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Antonin Gadal

Antonin Gadal (geboren 1877 in [[Tarascon-sur-Ariege], gestorben]1962) war ein französischer Historiker und Höhlenforscher, der sein Leben der Beschäftigung mit der Geschichte der Katharer widmete und der sich sich selbst als letzten Patriarchen der Katharer ansah. Etliche gegenwärtig bekannte Personen waren von ihm inspiriert und lernten durch ihn die Grotten des Sabarthez und deren Geschichte kennen. In seiner Korrespondenz finden sich Namen wie Maurice Magré, Deodat Roché und Otto Rahn.

Leben

Der Geburtsort Antonin Gadal’s liegt im Tal der Ariège, in einer Region Frankreichs, die einst das Zentrum der Katharer war, einer gnostisch-christlichen Bewegung, aus dem 11. bis 14. Jahrhundert. Die Zitadelle Montségur war eine der letzten Bastionen des katharischen Widerstands gegen die Truppen der Inquisition.

In der Nähe des Montségur lebte der Historiker Adolphe Garrigou (1802-1897), der in der Region oft mit dem Beinamen „Patriarch des Sabarthez“ betitelt wurde. Adolphe Garrigou war überzeugt, dass die Geschichte der Kartharer verfälscht worden sei, und seine Arbeiten zielten darauf, die Wahrheit über den christlichen Glauben und das Martyrium der Katharer an die Öffentlichkeit zu bringen.

Der junge Antonin Gadal fand in Adolphe Garrigou einen spirituellen Vater, der ihn in den Katharismus einweihte und in ihm die Leidenschaft weckte für Nachforschungen, Ausgrabungen und Recherchen in den Grotten, sowie die Suche nach den Spuren der Epoche, in der die Katharer von der Inquisition verfolgt und ausgerottet worden waren. Als Adolphe Garrigou im Alter von 97 Jahren starb, führte Antonin Gadal dessen Forschungen weiter. Er arbeitete als Schulmeister in Tarascon und lebte dort unter schwierigen materiellen Bedingungen. Aus seinen Briefen geht hervor, dass ihm z.B. oft das Brennholz fehlte, um den ganzen Winter zu heizen. Doch sein intensives Interesse an der Geschichte der Katharer veranlasste ihn, seine archeologischen Recherchen in der ebenso prähistorisch wie mittelalterlich, durch eine reiche und schwere Vergangenheit geprägten Region des Sabarthez unermüdlich weiterzuführen. Er hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte der Katharer in der Öffentlichkeit lebendig zu erhalten und aufzuzeigen, wie sie ihre Religion praktiziert hatten. Es gelang ihm z.B. die Douad-Archive der Inquisition, die in Toulouse und Paris aufbewahrt werden in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Im Jahr 1937 begegnete er dem Engländer Walter Birks, der gemeinsam mit dem Schweizer Karl Rinderknecht, zum engsten Mitarbeiter von Antonin Gadal wurde. Walter Birks sah in Antonin Gadal den Meister, den er im Auftrag seines esoterischen Ordens White Eagle suchen sollte. Die Zusammenarbeit wurde schließlich durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und die sich ändernden Ansichten Walter Birks beendet.

Antonin Gadal soll ein hervorragender Speläologe gewesen sein. So entdeckte er z.B.bei seinen umfangreichen Höhlenforschungen eine quer durch das Gebirge führende unterirdische Verbindung zwischen den Grotten Lombrieves und der für ihre prähistorischen Wandmalereien berühmten Grotte Niaux. Er entdeckte darüberhinaus, dass im Sabarthez Grotten existierten, die einst von den Katharern bewohnt worden waren und gelangte zu der Überzeugung, dass die Katharer die Grotten zu Initiationszwecken benutzt hatten, und dass einige dieser Gotten mit successiven Initiationen korrespondierten, die ein zukünftiger „Parfait“ durchlief. Seine Untersuchungen der archäologischen Gebiete, sowie seine Recherchen in den Archiven der Inquisition ermöglichten es ihm, die Mysterien der Katharer zu rekonstruieren, in der Annahme, dass sie ihren Ursprung dem antiken gnostischen Christentum entlehnt hatten. Er gründete einen Studienkreis „Die Bruderschaft des Heiligen Gral und die Katharer“, der dazu bestimmt war, ihn bei seinen Forschungen über den Katharismus zu unterstützen. Während seiner späteren Tätigkeit als Führer für den Fremdenverkehrsverein von Ussat-Ornolac, gelang es Antonin Gadal in Tarascon-sur-Ariège ein Museum der Geschichte der Katharer zu gründen, das seinen Namen trug. Am 16.03.1944 pflanzte er zusammen mit sechs Begleitern, unter denen sich der Schriftsteller Maurice Magre und der Speläologe Joseph Delteil befanden, am Fuß des Montségur einen Lorbeerbaum als Symbol für das Überleben der katharischen Lehre.

Im Jahr 1954 wurde A.Gadal von zwei Holländern, Jan Leene (Jan van Rijckenborgh) und Henriette Stok-Huyser(Catharose de Petri), kontaktiert, die der Gemeinschaft des Lectorium Rosicrucianum angehörten. Er sah in ihnen die Nachfolger der gnostischen Arbeit der Katharer und war der Ansicht, ihnen dieses spirituelle Erbe zu übertragen.

Monument Galaad à Ussat-les-Bains

Antonin Gadal sah in Catharose de Petri die Reinkarnation der Esclarmonde von Foix und betrachtete sie als gegenwärtige Repräsentantin der Katharer. Er selbst verstand sich als Repräsentant des gegenwärtigen Gral, sowie er meinte, in Jan van Rijckenborgh, einen gegenwärtigen Repräsentanten der Bruderschaft des Rosenkreuzes vorzufinden. Sie waren überzeugt, dass ihr Treffen die Wiedervereinigung jener drei ewigen spirituellen Strömungen initiierte. Antonin Gadal war, ebenso wie Otto Rahn und andere Sucher seiner Zeit, davon überzeugt, dass der Gral, worunter er das sprituelle Erbe verstand, das den Fall des Montségur am 16. März 1244 überlebt hatte, durch die Katharer bewahrt worden war und weiterlebte. Er betrachtete sich selbst als Diener und Hüter dieses Erbes. Im Jahr 1955 verlieh Antonin Gadal in den Niederlanden dem Gründer des Lectorium Rosicrucianum Jan van Rijckenborgh die Großmeisterwürde, und zeichnete Catharose de Petri mit dem Titel "Archidiakonesse" aus . Am 5.05. 1957 wurde in Ussat-les-Bains das Monument "Galaad" eingeweiht zur Erinnerung an die Begegnung mit Jan van Rijckenborgh und Catharose de Petri. Das Monument wurde dem sogenannten Dreibund des Lichtes - Gral, Katharer und Rosenkreuz - geweiht. Gadal besuchte danach die Gemeinschaft in den Niederlanden noch einige Male, zeigte sich jedoch zum Ende seines Lebens entäuscht, dass die Arbeit des Lectorium Rosicrucianum sich nicht in dem von ihm selbst erhofften Ausmaß in Südfrankreich ausgeweitet hatte.[1][2]

Werke

  1. Das Erbe der Katharer. Das Druidentum, Drp Rosenkreuz 1993, ISBN 9067320986
  2. Auf dem Weg zum Heiligen Gral, Drp Rosenkreuz Verlag 1980, ISBN 9067320641

Literatur

(Sekundärliteratur)

  • Reiner Klein, Die Mysterien der Katharer, 2008, ISBN 3934291511
  • Harald Lamprecht,Handbuch „Neue Rosenkreuzer“,2004, ISBN 3-525-56549-6
  • Peter Huijs, Gnosis, Ströme des Lichtes in Europa, 2005, ISBN 3-938540-01-x
  • Otto Rahn, Kreuzzug gegen den Gral:Die Geschichte der Albigenser, Verlag Zeitenwende 2006 ISBN 3934291279

Weblinks

Gadal-Catharisme

Einzelnachweise

  1. Peter Huijs
  2. Reiner Klein

Wird bei den Einzelnachweisen auf Werke verwiesen, die bereits in der Literatur aufgeführt werden, kann die Literaturangabe abgekürzt werden.