Benutzer:Amagra/VillaRosenau

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Die Villa Rosenau war ein besetztes Haus und autonomes Kulturzentrum beim Grenzübergang Schweiz-Frankreich an der Neudorfstrasse 93 in Basel. Am 3. Februar 2013 fiel das Gebäude einem Brand zum Opfer, in dessen Folge es abgerissen wurde.

Geschichte

Ihren Ursprung hatte die Liegenschaft in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in einem staatlichen Bauprogramm zur Bekämpfung der Wohnungsnot. Während der Wirtschaftskrise der 30er Jahre und während des zweiten Weltkrieges, wurde ein zunehmender Wohnraummangel in Basel ersichtlich. Nachdem deutlich wurde, dass die staatlichen Erstmassnahmen in Form von Umnutzung leer stehender Gebäude, Umbau von Altbauten und aufstellen von Armeebaracken, die Wohnungsnot nicht beseitigen können, wurde ein staatlich subventioniertes Bauprogramm gestartet. Ein Teil dieses Projektes war die vom Hochbauamt erstellte Notwohnsiedlung in der Rosenau an der Neudorfstrasse. Ursprünglich bestand sie aus 13 einheitlichen Mehrfamilienhäusern und einem Kindergarten. Gefertigt wurden die Häuser 1948/49 aus industriell vorgefertigten Bauteilen. [1]

Besetzung und Kultur

Das letzte Haus dieser Notbausiedlung wurde am 2. September 2004 bei einer Wohnungsnot-VoKü besetzt. Die Besetzung wurde zwar von der Polizei verfolgt, da jedoch der Besitzer nicht umgehend ausfindig gemacht werden konnte, blieb das Gebäude von einer kurzfristigen Räumung verschont. Das Gebäude wurde von 10-15 Personen bewohnt und ausgebaut. So fanden eine Siebdruckwerkstatt, ein Kinoraum und ein Konzertlokal Platz in der Villa. Neben regelmässigen VoKüs und Vorträgen, wurden wöchentlich Konzerte und Discos mit nationalen und internationalen Künstlern veranstaltet.

Das Gebäude stand auf einer Tiefbauparzelle (Strasse, Autobahn), und war somit nicht mehr im Grundbuchamt verzeichnet. Besitzer war die ASTRA (Bundesamt für Strassen), welche die Verwaltung dem Tiefbauamt des Kantons überliess. Es kam nie zu einem Nutzungsvertrag, womit die Liegenschaft illegal bewohnt wurde.

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Räumung

Erster Versuch

Im März 2008 drohte der Villa Rosenau, als letztes besetztes Haus in Basel die Räumung. Laut dem Tiefbauamt Basel-Stadt sollte das Haus Ende Juni abgerissen und durch eine „Ersatzgrünfläche“, welche durch den Bau der Basler Nordtangente, von Gesetztes wegen nötig wurde, abgelöst werden. Nach langem hin und her, wurde Ende Juni dank parlamentarischer Interpellation einiger Grossräte aus dem rot-grünen Lager, der Villa Rosenau eine Duldung „bis auf Weiteres“ zugestanden. [4]

Brand und finale Räumung

In der Nacht auf Sonntag, den 3. Februar 2008, kam es zu einem Brand, dem ein Teil der Villa zu Opfer fiel. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war eine Überlastete Elektroleitung die Brandursache. Die Gebäudeversicherung erklärte Totalschaden und lies die Liegenschaft aus Sicherheitsgründen absperren und auf den 8. Februar abreissen. [5] [6]

Die Räumung wurde von den ehemaligen Bewohnern und Kritikern stark hinterfragt. So soll die Villa laut privatem Gutachten nicht Einsturz-gefährdet gewesen sein. Bei den Abrissarbeiten sei ferner ein intakter Wohnbus zerstört wurden, und die Polizei habe den ehemaligen Anwohnern den Zutritt verweigert, um ihr letztes Hab und Gut zu bergen. Fotos der Bewohner zeigen indes, dass grosse Teile der Liegenschaft und des Inventars von den Flammen unberührt blieben.

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Einzelnachweise

  1. Ursprünge der Villa Rosenau, altbasel.ch [1]
  2. Web Archiv,about villarosenau.ch.vu vom 25.05.2007[2]
  3. Web Archiv,home villarosenau.ch.vu vom 25.05.2007[3]
  4. WOZ Nr. 27/2008 vom 03.07.2008[4]
  5. 05.02.2013 Brand in Villa Rosenau bluewin.ch[5]
  6. 09.02.2013 Das Ende der Villa Rosenau, bazonline.ch[6]
  7. WOZ Nr. 08/2013 vom 21.02.2013 und Plötzlich war die Villa ganz weg[7]
  8. 01.10.2013 Blog der Villa Rosenau[8]
  9. vom Feuer zerstörte Villa Rosenau abgerissen, tageswoche.ch[9]