Benutzer:Almtiger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Herzlich willkommen auf meiner Benutzerseite!

Ebenso wie der wahre Almetiger (siehe nebenan) bin auch ich lieber in der freien Natur als in einem engen, gothischen Zimmer.

Und dennoch:

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerey und Chemie,
und nebenbei auch ein wenig Kosmogenie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühen.

Habe ein Diplom, beide juristische Staatsexamen, heiße Doctor gar,
Doch ziehe ich seit mehr als zehen Jahr,
die Wikipedia immer wieder zu Rate.

Denn jeder Thor
ist danach klüger als zuvor!Anm.


Von daher ist es sozusagen höchste Zeit, auch etwas zurückzugeben. Und wo mir der lange Weg durch die Wissenschaftsinstanzen immer wieder abverlangt hat, sich einen Überblick über einzelne Themen zu verschaffen, möchte ich diesen hier gerne beisteuern. Und lasse mich dabei neugierig auf das Abenteuer einer gelebten Schwarmintelligenz ein.

Und während wir alle hier versuchen, die so vielfältigen Wissensaspekte zu beschreiben, denke ich an die vielen Menschen, die Arbeiten dieser Art schon lange vor uns gemacht haben, auf ihre der jeweiligen Zeit entsprechenden Art und Weise, in ersten Vorläufern also z.B. im 5. Jahrhundert. Und ich frage mich, ob sie wirklich die ersten waren. Oder ob es nicht schon viel frühere Wissenssysteme gab, die wir nur noch nicht als solche erkannt haben.

Ich denke auch an die Enzyklopädisten, über die Philipp Blom geschrieben hat, dass erstmals sie, von jeder alten Ordnung befreit und für die damalige Zeit auch aus diesem Grunde revolutionär, das Wissen alphabetisch systematisiert haben:

„[D]ie hierarchische Ordnung der Gesellschaft war plötzlich abgeschafft, Könige und Kohlköpfe, Heilige und Huren würden einen Buchstaben teilen, die gesamte Landkarte des Wissens neu gezeichnet werden“.[2]

Die Landkarte des Wissens wurde damit nach dem alphabetischen System neu gezeichnet. Und man kann infolgedessen etwas grundlegend Neuartiges mit dem Wissen tun: Man kann darauf zugreifen, vor allem seit den Tagen der modernen Datenverarbeitung. Aber das Wissen wurde auch zerlegt, in einzelne Bestandteile, deren Umrisse sich nach seiner Systematisierung bestimmen. Früher selbstverständliche Bezüge müssen daher, teilweise mühsam, erst wieder hergestellt werden – oder gingen ganz verloren.

Und nun also wir, im 20. und 21. Jahrhundert. So wir ja nicht nur versuchen, einzelne Aspekte zu beschreiben, sondern sie auch wieder miteinander zu verknüpfen, stellt sich mir die Frage: Engagieren wir uns schon in einer Art Gegenbewegung, um die Zerlegung des Wissens wieder zu überwinden?

  1. https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/goethe_faust01_1808?p=39
  2. Philipp Blom: Böse Philosophen: ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. München 2013, S. 68