Benutzer:Achim Raschka/Tamara

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Tamara de Lempicka wurde am 16. Mai 1898 in Warschau in Polen als Maria Rozalia Gurwik-Górska geboren. Sie war die Tochter des russischen Anwalts Boris Mojsijewicz Gurwik-Górski und dessen Frau Malwina Gabryela Gurwicz-Górska, geborene Declair. Sie hatte einen älteren Bruder, Stancyk bzw. Stanisław Gurwik-Górski, und eine jüngere Schwester, Adrienne bzw. Adrianna Gurwik-Górska, die später den französischen Adligen Pierre de Montaut heiratete. Die Familie gehörte dem Bildungsbürgertum des zu diesem Zeitpunkt von Russland beherrschten Teil von Polen an und Tamara wuchs entsprechend auf. Nach der Scheidung ihrer Eltern wurde sie in einem Internat in Lausanne in der Schweiz eingeschult.

Mit 13 Jahren begleitete sie 1911 ihre Großmutter, Clementine Declair, auf einer Italienreise nach Florenz, Rom und Venedig, wo sie erste Berührungen mit den italienischen Museen und der Kunst der italienischen Renaissance hatte. Im Frühjahr 1912 kehrte sie nach Warschau zurück und ging von dort nach Sankt Petersburg wo sie nach der erneuten Vermählung ihrer Mutter bei ihrer reichen Tante Stephanie (Stefa) Stiffter lebte. Dort verblieb sie auch, nachdem 1914 der Erste Weltkrieg begann und sie daran hinderte, nach Polen zurückzukehren. Sie schrieb sich auf der Kunstakademie in Sankt Petersburg ein und beschäftigte sich hier mit der modernen russischen Kunst von Malern wie Boris Grigoriew, Kusma Petrow-Wodkin und Alexander Jakowlew. 1916 heiratete sie den Anwalt Graf Tadeusz Julian Łempicki in Sankt Petersburg in der Kapelle des Malteser-Ritterordens, am 16. September des gleichen Jahres wurde ihre gemeinsame Tochter Maria Krystyna, genannt 'Kizette', geboren. 1917 wurden ihre Verwandten und ihre Schwester im Zuge der bolschewistischen Oktoberrevolution gezwungen, Russland zu verlassen und flohen nach Kopenhagen, wohin ihnen Tamara mit ihrer Tochter kurz darauf folgte. Tadeusz Lempicki blieb in Russland, folgte ihr jedoch, nachdem er 1918 verhaftet wurde und nach einigen Wochen unterstützt durch den schwedischen Konsul Karl Wilhelm Hagelin die Sowjetunion mit einem schwedischen Pass verlassen konnte. Diesen hatte Tamara überredet, nach anderen Quellen verführt, um ihren Mann zu unterstützen.

1919 zog die gesamte Familie nach Paris, wo Tamara und Tadeusz bei ihrem Cousin Constantin Stiffter unterkommen konnten. Die Beziehung zwischen Tamara und Tadeusz verschlechterte isch allerdings, als sich Tamara immer mehr der Pariser Bohème anschloss während ihr Mann in der neuen Umgebung Schwierigkeiten hatte, sich zurechtzufinden.