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Der Media Server ist eine gattungsübergreifende Mediennutzungsstudie in Österreich. Für die erste Hauptstudie wurden 15.000 Interviews gemacht, bei denen die Nutzung von Printmedien, Fernsehen, Radio, Internet und Plakat erhoben wurde. Es gab bisher keine Studien für die medienübergreifende Nutzung. In den jeweiligen Gattungsstudien sind keine validen Informationen über die Nutzung von anderer Gattungen bei einer bestimmten Person üblich. Deshalb sind überschneidende Mediennutzung für die Werbung kaum valide zu berechnen. Der Media Server wurde von allen Mediengattungen initiiert, wobei einstweilen Internet und Print ausgestiegen sind. Ähnliche Studien gibt es in der Schweiz (Total Audience der WEMF), in Deutschland bzw. anderen Ländern.

Zielsetzung

Die Medienlandschaft wird durch die technisch erweiterten Zugangsmöglichkeiten komplexer und fragmentierter. Die Medienhäuser verlassen ihr angestammtes Medium und spielen Inhalte über verschiedene Plattformen aus und erweiterten ihre Inhaltspalette. Die Konkurrenz durch nicht klassische Mediengattungen und medienfremde Anbieter steigt. Für Werbungtreibende wird die Intermedia-Planung wichtiger. Der Media-Server soll als eine von allen klassischen Mediengattungen und den Agenturen gemeinsam getragenes Projekt dazu beitragen, den Medienkonsumenten in seiner Ganzheit zu verstehen und Trends zu erkennen. Die Währungsstudien der Mediengattungen stehen nebeneinander, da in jeder einzelnen werden unterschiedliche Personen befragt werden. Der Media-Server ist ein Projekt, beim dem die Studien von Print Media-Analyse, Fernsehen TELETEST, Internet Österreichische Webanalyse (ÖWA Plus), Plakat (Outdoor Server Austria) durch Datenfusionsverfahren miteinander verbunden werden können.[1] Methodisch unterschiedlich erhobene Nutzungsdaten im Media-Mix sollen vergleichen sein und für Medienunternehmen, werbetreibende Wirtschaft und Media-Agenturen die Grundlagen strategischer Planung in Zeiten sich schnell ändernden Medienkonsumverhaltens sein.

Methode der ersten Erhebungswelle 14/15

Die erste Erhebungswelle wurde vom 1. Juli 2014 bis 30. Juni 2015 (Feldzeit) von der Projektgemeinschaft der Institute GfK Austria und IFES durchgeführt.[2] Die Grundgesamtheit der Studie ist die deutschsprechende Wohnbevölkerung ab 14 Jahre in Österreich. Das Sampling erfolgt mittels RLD (Random Last Digit), ein Verfahren zur Telefon-Rekrutierung (Random Digit Dialing) in Kombination mit C-ERS Optimierung (Combined Extended Random Sample). Angelegt ist die Studie als „Day after Recall“ (DAR) mit der (für Österreich hohen Interviewanzahl) 15.206. Erhoben wird der Tagesablauf auf Viertelstundenbasis und einem Profilingfragebogen. Das Interview dauert ca. 50 Minuten. Die Befragungsart erfolgt je nach Wunsch als Online-Umfrage (CAWI) oder persönlich als Computer Assisted Self Interviewing (CAPI-CASI). Als Dank für die Teilnahme Incentivierung gab es 8 Euro Gutschein (oder Spendenmöglichkeit) pro Interview.

Inhaltlich geht es bei diesem ersten Teil des Media Server um den Tagesablauf (Aufenthaltsorte, Haupttätigkeiten / Verkehrsmittel, Mediengattungen) auf Viertelstundenbasis und ein detaillierter Profilingfragebogen (Zielgruppenmerkmale). Sehr wichtig ist die regelmäßige Mediennutzung auf Endgeräten, die Nutzungsfrequenz nach Magazin-Typ, heavy/medium/light User pro Mediengattung, Gründe für die Nutzung von Mediengattungen, Internet Nutzungsorte und -frequenz und Webaktivitäten. Für die Plakatnutzung wichtig ist Fragen zur Mobilität. Beim Profilingfragebogen geht es um Zielgruppenmerkmale wie Haushaltsbesitz, persönliche Nutzung, Werte, Interessen, Ratgeber, Screens, Kino usw. Bei der Soziodemografie werden HH-Größe, Geschlecht, Alter, Haushaltsführend, Haupteinkommensbezieher, Berufstätigkeit/Stellung im Beruf, Familienstand, höchste abgeschlossene Schulbildung, HH-Netto-Einkommen, pers. Netto-Einkommen, Bundesland, Ortsgröße, Art der Region, Lebensphasen. Aus diesen Daten werden, wie in der Marktforschung üblich, streng anonymisiert und zusammengefasst Sozialschichten und Kaufkraftstufen berechnet.

Den zweiten Teil bilden die Ergebnisse aus den Währungsstudien Teletest (TV), Media-Analyse (Print), Radiotest (Radio), ÖWA Plus (Internet) und Outdoor Server Austria (Outdoor). Diese werden durch Fusion in den Media Server übertragen. Das Ergebnis sind Kampagnenmodule für die strategische Intermedia-Planung u.a. mit Markenreichweiten.

Ergebnisse

Insbesondere für die Gattung TV waren die ersten Ergebnisse sehr erfreulich, denn die „erfragte“ Nutzung ist gegenüber der gemessenen deutlich höher .

Geschichte des MS

Ab Herbst 2009 wird bekannt, dass im Zuge der Reform der Media-Analyse geplant ist, um eine Basisstudie im Zentrum, Satellitenstudien anzulegen.[3]

Anfang März 2018 traten die Printmedien, organisiert in der Media Analyse.[4]

Ähnliche Studien in anderen Ländern

In Deutschland https://www.agma-mmc.de/media-analyse/ma-intermedia-plus/ ma Intermedia PLuS TV 2017 neu dabei

http://www.ipa.co.uk/page/touchpoints-methodology#.WqKC29LyiHs UK Touchpoints


In der Schweiz und Liechtenstein beauftragt die WEMF AG für Werbemedienforschung die Studie Total Audience, eine intermediale Währungsstudie, bei der Presse- und Online-Reichweiten von Medienmarken kombiniert werden.[5] Ziel ist es, Erkenntnisse über die crossmediale Erreichbarkeit zwischen gedruckten Ausgaben von Printmedien und ihrer Online-Angebote aufgeschlüsselt nach den Kanälen Desktop, Mobile Sites und Apps zu gewinnen. Die Total Audience ist ein erster Schritt zu einer intermedialen Daten-Plattform, die alle intramedialen Branchenstudien umfassen soll.

Die wahrscheinlich größte Multimediastudie ist die Estudio General de Medios (EGM) der AIMC in Spanien.[6] Die Basis bilden 30.000 CAPI-Interviews für den Bereich multimedia plus. Dazu kommen 45.000 CATI-Interviews für Zeitungen und 20.000 CAPI-Interviews für Magazine.[7] Fernsehdaten werden mit Fusion dem Datenbestand hinzugefügt.

Zukunft

Die AGTT bekundete, dass man den Media Server auch ohne Media Analyse fortführen wolle, da man sich zum Ziel gesetzt habe, solche Vergleichsmöglichkeiten anzubieten. Man arbeite daher mit den verbleibenden Mitgliedern im Verein Media Server an einer organisatorischen und methodischen Umsetzung einer Fortsetzungsstudie. Der Nachweis der Effizienz von Werbekampagnen immer wichtiger.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Media Server - Zielsetzung und Nutzen. Media-Server, abgerufen am 5. März 2018.
  2. Media Server - Zielsetzung und Nutzen. Media-Server, abgerufen am 6. März 2018.
  3. Aufatmen für Print vor der großen Erneuerung. In: Horizont. Nr. 41/09, 9. Oktober 2009, S. 41.
  4. Jürgen Hofer, Nora Halwax, Lukas Zimmer, Maria Steinwender: MA-Austritt aus Media Server - so reagiert die Branche. Horizont (Fachzeitschrift), 1. März 2018, abgerufen am 1. März 2018.
  5. TOTAL AUDIENCE – DIE INTERMEDIALE WÄHRUNGSSTUDIE. WEMF, abgerufen am 7. März 2018.
  6. What we do? AIMC Asociación para la Investigación de Medios de Comunicación, Juni 2017, abgerufen am 8. März 2018 (englisch).
  7. Spain, ESTUDIO GENERAL DE MEDIOS (EGM). Publishing and Data Research Forum, Juni 2017, abgerufen am 8. März 2018 (englisch).
  8. AGTT: Media Server soll auch ohne Media Analyse fortgesetzt werden. Horizont (Fachzeitschrift), 1. März 2018, abgerufen am 1. März 2018.