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AUVAsicher

Kostenlose sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Beratung in Klein und Mittelbetrieben.

Am 1. Jänner 1995 trat das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) in Kraft. Es sah die sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung für fast alle unselbständig Beschäftigten vor. Ab 1. Jänner 1999 wurde diese präventivdienstliche Betreuung für Unternehmen mit 11-50 Arbeitnehmer verpflichtend. Seit 1. Jänner 2000 haben tatsächlich alle Unternehmen mit mindestens einem regelmäßig beschäftigten Arbeitnehmer die gesetzliche Pflicht eine präventivdienstliche Betreuung durchzuführen. Durch diese gesetzliche Vorgabe erhielt die AUVA gem. Artikel VI des ASchG den gesetzlichen Auftrag, Klein- und Mittelbetrieben mit max. 50 Arbeitnehmern eine kostenlose sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Beratung zur Verfügung zu stellen. Diese Vorschrift ist heute in § 78a ASchG nachzulesen. Rechtsinformationssystem des Bundes

Serviceleistung für Klein- und Mittelbetriebe

Mehr als 280 Präventivfachkräfte (Arbeitsmediziner und Sicherheitsfachkräfte) sind in ganz Österreich unterwegs, um gemeinsam mit den Betrieben Maßnahmen zur Steigerung von Sicherheit und Gesundheit zu entwickeln. Jährlich werden österreichweit mehr als 110.000 Beratungen durchgeführt. Die Finanzierung dieser Beratungsleistung ist durch den Beitrag zur Unfallversicherung abgedeckt, es entstehen für österreichische Klein- und Mittelbetriebe keine weiteren Kosten. Die Koordination dieser Betreuungen findet durch die Präventionszentren statt, die in jedem der neun Bundesländer angesiedelt sind.

Strategische Ziele

Die strategischen Ziele von AUVAsicher sind derzeit:

1. Unfälle und Berufskrankheiten reduzieren: Insgesamt ist die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im engeren Sinn von unselbstständig Erwerbstätigen seit 1998 österreichweit um 4,1 Prozent gesunken (Stand: 2015). Bei Arbeitsunfällen im engeren Sinn handelt sich um Unfälle, die sich direkt bei der beruflichen Tätigkeit ereignen. Deren Zahl weiter zu reduzieren ist das erklärte Ziel von AUVAsicher.

2. Innovation in der Prävention vorantreiben: AUVAsicher will die Entwicklung von bedarfs- und praxisorientierten Maßnahmen, Beratungsschwerpunkten und Werkzeugen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit vorantreiben. Dazu zählen zum Beispiel Informationsmaterialen zu besonders unfallträchtigen Maschinen oder gesundheitsgefährdenden Stoffen Des weiteren entwickelt AUVAsicher Dokumentationshilfen für Betriebe zur Erfüllung von gesetzlichen Vorgaben. Veranstaltungen wie die „Goldene Securitas“ oder Artikel in den AUVA-Publikationen „Sichere Arbeit“ oder „Alle Achtung“ dienen der Sensibilisierung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer für dieses Thema in der Öffentlichkeit.

3. Reduktion der arbeitsbedingten Erkrankungen und Bewusstseinsbildung für betriebliche Gesundheitsförderung mit Schwerpunkt für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (45+) 2017 setzen die Arbeitsmediziner ihren Schwerpunkt auf das Thema „Alternsgerechte Arbeitsgestaltung“. Im Zuge der gleichnamigen Kampagne wurden vorab Tools, Musterevaluierungen, Folder und Webpages entwickelt.

4. Kundenbindung verstärken: Die Kundenzufriedenheit wird strukturiert sowohl telefonisch wie auch mittels Onlinebefragung ermittelt. Im Jahr 2016 verzeichnet AUVAsicher allein bei der Onlinebefragung eine Feedbackquote von mehr als 25 Prozent. In Zahlen ausgedrückt sind dies mehr als 16.000 Feedbacks, die im Zuge des Qualitätsmanagements analysiert werden. Ein persönliches Gespräch über die Beratung wird jedes Jahr mit rund 6.000 Betrieben geführt, dass sind weitere 6-7 Prozent der durchgeführten Beratungen. Das Telefon- wie auch das Onlinefeedback bilden die Grundlage für die Weiterentwicklung von Angeboten und Schwerpunkten.

5. Zahl der Beratungen erhöhen: Ziel von AUVAsicher ist es, zwei Drittel aller betreubaren Arbeitnehmer zu beraten. In den mittleren (11-20 Arbeitnehmer) und größeren Arbeitsstätten (21-20 Arbeitnehmer) wird dieses Ziel mit einem Marktanteil von 67,7 Prozent bzw. 73,8 Prozent übererfüllt.

Kostenloser Service – weltweit einzigartig

Präventionsberatung ist in Österreich für Klein und Mittelbetriebe keine Frage des Geldes, denn sie haben die weltweit einzigartige Chance die Beratung kostenlos in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören auch kostenlose erforderliche Messungen (wie z.B. Lärm oder Klima). Wie oft der Betrieb von den Präventivfachkräften besucht wird, hängt von der Größe des Betriebes ab: Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten werden alle zwei oder drei Jahre betreut, Betriebe mit 11 bis 50 Beschäftigten werden jährlich betreut (Regelfallbetreuung). Sollte der Beratungsbedarf größer und die geplante Zeit zu kurz sein oder eine zusätzliche Frage auftreten, können Betriebe jederzeit eine Anlassfallbetreuung anfordern. Auch diese Nachbetreuung ist für den Betrieb kostenlos.

Für alle Branchen

AUVAsicher betreut alle Branchen in Österreich. Die Beratungsinhalte orientieren sich an den Bedürfnissen der Betriebe. Dazu entwickelt AUVAsicher branchenspezifische Beratungskonzepte. Spezielles Augenmerk wird auf Brachen mit hohem Unfallrisiko gelegt. Ausgehend von der Unfallstatistik wurden Betreuungsinhalte priorisiert, passende Informationsmaterialien erstellt und für Präventivfachkräfte als Beratungstool zur Verfügung gestellt. Die Betriebe werden je nach vorherrschender Unfall- und Gesundheitsgefährdung in Betreuungskategorien eingeteilt. Je gefährlicher die Branche, umso mehr Zeit steht für Fragen der Betriebe/der Arbeitsstätten zur Verfügung.

Umfassende Beratung

AUVAsicher ist ein Präventionsmodell, das den einzelnen Betrieb und dessen Leistungen im Arbeitnehmerschutz in den Mittelpunkt stellt. Die beratenden Präventivfachkräfte zeigen verschiedene Möglichkeiten, wie sie die Arbeitssicherheit verbessern können auf und unterstützen bei der Erfüllung von gesetzlichen Pflichten, die von Untersuchungen nach der VGÜ (Verordnung über die Gesundheitsüberwachung am Arbeitsplatz) bis zu wiederkehrenden Prüfungen gemäß AM-VO (Arbeitsmittelverordnung) reichen.

Mehr als ein Beratungsgespräch

Gemeinsame Betriebsbegehungen von Arbeitgeber und Präventivfachkraft mit Aufmerksamkeit auf Gefahrenstellen, Gesundheitsbelastungen und zu behebende Mängel helfen den Sicherheitsstandard im Betrieb zu erhöhen. Im Zuge der Beratungsgespräche erhalten Betriebe individuelle, auf die Bedürfnisse der Betriebe abgestimmte Informationsmaterialien. Den Überblick behalten Arbeitgeber durch das SGO-System (Sicherheit – Gesundheit- Organisation).

Goldene Securitas

Diese von AUVAsicher ins Leben gerufene Veranstaltung zeichnet Betriebe für besondere Projekte zur Förderung der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz aus. Beiträge zur Stärkung der Sicherheit im Betrieb können in drei Kategorien eingereicht werden: „Sicher und gesund arbeiten“, „Innovativ für mehr Sicherheit“ und „Vielfalt bringt Erfolg“. In den Zeitschriften der AUVA wird über die nominierten Betriebe berichtet.

Belege

Mehr Informationen unter: Goldene Securitaswww.auva.at/goldenesecuritas Das Antragsformular für die kostenlosen Beratung finden Sie hier Antragsformular zur präventivdienstlichen Beratung Weitere Informationen (aktueller Qualitätsmanagement-Bericht, Kontakte der Präventionszentren, AUVAsicher Broschüre) entnehmen Sie der Website AUVAsicher www.auva.at/auvasicher. Die gesetzlichen Grundlagen finden sich hier: Rechtsinformationssystem des Bundes