Benutzer:Anton-kurt/Gleichheit (Zeitschrift)
Neunkirchner Volkszeitung
In den Auseinandersetzungen der Arbeiterschaft in Neunkirchen gegen die Unternehmer um 1894 erhielt die Arbeiterschaft Unterstützung von der Neunkirchner Volkszeitung. Die finanziellen Schwierigkeiten nach der Gründung der Zeitung - auch Jahre danach - für den Erhalt der Zeitung waren groß und verlangte die ehrenamtliche Mitarbeit vieler Beteiligter. Der Redakteur Franz Artmage hatte auch die Finanzierung zu verwalten, Franz Mahrtsch, Anton Riedl und Karl Nase besorgten die Kolportage. Der Druck erfolgte in der Druckerei Heinrich Postl in Wiener Neustadt. Nach der Niederlage im Generalstreik wurde die Verbreitung der Zeitung in den Betrieben verboten, die finzanziellen Sorgen wurden noch stärker. Weiters gründete ein politischer Gegner die Neunkirchner Zeitung, und führte einen Verleumdungsfeldzug gegen Engelbert Pernerstorfer (?) und dessen Partei. Die Wahlkreiskonferenz beschloss daher 1897 mit dem Antragsteller und Redaktionsleiter Anton Schrammel, die Volkszeitung aufzulassen und unter der neuen Nennung Gleichheit mit Erscheinungsort Wiener Neustadt weiterzuführen.
Gleichheit
Als Redakteur wurde Anton Dobiach bestellt, Johann Dourowa löste ihn bald ab, diesen löste kurzte Zeit später Karl Zopporth ab, und übergab bald an Alois Ausobsky[1]. Die Verhältnisse in der Partei waren mit Dr. Berstl wenig erfreulich. Alois Ausobsky zog nach Graz, wurde dort Gewerkschaftssekretär, später Vizebürgermeister und bald darauf Chefredakteur der Zeitschrift Arbeiterwille.
Die Gleichheit hat große finanzielle Sorgen, von einer Anstellung eines bezahlten Redakteurs konnte keine Rede sein. Der Wahlkreisausschuss wollte das Projekt einer Zeitung fortsetzen und betraute Adolf Duda (Textilarbeiter-Sekretär im Bezirk Ebreichsdorf) als Redakteuer und Siegfried Scheuer (Lagerhalter im Konsumverein) gegen geringes Entgelt mit Administration der Gleichheit. Der Versuch gelang. Im April 1905 wurde von der Wahlkreiskonferenz Anton Ofenböck als Redakteuer und Franz Mahringer zum Administrator bestellt.
Antragsteller dafür war der junge Rechtsanwalt Walter Riehl. Riehl erreichte aber seine Ziele in der Partei nicht, ging nach Böhmen, und gründete dort eine <nationale> Arbeiterbewegung. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Riehl Nationalsozialist und ein gehässiger Gegner der Sozialdemokratie.
Die Räumlichkeiten der Gleichheit waren in einem Gassenlokal in der Grünangergasse. Mit Anton Ofenböck übersiedelte die Gleichheit in das Arbeiterheim (Arbeiterheim Wiener Neustadt). Wegen der Anschaffung von Büromöbeln gab es Vorwürfe der Verschwendungssucht. Zweiter Redakteur wurde Oskar Helmer. Die Zeitung erreichte hohes Ansehen und viele Konflikte und Presseprozesse zu führen. Franz Mairinger führte auch die Kolportage der Arbeiter-Zeitung und der Zeitschrift Glühlichter mit Unterstützung von Franz Wahl, Josef Weniger und Oskar Pecha. Die Gleichheit erlebte um die Jahrhundertwende mit der Wahlrechtsreform einen gewaltigen Aufschwung.
Die Zeitschrift bestand bis 1934, mit der letzten Ausgabe am 12. Februar 1934 (Februarkämpfe). Erst 1947 gelang die Wiedergründung. 1967 war das entgültige Aus.
Literatur
- Von der Neunkirchner Volkszeitung 1987 zur Gleichheit in Wiener Neustadt. S. 36-37. In: Walter Edelbauer: Anton Ofenböck. Bürgermeister von Wiener Neustadt 1918-1934.