Benutzer:Ai24/LedigRezeption
Seite zur Arbeitsgruppe Gert Ledig des Tateshina-Seminars 2011 Diskurse der Gewalt
Gert Ledig versucht in seinem Roman das Nicht-Darstellbare darstellbar zu machen. Eigentlich ist diese Form von Gewalt, die nicht einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen, sondern eine Masse von Menschen betrifft mit literarischen Mitteln kaum darstellbar. Wenn man nur das Leiden einer Gruppe von Menschen (oder eines Menschen) darstellt, wird das Grauen der Moderne nicht recht deutlich. Doch was ist eigentlich, der Unterschied zwischen der Gewalt bis zum 20. Jahrhundert und danach? Dafür habe ich einen Textabschnitt des deutschen Philosophen Peter Sloterdijk herausgesucht, der unter der Überschrift "Luftbeben" den Gaskrieg darstellt, der im 1. Weltkrieg (von deutscher Seite) begonnen wurde. Im Gaskrieg wird nicht der Gegner direkt angegrifen, sondern es wird die Umwelt in der Gegner lebt, so zerstört, dass der Gegner nicht überleben kann. Diese neue Form der Gewalt, die sich gegen die Umwelt des Gegners richtet, wird auch von Gert Ledig in seinem Roman beschrieben, bei Ledigs Roman eher im Zusammenhang mit einem (durch Bombenangriffe) herbeigeführten Feuersturm. Für mich ergeben sich aus dem Gesagten 3 Themenkomplexe der Diskussion:
- 1. zu den Stilmittel in G. Ledigs Roman: Stichworte dazu sind: Erzählzeit aber auch Paratext(e) (Gérard Genette)
- 2. die Rezeption von Darstellungen eines Krieges gegen die Umwelt des Gegners:
a) G. Ledigs Werk und seine Rezeption in der BRD,> Vorwurf von W. G. Sebald die Literatur habe die Ereignisse des Luftkrieges nicht geschildert b) Darstellungen des Krieges gegen die Umwelt des Gegners in Japan: Filme und Bücher über Hiroshima und Nagasaki, während des Bombenabwurfs (dazu: Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki/Literatur) c) Darstellungen eines Krieges gegen die Umwelt des Gegners im Film Dresden (Film)
- 3.eine Integration der Ergebnisse von 1 und 2 in das Oberthema des Symposions "Diskurse der Gewalt" unter der Fragestellung: Wie kann das Unfassbare dargestellt werden?
Vorgehensweise Ich schlage vor, dass wir die Themenkomplexe 1 und 2 (mit den jeweilgen Unterthemen zu 2) in Gruppenarbeit behandeln um dann aus den Gruppen heraus den Themenkomplex 3 zu behandeln, der dann dazu führen kann, dass die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Gert Ledig in die Diskussion des Tateshina Symposions integriert werden können.