Benutzer:Alraunenstern/Bruno Unkhoff

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Zwiegespräch

Bruno Unkhoff (* 25. Dezember 1931 in Gelsenkirchen; † 11. Dezember 2002 in Holzminden) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

In seinen künstlerischen Neigungen wurde er bereits als Kind durch Vater und Großvater gefördert.[1] Er studierte Bildhauerei bei Max Burchartz und Adolf Wamper an der Essener Folkwang-Hochschule und anschließend bei Anton Hiller an der Akademie der Bildenden Künste München. Studienaufenthalte absolvierte er in Belgien, Frankreich und den Niederlanden.[2][3] 1956 und 1957 wurde er mit dem Nachwuchspreis und Kunstpreis der Stadt Gelsenkirchen ausgezeichnet.[1][2][4]

1959 bis 1964 war er als Dozent an der Volkshochschule Wanne-Eickel in der Erwachsenenbildung tätig.[1] 1970 bis 1978 betrieben er und seine Frau die Kneipe „Monopol“ am Wanner Markt.[1] Zu den Gästen zählten unter anderem Franz-Josef Degenhardt, Joseph Beuys und Gerd Ruge. Ab 1987 war er als Dozent für bildnerisches Gestalten, Bildhauerei und Skulptur an der Jugendkunstschule Wanne-Eickel tätig, ab 1989 bis 1995 mit dem Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit Haupt- und Förderschulen. Ab 1992 hatte er einen Lehrauftrag „Gestalten mit Behinderten“ der Universität Dortmund.[2][5][6]

Unkhoff war seit 1998 Mitglied der Johannis-Freimaurerloge „Eiche auf roter Erde" in Herne.[5][7] Mit seiner Frau Annemarie und den fünf Kindern lebte er in Wanne-Eickel. 2001 zog das Paar zu Sohn Lukas nach Holzminden,[6] der dort als Steinmetz und Bildhauer ein Atelier betrieb. 2002 starb Bruno Unkhoff, 2007 seine Frau Annemarie.[5]

Künstlerisches Schaffen

Pins Hof

Von 1960 bis 2001 arbeitete Unkhoff in seinem Atelier in Pins Hof, Auf der Wilbe 11 in Herne-Röhlinghausen, das neben einer Gaststätte weitere Künstlerateliers beherbergte.[1] Er „schuf Menschen aus Stein, Keramik, Holz, Bronze oder Metall, die von einer tiefen Sehnsucht nach Frieden und Harmonie geprägt sind“.[6] Neben Großplastiken im öffentlichen Raum schuf er auch sakrale Kunst. In seinen Werken blieb er gegenständlich. Er selbst beschrieb seine Arbeitsweise wie folgt: „Vom Gegenstand gehe ich aus, um ihn dann zu abstrahieren. Abstrahieren - das heißt wegnehmen. Wenn ich ein stilisiertes Pferd mache, verfremde ich ein naturgetreues. Man kann nicht von vorneherein eine abstrakte Plastik formen.“[1]

Schon früh stellte er von seinen Kleinplastiken und Skulpturen Multiples zum Verkauf her.[1]

Kunst im öffentlichen Raum (Auswahl)

Ares
Körper
Knabe auf der Mauer
  • Skulptur Zwiegespräch, 1958, Atrium der Bibliothek Herne-Wanne
  • Auftrag der Stadt Witten über eine Keramik eines liegenden Jungen, der ein Buch liest für den Außenbereich der Stadtbücherei.[8]
  • Christus am Kreuz, Polyester, 1961, über dem Altar der Zwölf-Apostel-Kirche, Herne-Süd
  • Skulptur Knabe auf der Mauer, 1963, Viersen / Rahser
  • Skulptur Phoenix, Steinguss mit farbigem Polyester, 1965, Atrium der Volkshochschule Herne-Wanne, Haus am Grünen Ring
  • Großrelief Mittelalterliche Geldherstellung, Nussbaumholz, 9 Meter x 2 Meter, 1965, Sparkassenfiliale Gelsenkirchen-Buer (heute im Depot der Sparkasse eingelagert)[9]
  • Büste von Friedrich Steffen (Aufbau und Leitung der Volkshochschule Wanne-Eickel 1947-1964), Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel, Herne
  • Skulptur Ares, aus Metallschrott und Schlacke geschweißt, mit einem blasigen schwarzen Anstrich, 1984, Fussgängerzone von Herne-Wanne, seit 2015 im Flottmannpark in Herne[5]
  • Skulptur Körper, aus Metallschrott und Schlacke geschweißt, mit einem blasigen schwarzen Anstrich, seit 2015 im Flottmannpark in Herne
  • Skulptur Taubenschwarm, Metallschrott, 1988, vor der Sparkassenfiliale, Gelsenkirchen-Resse
  • Skulptur Anna selbdritt, Bronze, 1995, Kapelle Maria-Anna-Hoffnung, Recklinghausen
  • Steinernes Relief Jesus spricht zu seinen Jüngern auf dem Feld über dem Eingang der Gladbecker Lukaskirche, 1962 (seit 2012 an der Außenwand des Gemeindezentrums)[10]
  • Büsten von Irving Fisher, Jean Bodin, Milton Friedman, 1999, Geldmuseum der Deutschen Bundesbank[1]
  • Büste von Edmund Weber, Rathaus Wanne-Eickel
  • Steinrelief Spielende Kinder, Fassade Schule an der Dorneburg, Herne-Eickel
  • Steinrelief, Wandelgang Erich-Fried-Gesamtschule, Herne
  • Skulptur mit den Freimauer-Symbolen Hammer, Zirkel, Winkel und Lot, Eingang zum Logenhaus der Johannis-Freimaurer-Loge „Eiche auf roter Erde", Flottmannstraße, Herne[7]

Ausstellungen (Auswahl)

Literatur

  • Angelika Mertmann: Bruno Unkhoff - eine Annäherung an ein Wanne-Eickeler Original. In: Frank Sichau (Hrsg.): Städte, Sketche und Skulpturen (= Der Emscherbrücher. Bd. 18). Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e.V., Herne 2019, ISBN 978-3-936452-25-9, S. 23–40.
  • Bruno Unkhoff. Ein Künstler mit drei Leben. In: Wanne-Eickel – das zweite Buch zur Stadt. Noch mehr Mythen, Kult und Rekorde: Die Zeitreise geht weiter. Wolfgang Berke, Klartext Verlag, Essen 2005, ISBN 3-89861-447-6, S. 48–50.
  • Herner Künstlerhandbuch '95. Zukunft Herne e.V., Kulturamt der Stadt Herne (Hrsg.), Herne 1995, S. 129

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Angelika Mertmann: Bruno Unkhoff - eine Annäherung an ein Wanne-Eickeler Original. In: Frank Sichau (Hrsg.): Städte, Sketche und Skulpturen (= Der Emscherbrücher. Bd. 18). Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e.V., Herne 2019, ISBN 978-3-936452-25-9, S. 23–30
  2. a b c Zukunft Herne e.V., Kulturamt der Stadt Herne (Hrsg.): Herner Künstlerhandbuch '95. Herne, 1995, S. 129
  3. Website Bruno Unkhoff (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
  4. Karla Fohrbeck, Andreas Johannes Wiesand: Handbuch der Kulturpreise und der individuellen Künstlerförderung in der Bundesrepublik Deutschland 1978. DuMont, 1978, S. 227
  5. a b c d Angelika Mertmann: Bruno Unkhoff - eine Annäherung an ein Wanne-Eickeler Original. In: Frank Sichau (Hrsg.): Städte, Sketche und Skulpturen (= Der Emscherbrücher. Bd. 18). Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e.V., Herne 2019, ISBN 978-3-936452-25-9, S. 31–40
  6. a b c Bruno Unkhoff. Ein Künstler mit drei Leben. In: Wanne-Eickel – das zweite Buch zur Stadt. Noch mehr Mythen, Kult und Rekorde: Die Zeitreise geht weiter. Wolfgang Berke, Klartext Verlag, Essen 2005, ISBN 3-89861-447-6, S. 49.
  7. a b Jochen Schübel: Die diskrete Gemeinschaft. In: inherne.net vom 26. Februar 2016. Abgerufen am 13. Juni 2020
  8. Stadt Gelsenkirchen: Jahres-Chronik für das Jahr 1960, S. 118. Abgerufen am 23. September 2022
  9. Stadt Gelsenkirchen: Jahres-Chronik für das Jahr 1965, S. 208. Abgerufen am 23. September 2022
  10. Tafel erinnert an Lukaskirche. Gemeinde Gladbeck vom 14. Mai 2016. Abgerufen am 12. Januar 2022
  11. Stadt Gelsenkirchen: Jahres-Chronik für das Jahr 1960, S. 328

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