Benutzer:Alex 6210/Artikelentwurf FF Kaulsdorf
Die freiwillige Feuerwehr Berlin-Kaulsdorf ist eine Dienststelle der Berliner Feuerwehr mit einer täglichen 24-Stunden-Einsatzbereitschaft, mit eigenem Ausrückebereich sowie mit eigenem Gerätehaus. Gemäß dem Leitbild der Berliner Feuerwehr werden Tätigkeiten in der Notfallrettung, Brandbekämpfung, technischen Hilfeleistung, im Katastrophenschutz und in der Gefahrenprävention durchgeführt. Die Kameraden & Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr sind ehrenamtlich bei der Berliner Feuerwehr angestellt. Derzeit gibt es 17 aktive Einsatzkräfte. Im letzten Jahr (2015) wurden uns 457 Einsätze zugeteilt.
Chronik
Während es in den Nachbarorten Biesdorf und Marzahn 1901, Mahlsdorf und Hellersdorf 1902 schon zu einer Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr führte, folgte Kaulsdorf den Beispielen erst wesentlich später. In der Feuerpolizeilöschverordnung vom 8. Mai 1907 ist vorgeschrieben, so lange der Ort keine Freiwillige oder Berufsfeuerwehr besaß, konnten alle männlichen Gemeindemitglieder zur Pflichtfeuerwehr herangezogen werden.
Bei einer erneuten Gemeindeversammlung wurden die Männer von Kaulsdorf vor die Wahl gestellt. Die Bürger bevorzugten die Bildung einer Freiwilligen Wehr. Am 18. Oktober 1907 wurde die Freiwillige Feuerwehr Kaulsdorf gegründet. Der erste Oberführer und Mitbegründer war Wilhelm Graß, welcher hauptberuflich Bahnhofsspediteur und wohnhaft in der Adolfstraße war.
Die Stärke der FF betrug zur Zeit der Gründung 22 Kameraden, welche meist traditionell die Handwerker des Ortes waren. Das erste Gerätehaus befand sich auf dem Dorfanger südlich von der Kirche. Wie in den meisten Ortschaften üblich, war es ein Schuppen mit Spitzdach und einem Tor. Als erstes Fortbewegungs- und Löschmittel erhält die FF bereits schon 1907 eine Handdruckspritze, welche per Pferdegespann gezogen werden musste. Die Kutsche bot Platz für sechs Mann und hatte am Heck einen Schlauchhaspelanhänger.
Das kleine Spritzenhaus im Dorfanger war den neuen und zukünftigen Anforderungen nicht mehr gewachsen und so entscheidet die Gemeinde 1908 für einen Neubau. Das neue Gerätehaus wurde auf dem gepachteten Platz neben dem Schulgelände in der Schulstraße (heute Waplitzer Straße) errichtet. Aus Mitteln des Gemeindeetas wurde das Feuerwehrgebäude mit Steigeturm finanziert. 1909 konnte der gelb-rote eingeschossige Ziegelbau, welcher drei Hallentore besaß, in Betrieb genommen werden. Der Feueralarm wird nun nicht mehr vom Glockenturm der Kirche gemeldet, sondern es entstehen bis 1910 mehrere Meldestellen, die Hupsignale lautstark weitergeben. Die Hupen wurden Anfang der 20er Jahre durch Sirenen ersetzt.
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens am 25. Oktober 1919, stellte die FF Kaulsdorf an die Gemeinde einen Antrag auf Gewährung einer Beihilfe zur Bekleidung und Uniformierung der Kameraden, welcher gewährt wurde. Die Gemeindevertreter Robert Obst und Otto Zunker wurden 1919 in den Vorstand der FF gewählt. Die Empfehlung von Herrn Obst auf die Anschaffung einer mechanischen Drehleiter erfolgt im August 1919. Im April 1920 fand die Aussendung der mechanischen Drehleiter zur FF Kaulsdorf statt.
Durch die Übernahme in die neue Stadtgemeinde Groß-Berlin verloren alle Feuerwehren, sowohl Berufsfeuerwehr als auch Freiwillige Feuerwehr, ihre Selbständigkeit und wurden Bestandteil der Gesamtbehörde "Berliner Feuerwehr". Die Verwaltung, Ausrüstung und Ausbildung der örtlichen Feuerwehren wurde nun zentral durch das Land Berlin geregelt und neu angepasst.
Am 9. Mai 1926 holte die FF Kaulsdorf ein neues motorisiertes Löschfahrzeug vom Typ Mercedes Benz ein. Ein großer Vorteil war nun die Beförderung von insgesamt 10 Feuerwehrleuten gewesen. Als Nachteil erwies sich, dass die Mannschaft und Gerätschaften der Witterung ausgesetzt waren, weil ein offenes Verdeck vorhanden war. Zusätzlich besaß es am Heck des Fahrzeuges einen Tragkraftspritzenanhänger.
Als 1933 die NSDAP die Macht übernahm, wurden die Berufsfeuerwehren und Freiwillige Feuerwehren gleichgestellt. Die Feuerwehren wurden der örtlichen Polizeiverwaltung unterstellt. Für die "Berliner Feuerwehr" verwendete man den Begriff "Feuerlöschpolizei Berlin". Es wurden sogenannte F-Züge aufgestellt, welche sich in Normalzüge mit zwei Fahrzeugen und Halbzüge mit einem Fahrzeug untergliedern. Die FF Kaulsdorf wurde ein Halbzug. Auch die Bekleidung änderte sich 1934. Reicheinheitliche Uniformen und Stahlhelme, welche den alten Lederhelm ersetzten, wurden eingeführt.
Nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 wurde in Berlin das Zentralamt der Feuerwehr gegründet. Dieses veranlasste den Wiederaufbau der Berliner Feuerwehr und die Reorganisation der Freiwilligen Feuerwehren in Berlin. Dadurch kam es auf der FF Kaulsdorf ebenfalls zu einer personellen Neuordnung. Noch im Jahr 1945 übernahm Alfred Handtke die Position des Wehrführers.
Während dieser Zeit durchschritt die Wehr allgegenwärtig Schwierigkeiten der Nachkriegszeit und der Gründung eines neuen Staates. Mitte der 40er Jahre erfolgt die Anschaffung eines motorisierten Fahrzeuges vom Typ KzS 8 mit offenem Verdeck. Das Fahrzeug wurde intern liebevoll "Katze" genannt. Es handelt sich hierbei um eine Kraftfahrzeugsppritze, welche für die Halbzüge vorgesehen waren. Es zählte zu den Einheitsfahrzeugen und hatte die stadteigene Farbe grün. Schon im Jahr 1948 übernimmt Oberbrandmeister Karl Birk die Wehrführung.
Mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am 07. Oktober 1949 geschah im Jahr 1951 etwas Einschneidenes. Die Berufsfeuerwehren wurden in den Dienst der Volkspolizei unterstellt und eingegliedert. Dadurch gab es keine eigenständige Entwicklung mehr, da sie ohne Einschränkungen in die DDR-Staats-Organe einbezogen war. Die Freiwilligen Feuerwehren blieben dagegen Einrichtungen der örtlichen Räten der Gemeinde und Städten. In dieser Zeit war es relativ schwer, Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich einer Ausbildung unterziehen.
Einen Mercedes Benz erhielt die FF Kaulsdorf im Jahr 1954. Ein großer Vorteil war, dass die Mannschaftskabine und Gerätefächer geschlossen und voneinander getrennt waren. Für die Mannschaft bot sich dadurch eine bessere Sicherheit. Zusätzlich befand sich am Heck eine abnehmbare Schlauch-Haspel.
1955 wurde Helmut Kleemann neuer Wehrleiter. Er war 1946 der FF Kaulsdorf beigetreten und war bis zur Wende ein aktives Mitglied. Er übernahm nicht nur die Führung der Wehr, sondern war auch für die Brandschutzerziehung und 1967 für die Leitung der Arbeitsgemeinschaft "Junge Brandschutzhelfer" zuständig. Sein Engagement war beachtlich.
Anfang der 60er Jahre erhielt die FF ein neues Mannschaftsfahrzeug vom Typ Garant K 30 - ein Löschfahrzeug LF 8. Die Mannschaftskabine befindet sich hinten geschützt durch ein Plangestell. Zu diesem Fahrzeug erhält die FF noch einen Tragkraftspritzenanhänger TSA 8/8.
Mit der raschen und fortanen Entwicklung der Feuerwehrtechnik genügte das Gerätehaus in der Schulstraße (heute Waplitzer Straße) nicht mehr den Anforderungen. So wurde am 6. Juli 1963 der erste Spatenstich für das neue, mordernere Dienstgebäude gesetzt.
1965 wurde das neue Gebäude der FF Kaulsdorf fertig gestellt und in Betrieb genommen. Die feierliche Übergabe der neuen Feuerwache an den damaligen Wehrleiter Heinz Lau erfolgte durch den Rat des Stadtbezirkes, vertreten durch den Genosse Karl am Sonnabend, dem 15. Mai 1965.
Der Zusammenhalt unter den Kameraden und örtlichen freiwilligen Wehren war in der DDR sehr menschlich und familiär. Durch die gemeinsame Ausbildung sowie die zahlreichen Übungen, Wettkämpfe und Festlichkeiten herrschte ein sehr gutes Verhältnis zwischen den Löschmannschaften. Mit der Einführung der Bezirke in Wirkungsbereiche begann eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem Stadtbezirk Lichtenberg und den örtlichen Freiwilligen Feuerwehren des Bezirkes. Die Alarmierung und Benachrichtigung der FF Kaulsdorf erfolgte in der Regel telefonisch über die Berufsfeuerwehr Lichtenberg, die dann die Sirenen in Alt-Kaulsdorf und auf der Feuerwache auslöste. 1966 wird das Amt des Wehrleiters an den Kameraden Horst Stutz übergeben. Bereits im Jahr 1971 wurde dieses Amt dann an dem Kameraden Klaus Wricke weitergereicht.
Feuerwache
Das Wachgebäude der Freiwilligen Feuerwehr Kaulsdorf befindet sich im Mädewalder Weg 21 - 23 (12621 Berlin). Am 6. Juli 1963 wurde der erste Spatenstich für das neue Dienstgebäude gesetzt. Am 16. Januar 1964 wurde das Gebäude durch den Zimmermann gesegnet. Es fand das traditionelle Richtfest statt. 1965 wurde das neue Gebäude der FF Kaulsdorf fertig gestellt und in Betrieb genommen. Die feierliche Übergabe der neuen Feuerwache an den damaligen Wehrleiter Heinz Lau erfolgte durch den Rat des Stadtbezirkes, vertreten durch den Genosse Karl am Sonnabend, dem 15. Mai 1965. In den 80er Jahren wurden die Holztore durch Metalltore ersetzt und im Mai 2009 wurde über den Toren der Fahrzeughalle ein neues Schild montiert, welches repräsentativ für die Feuerwache ist. Der Gebäudekomplex ist in einem Trakt für den Wachbetrieb und in einem Trakt mit Wohnungen unterteilt. Die rechte Hausseite der Feuerwache Kaulsdorf beherbergt eine Fahrzeughalle, die für zwei Fahrzeuge Platz bietet. Über der Halle befindet sich ein großer Versammlungsraum, der für Ausbildungszwecke genutzt wird. Außerdem befindet sich dort im 1. Obergeschoss (OG) noch eine Küche und eine kleine Freizeitecke. Im Erdgeschoss (EG) befinden sich sanitäre Einrichtungen, sowie das Wehrleiterbüro und weitere Räumlichkeiten. Auf der linken Hausseite befinden sich die drei Wohnungen die zum Teil von Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr bewohnt werden. Beide Komplexe sind über den Dachboden, den Mittelgang und den Kellerdurchgang miteinander verbunden. Auf der hinteren Hausseite schließt sich ein Hof mit Garten an , der von der Freiwilligen- und Jugendfeuerwehr als Übungsfläche genutzt wird.
Einsatzbereitschaft
Besonderheiten
Im Gegensatz zur Berufsfeuerwehr sind die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich für die Berliner Feuerwehr bzw. im Dienst des Landes Berlin tätig. Sie stellen ihre Freizeit für eine gute Sache in den Dienst und gehen nebenbei noch einen bürgerlichen Beruf nach. Im Feuerwehrgesetz (FwG §8) ist zwar geregelt, dass der Arbeitgeber die Kameraden für die Teilnahme an Einsätzen und behördlich angeordneten Übungen freistellen muss, ohne das dem Kameraden Nachteile entstehen, allerdings schenken die meisten Arbeitgeber diesem Gesetz wenig Beachtung, was immernoch für großen Diskussionsbedarf sorgt. Deshalb verwenden auch die Kameraden der FF Kaulsdorf den Großteil der eigenen Freizeit, um Einsätze zu tätigen. Die Berliner Feuerwehr unterscheidet in zwei Typen von Freiwilligen Feuerwehren: Typ A und Typ B. Die Freiwillige Feuerwehr Kaulsdorf ist vom Typ A - das heißt, sie verfügt über einen eigenen Ausrückebereich und über ein eigenes Gerätehaus. Die Kameraden verbringen dabei ihre Einsatzbereitschaft zu Hause. Bei Ausnahmezuständen wie zum Beispiel zu Silvester oder an wetterbedingten Tagen wird die Einsatzbereitschaft auch fest besetzt auf der Wache gehalten. Eine Alarmierung des Löschfahrzeuge kann rund um die Uhr erfolgen, wir haben also im weitesten Sinne eine 24-Stunden-Einsatzbereitschaft.
Alarmierung
Alarmiert werden die Kameraden der FF Kaulsdorf über einen Digitalen Meldeempfänger (DME) - auch umgangssprachlich "Pieper" genannt. Ausgelöst werden diese über die Rettungsleitstelle der Berliner Feuerwehr, die ihren Sitz in Charlottenburg-Nord hat. Auch der Funkverkehr wird über diese Leitstelle abgewickelt, welche rund um die Uhr besetzt ist. Der Digitale Meldeempfänger ist in der Lage, Meldungen mittels eines Klartextes anzuzeigen. In dieser Meldung sind folgende Informationen enthalten: Einsatznummer, alarmierte Fahrzeuge, Stichwort, Adresse, Ortsteil, Datum und alarmierte Uhrzeit.
Im Falle einer Alarmierung haben die Kameraden der FF Kaulsdorf insgesamt vier Minuten Zeit, die umliegende Feuerwache zu begehen, die Feuerwehrschutzkleidung anzuziehen und das alarmierte Fahrzeug zu besetzen und auszurücken. Das Fahrzeug sollte mit mindestens einer Staffel (1/5) besetzt sein, die aus einem Staffelführer und 5 weiteren funktionsuntergeordneten Einsatzkräften besteht. Alarmiert wird die FF Kaulsdorf vorrangig im eigenen Ausrückebereich, also dem Ortsteil Kaulsdorf. Bei erhöhtem Bedarf an Einsatzkräften werden allerdings auch die umliegenden Ortsteile wie Hellersdorf, Biesdorf und Mahlsdorf unterstützend bedient. Bei Ausnahmezuständen wird die FF Kaulsdorf sogar in innerstädtische Ortsteile alarmiert.
Katastrophenschutz
Für den Einsatz bei Großschadensereignissen und im Katastrophenfall stehen Feuerwehrbereitschaften (FwB) der Berliner Feuerwehr zur Verfügung. Diese können sowohl im Land Berlin als auch außerhalb Berlins in Amtshilfe zur Übernahme von Einsatzaufgaben zum Einsatz gebracht werden, wie beispielsweise bei einem Großfeuer am 01.05.2005 in Schmöckwitz oder am 10.09.2005 in Bernau. Die Feuerwehrbereitschaften sind in Brandschutzbereitschaften (BSB) untergliedert. Insgesamt gibt es in Berlin fünf Brandschutzbereitschaften. Die FF Kaulsdorf gehörte ehemals mit seinem (nun leider ausgesonderten) LF 16 TS zur dritten BSB der Direktion Nord. Ehemaliger Wehrleiter der FF Kaulsdorf Peter Sonnenburg (2000 - 2006) war im Übrigen Zugführer der dritten Brandschutzbereitschaft. Brandschutzbereitschaften sind Verbände, welche sich aus grundsätzlich drei Brandschutzzügen (BSZ), sowie diversen Lösch-, Rettungs- und Sonderfahrzeugen zusammen setzen. Ein BSZ besteht aus mindestens 3 Löchgruppenfahrzeugen 16 TS (LF16-TS) oder LF16-Z (Zusatzbeleadung) und grundsätzlich einem Schlauchwagen (SW).
Einsatzfahrzeuge
LHF 16/12 (TYP MAN/BAUJAHR 1998) LHF 1 6210
Dieses Lösch-Hilfeleistungsfahrzeug (LHF) von MAN auf einem Rosenbauer-Fahrgestell ist bereits Standard bei den Einsatzfahrzeugen der Berliner Feuerwehr, sprich jede Feuerwache besitzt mindestens solch ein Fahrzeug. Je nach Baujahr kann die Ausführung und Ausstattung dieser Fahrzeuge aber abweichen.
Das LHF 16/12 ist auch als "City"-LHF bekannt. Die Berliner Feuerwehr beschaffte diese Fahrzeuge aufgrund ihrer kompakten Bauweise, um im Großstadtverkehr eine größere Wendigkeit zu erreichen. Das Fahrzeug ist etwa 7,70m lang und 2,30m breit.
Zur Brandbekämpfung steht ein 1.200 Liter fassender Löschwassertank zur Verfügung. Mit der im Heck befindlichen Feuerlöschkreiselpumpe FP 16/8 liefert sie 1.600 Liter pro Minute bei einem Nennförderdruck von 8 Bar. Für den Einsatz von Schaum sind ein Turbozumischer und ein 100 Liter fassender Tank mit Schaummittelkonzentrat eingebaut. Um die Wasserversorgung aufzubauen, ist hinten am Heck eine Schlauchhaspel eingehangen, die ein Verlegen der Schläuche an der Einsatzstelle vereinfacht.
Mit dem Schnellangriff, bestehend aus einem 60m langen formstabilen Druckschlauch, kann außerdem eine schnelle und effiziente Bekämpfung von Entstehungsbränden erzielt werden. Um eine Entrauchung im Gebäude zu gewährleisten, steht auf dem Fahrzeug zusätzlich ein sogenannter Drucklüfter zur Verfügung.
Bei Verkehrsunfällen, wetterbedingten Einsätzen und anderen Lagen, wo eine technische Hilfelesitung notwendig ist, werden unter anderem ein hydraulisches Kombigerät (Schere und Spreizer), Stromerzeuger, Flutlichtstrahler, Tauchpumpe, diverse Werkzeugkisten sowie Motorkettensäge und Motortrennschleifer benutzt.
Um eine schnelle Notfallrettung bei Notfallpatienten zu garantieren, werden mit dem City-LHF auch Rettungsdiensteinsätze in Verbindung mit dem Rettungstransportwagen (RTW) getätigt. Dafür ist in der Mannschaftskabine ein Notfallrucksack und ein Defibrillator untergebracht, der von Feuerwehrleuten verwendet werden kann, die über mindestens eine Ausbildung zum Rettungshelfer verfügen.
LHF 10/5 (TYP MERCEDES-BENZ/BAUJAHR 2011) LHF 2 6210
Das "kleinere" Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug (LHF) bei der FF Kaulsdorf ist aus der sogenannten "Compactline"-Baureihe auf Mercedes Vario-Fahrgestell (MB Vario 818D 4x2). Diese Fahrzeuge wurden nur in begrenzter Stückzahl bei der Berliner Feuerwehr beschafft und sind überwiegend für Freiwillige Feuerwehren vorgesehen, bei denen aufgrund der baulichen Verhältnisse kein größeres Fahrzeug stationiert werden kann. Dieser Umstand ist auch in der Fahrzeughallle der FF Kaulsdorf der Fall, da die niedrige Deckenhöhe für die meisten anderen Löschfahrzeuge ein Problem darstellen würde. Trotz der kompakten Abmaße und einem zul. Gesamtgewicht von 7490 kg muss im Vergleich zum LHF 16/12 kaum auf etwas verzichtet werden und die Beladung ist nahezu gleich. Deshalb kann dieses Fahrzeug einsatztaktisch gleichwertig eingesetzt werden. Eine Besonderheit des Fahrzeugs ist, dass die Geräteräume beidseitig jeweils nur über einen elektrisch betriebenen Lamellenverschluss verfügen. Zur Beladung zählen unter anderem ein hydraulischer Kombispreizer, Stromerzeuger, Kettensäge, vier Pressluftatmer, Sprungpolster (bzw. im Austausch ein Schlauchboot) und eine elektrische Tauchpumpe. Außerdem gibt es die typischen Einsatzkoffer der Berliner Feuerwehr sowie einen Notfallrucksack und einen Defibrillator. Die Kabine des Fahrzeugs bietet Platz für die taktische Einheit einer Staffel (6 Personen). Zwei Sitzplätze davon sind bereits mit Pressluftatmern ausgestattet, wodurch das Ausrüsten des ersten Einsatztrupps während der Anfahrt möglich ist. Der Löschwasserbehälter fasst 500 l Wasser. Weiterhin werden 60 l Schaummittelkonzentrat in Behältern mitgeführt. Für den Schaumeinsatz steht ein Turbozumischer und ein Schwer-/Mittelschaum-Kombi-Rohr zur Verfügung. Als Pumpe dient eine auch mobil einsetzbare Tragkraftspritze TS 10/1000 die mit den wasserführenden Armaturen des Fahrzeugs verbunden ist, aber innerhalb von Sekunden über einen elektrisch betriebenen "Lift" entnommen werden kann. Außerdem besteht der hydraulische Rettungssatz aus einem Aggregat mit einem integrierten Stromerzeuger, einem Kombispreizer und einem Rettungszylinder.
Ausbildung
Grundausbildung
Jeder Angehörige einer Freiwilligen Feuerwehr der Berliner Feuerwehr muss zunächst eine Grundausbildung absolvieren. Diese wird in mehreren Abendkursen durchgeführt und umfasst etwa 230 Stunden. Sie muss nach Eintritt in die FF innerhalb von zwei Jahren absolviert werden, kann maximal auf drei Jahre verlängert werden. Die Grundausbildung umfasst folgende Lehrgänge:
-Ausbildung zum Truppmann
-Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger (AGT)
-Grundlehrgang Atemschutz-Notfall-Training (ANT)
-Grundeinweisung Absturzsicherung
-Ausbildung zum Rettungshelfer
Aus- und Fortbildung
Die Angehörigen der Berliner Feuerwehr sind verpflichtet, sich nach der absolvierten Grundausbildung weiterhin aus- und fortbilden zu lassen. Im Rahmen wöchentlicher Dienstabende findet eine Standortausbildung auf der Feuerwache statt. Dort wird theoretisches und praktisches Wissen vermittelt und miteinander verknüpft. Dabei soll vor allem Gelerntes wiederholt und vertieft werden, aber es wird sich auch mit Neuerungen aus der Feuerwehrschule vertraut gemacht. In den Ausbildungsveranstaltungen werden alle Themen behandelt, mit dem ein Feuerwehrmann in Berührung kommen kann. Schließlich ist das Arbeitsumfeld der Feuerwehr sehr umfangreich und auch abwechslungsreich. Dabei werden nicht nur die Tätigkeiten in der Brandbekämpfung, Technischen Hilfeleistung und im Rettungsdienst vertieft; sondern es finden auch direkte Objektbegehungen statt, es gibt Unterweisungen für die Bedienung des Korbes einer Drehleiter, Unterweisungen zur Absturzsicherung, die Eisrettung wird geübt, Löschwasserentnahmestellen werden überprüft und noch vieles mehr. Einmal im Jahr muss jeder Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr außerdem zu folgenden Veranstaltungen der Serviceeinheit Aus- und Fortbildung der Berliner Feuerwehr (SE AF), die Pflicht sind, um die Atemschutztauglichkeit weiterhin zu besitzen:
Atemschutz-Notfall-Training (ANT) - Rettung unter Atemschutz verunfallter Einsatztrupps der Feuerwehr Absolvierung einer Atemschutzstrecke - verschiedene körperliche Belastungsübungen unter Atemschutz
Desweiteren stehen den Kameraden weitere, externe Schulungen und Übungen bereit, an die man auf freiwilliger Basis teilnehmen kann, um sich weiterzubilden und praktische Erfahrungen zu sammeln:
-Übungsgelände Fighting City in Ruhleben - in Eigeninitiative durchgeführte Übungen in verschiedenen Einsatzszenarien, vor allem Brandbekämpfung und Menschenrettung
-Feuerwehrtechnisches Trainings-Zentrum (FTTZ) in Grünheide - vertiefende Übungen in der Brandbekämpfung, und Flash-Over-Training
-Ausbildung für die Brandbekämpfung in U-Bahn-Anlagen
-Ausbildung für die Bekämpfung von Gasbränden auf einem Gelände der GASAG
Damit auch längerfristig gesehen genügend qualifiziertes Personal vorhanden ist, um alle Funktionen für den Einsatzdienst besetzen zu können, sollten sich die Kameraden weiterbilden lassen. Dazu werden von der Serivceeinheit Aus- und Fortbildung (SE AF) in Abhängigkeit von bereits absolvierten Lehrgängen verschiedene Funktionslehrgänge angeboten, wie zum Beispiel:
-Lehrgang zum Maschinist
-Erwerb eines LKW-Führerscheins (Klasse C ) über die Berliner Feuerwehr
-Schulung für den Sprechfunkverkehr
-Lehrgang zum Truppführer
-Ausbildung zum Staffelführer
-Ausbildung zum Zugführer