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Andrea M. Liese (*19. Juni 1969) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin, deren Schwerpunkt in der Erforschung von internationalen Organisationen, internationalen Normen, sowie trans- und internationaler Menschenrechtspolitik liegt. Sie hat seit 2010 die Professur für Internationale Organisationen und Politikfelder an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam inne.

Werdegang

Andrea Liese studierte Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Soziologie und Germanistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Während ihres Studiums absolvierte sie unter anderem ein Praktikum im Generalsekretariat der Vereinten Nationen (UN) in New York. 1995 schloss sie ihren Studiengang mit einem Diplom ab. Ihre Diplomarbeit schrieb sie bei Lothar Brock.

Im Anschluss an ihr Studium begann sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien der Universität Bremen, wo sie 2001 mit summa cum laude promovierte. Die auf ihrer Dissertation basierende Monographie Staaten am Pranger - Zur Wirkung internationaler Regime auf innerstaatliche Menschenrechtspolitik erschien 2006 im Springer-Verlag. Von 2001 bis 2006 war Andrea Liese Wissenschaftliche Assistentin an der Arbeitsstelle für Transatlantische Beziehungen, Außen- und Sicherheitspolitik an der Freien Universität Berlin.

Nach einem Aufenthalt als Gastwissenschaftlerin am Minda de Gunzburg Center for European Studies an der Harvard University (2006-2007) mit einem John F. Kennedy Memorial Fellowship[1], war sie von 2007-2009 Juniorprofessorin für Internationale Beziehungen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2010 ist sie Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Internationale Organisationen und Politikfelder an der Universität Potsdam. Im Jahr 2012 war sie für sechs Monate Gastwissenschaftlerin am Wissenschaftszentrum Berlin in der Abteilung Global Governance.

Andrea Liese ist unter anderem Mitglied im Forschungsbeirat der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen und der Stiftung Entwicklung und Frieden. Sie ist außerdem Mitglied im Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert der Fritz Thyssen Stiftung[2].

Forschungsschwerpunkte

Andrea Liese forscht und lehrt hauptsächlich zu Normen, Institutionen und Internationalen Organisationen, sowie im Bereich der Menschenrechtspolitik.

Institutionen & Internationale Organisationen

Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (SFB) 700 Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit leitete Andrea Liese das Teilprojekt ‘Talk and Action’. Wie internationale Organisationen auf Räume begrenzter Staatlichkeit reagieren (2014-2017). In dem Projekt erforschte sie wie unterschiedliche internationale Organisationen ihre eigene Rolle sehen, welche Chancen und Herausforderungen sie bei ihren Tätigkeiten in vielfältigen Länderkontexten wahrnehmen und wie sich diese Wahrnehmungen auf das organisationale Handeln auswirken. Bereits zuvor (2010-2013) arbeitete sie gemeinsam mit Marianne Beisheim am SFB 700 zu den Erfolgsbedingungen transnationaler Entwicklungspartnerschaften, insbesondere zur lokalen Umsetzung in Räumen begrenzter Staatlichkeit.

Seit 2014 leitet sie mehrere Forschungsprojekte zu den Verwaltungsstäben Internationaler Organisationen. Die Projekte sind Teil der DFG Forschergruppe International Public Administration. In diesem Rahmen beschäftigt sie sich besonders mit der Messung, Erklärung und den Auswirkungen der Expertenautorität dieser Verwaltungsstäbe auf nationale Politikentscheidungen.

Normen & Menschenrechte

Gemeinsam mit Anna Holzscheiter leitet sie das Teilprojekt Responding to Norm Collisions: Procedural Norms and Interface Management in Fragmented Areas of Transnational Politics. Das Forschungsprojekt fragt danach, unter welchen Bedingungen sich Normkollisionen in der internationalen Politik manifestieren und wie unterschiedliche staatliche und nicht-staatliche Akteure, sowie internationale Organisationen auf solche Kollisionen reagieren. Das Projekt ist Teil der DFG Forschergruppe Overlapping Spheres of Authority and Interface Conflicts in the Global Order (OSAIC), die am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung angesiedelt ist.

Sie ist außerdem Teil der von der DFG geförderten Kolleg-Forschergruppe The International Rule of Law - Rise or Decline? Zur Rolle des Völkerrechts im globalen Wandel. Dort leitet sie zusammen mit Heike Krieger den Forschungsbereich zu Werten und Normen.

(Ausgewählte) Schriften

Sie ist die Autorin von Artikeln in renommierten akademischen Zeitschriften wie Governance. An International Journal of Policy, Administration, and Institutions, Zeitschrift für Internationale Beziehungen und Journal of International Law and International Relations. Ihr Buch Staaten am Pranger. Zur Wirkung internationaler Regime auf die innerstaatliche Menschenrechtspolitik ist 2006 im VS-Verlag erschienen.

Ferner war sie Herausgeberin (mit Marianne Beisheim) des Buches Transnational Partnerships. Effectively Providing for Sustainable Development? (Palgrave Macmillan, 2014) und (mit Eugénia da Conceição-Heldt und Martin Koch) des Sonderheftes 49 der Politischen Vierteljahresschrift zum Thema Internationale Organisationen: Autonomie, Politisierung, interorganisationale Beziehungen und Wandel (Nomos, 2015).

Weblinks

Einzelnachweise