Benutzer:Alfox/Francesco Foglia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Francesco Foglia (Novalesa, 9. Februar 1912[1] - Hauzenberg, 23. September 1993), war ein Partisan, Priester und italienischer Militär, der später die deutsche Staatsbürgerschaft annahm.(Foto:[1])

Francesco Foglia wurde am 9. Februar 1912 in Novalesa geboren. Er begann, ermutigt durch seinen Onkel, der selbst Priester war, im Priesterseminar von Susa Theologie zu studieren, wurde aber "wegen Undiszipliniertheit" und weil er im Besitz eines Tagebuchs gefunden wurde, in dem er seine Vorgesetzten verspottete, vom Seminar verwiesen. Dank der Förderung durch einen Professor, der sich für ihn einsetzte, gelang es ihm im Alter von 23 Jahren, sein Studium am französischen Seminar von Saint-Jean-de-Maurienne abzuschließen [2]. Nach seiner Priesterweihe wurde er Pfarrer in Frankreich, in Villarodin. Im August 1939, nachdem sich die Beziehungen zwischen Italien und Frankreich infolge der Unterzeichnung des Stahlpaktes zusehends verschlechterten, wurde er, als italienischer Staatsbürger, gezwungen, das Land zu verlassen. Zurück in Italien diente er im dritten Gebirgsjägerregiment (italienisch: 3° Reggimento alpini, „Terzo Alpini“) während der Invasion Jugoslawiens und Griechenlands als Militärseelsorger [3]. In dieser Zeit arbeitete er in diversen Militärkrankenhäusern. In Montenegro wurde er verwundet und erhielt die italienische Tapferkeitsmedaille in Silber (italienisch: Medaglia d'argento al valor militare). Im Laufe des Krieges entwickelte Don Foglia einen immer überzeugteren Antifaschismus, so dass er sich nach dem 8. September 1943 im Piemont den Partisanen anschloss.

Flagge des CLN


Die Zeit im Widerstand

In der Widerstandsbewegung bekleidete er die Rolle eines politischen Kommissars des Kommitees der Nationalen Befreiung CLN (italienisch: Comitato di Liberazione Nazionale), und erhielt den Spitznamen Don Dinamite wegen seiner Vertrautheit mit Sprengstoffen. Unter den vielen Aktionen, die er als Partisan durchführte, war die aufsehenerregendste zweifellos die Sabotage des wichtigen Eisenbahnviadukts der Arnodera, auf der Strecke der Frejus-Bahn, die eine wichtige Nachschublinie der Deutschen Wehrmacht Richtung Italien darstellte. Die Sprengung führte er in der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember 1943 gemeinsam mit dem Ingenieur Sergio Bellone, einem Mitglied der Partisanengruppe Brigate Garibaldi, dem Offizier Vittorio Blandino und Remo Bugnone, einem zweiten "Garibaldino" [2]

Der Transport der etwa achthundert Kilogramm Sprengstoff, die vor Ort verwendet wurden, war sehr mühsam und erforderte die Mitarbeit vieler anderer Partisanen. Die Ladung wurde auf einem Karren, versteckt in Güllefässern, die äußerlich mit Gülle beschmiert waren, transportiert, um bei einer eventuellen Kontrolle durch nationalsozialistische Truppen von einer genaueren Durchsuchung abzuschrecken. Die Explosion zerstörte fünf der mehr als dreißig Meter hohen Bögen der Brücke, und die Reparatur des Viadukts dauerte mehrere Monate. Der Angriff wurde vom deutschen Kommando von Turin als "ein authentisches Kunstwerk.

  1. "Foto: Francesco Foglia"
  2. "29. Dezember 1943, 1 Uhr nachts, das Viadukt der Arnodera fliegt in die Luft"Zeitschrift „patria indipendente“ vom 30.05.2010, aufgerufen am 16 Juni 2017