischen Arbeiten von Louis Althusser und Nicos Poulantzas einschließlich der diskurstheoretischen Erweitunger von Ernesto Laclau.[1] Viele dieser Autoren bezogen sich sehr stark auf Antonio Gramsci, dessen Vorantreiben einer Erneuerung des Marxismus einen Impuls darstellte, der mit unterschiedlichen Akzentuierungen auch einige Jahrzehnte später noch weiter fort- bzw. wieder auflebte.[2]

Neue Politische Theologie
68er-Bewegung
Existentialismus
Strukturalistischer Marxismus
Antifa
Feminismus
Poststrukturalismus
Diskurs und Kritische Diskursanalyse
Gender-Studies
Queer-Theorie
Postkolonialismus
Weißsein
Postmodernismus

Literatur

  • Perry Anderson: Considerations on Western Marxism. 3. Auflage, Thedford Press Limited, London 1987, ISBN 978-0-86091-720-55.
  • Klaus von Beyme: Vom Neomarxismus zum Postmarxismus. In: Zeitschrift für Politik, ZfP 38, Heft 2, 1991, S. 119–139.
  • Wolfgang Fikentscher: Zur politischen Kritik an Marxismus und Neomarxismus als ideologischen Grundlagen der Studentenunruhen 1965/69. (= Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart. Heft 392/393) J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1971.
  • Stephen R. C. Hicks: Explaining Postmodernism. Skepticism and Socialism from Rousseau to Foucault.
  • Michael Kelpanides: Das Scheitern der Marxschen Theorien und der Aufstieg des westlichen Neomarxismus. Peter Lang Verlag, u. a. Bern/ Berlin/ Wien 1999, ISBN 3-906763-91-9.
  • Günther Rohrmoser: Das Elend der kritischen Theorie. Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse, Jürgen Habermas. 4., unveränderte Auflage, Rombach Verlag, 1985.
  • Günther Rohrmoser: Der Ernstfall: Die Krise unserer liberalen Republik. Ullstein Verlag, Stuttgart 1996,
  • Arthur F. Utz: Zwischen Neoliberalismus und Neomarxismus. Die Philosophie des Dritten Weges. Hanstein Verlag, Köln 1975, ISBN 3-7756-7557-4

Beiträge aus Sammelbändern

  • Hans-Jürgen Bieling: Die politische Theorie des Neomarxismus: Antonio Gramsci In: André Brodocz, Gary S. Schaal (Hrsg.): Politische Theorien der Gegenwart I. 4. Auflage, Verlag Barbara Budrich, Opladen / Toronto 2016, ISBN 978-3-8252-4081-3, S. 447–478.
  • Hans-Jürgen Bieling: Die politische Theorie des Neomarxismus: Bob Jessop. In: André Brodocz, Gary S. Schaal (Hrsg.): Politische Theorien der Gegenwart II. 4. Auflage, Verlag Barbara Budrich, Opladen / Toronto 2016, ISBN 978-3-8252-4081-3, S. 371–400.
  1. Bieling: Bob Jessop, S. 372f.
  2. Bieling: Antonio Gramsci, S. 448.