Benutzer:Aribonus/Baustelle-1

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Schloss Harteneck

Schloss Harteneck, Zeichnung von Karl Nördlinger 1816

Alternativname(n) Herthenegge, Herteneck, Hertneck, Schlössle
Staat Deutschland
Ort Ludwigsburg
Entstehungszeit um 1200
Burgentyp Kammburg
Ständische Stellung Adlige
Bauweise kleinformatige, längliche Bruchsteine in regellosem Verband.
Geographische Lage 48° 54′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 48° 54′ 20,5″ N, 9° 13′ 18,7″ O
Aribonus/Baustelle-1 (Baden-Württemberg)

Schloss Harteneck ist eine überbaute, ehemalige Burg und heute ein Landschloss mit Hofanlage, auch „Schlössle“ genannt, in Ludwigsburg im Bundesland Baden-Württemberg.

Lage

Das Schlossgut liegt in Hangkantenlage „hart am Eck“ über dem Neckar gegenüber von Neckarweihingen. Von der ehemaligen Burg, sind der alte Ritterssaal in überbauter Form Teile der Ringmauern erhalten geblieben. Ein offenbar bis ins 17. Jahrhundert vorhandener Bergfried ist abgegangen.

Geschichte

Harteneck 1685, Kieserscher Forstkarte
Herteneck um 1600, Karte des Herzogtums Württemberg

Wann die genau Burg erbaut wurde ist urkundlich nicht übeliefert. Vermutlich wurde sie aber bereits um 1200 erbaut... (

Die Burg Harteneck war der Stammsitz der Herter von Hertneck, einem alten Adelsgeschlecht aus Dußlingen bei Tübingen. [1] Vermutlich wurde die Burg von den Hertern im Zuge der Territorialpolitik der Tübinger Pfalzgrafen in der Zeit des Interregnum (1254-1273) gebaut. In einer Urkunde aus dem Jahr 1270 wird erstmals ein „Herther de Herthenegge“ als Zeuge genannt.[2] Die Existenz eines ehemaligen Bergfrieds lässt eine frühere Entstehungszeit oder eine Vorgängerburg denkbar sein, doch gilt die Auffassung, dass die Markgrafen von Baden die Burg gemeinsam mit der benachbarten Burg Hoheneck um 1200 erbaut haben könnten, als fragwürdig. [3]

Wahrscheinlich aus Finanznot verkauften die Herter von Hertneck die Burg 1440 an die Herren von Baldeck. Diese wiederum verkauften sie 1536 an die Württemberger. Im Jahre 1554 erhielten die Herter ihre Burg, inzwischen baulich stark verändert, „als Schloss Herteneck“, als württembergische Erblehen zurück. Nachdem der württembergische Haushofmeister Hans Herter von Hertneck seine Adelsrechte vor 1562 ablegte, reversierte sein Sohn Christoph das Lehen 1590 an Herzig Ludwig von Württemberg [4]

Durch die Hände verschiedener Edelleute einige Verkäufe gelangte Harteneck 1705 in den Besitz der Herren von Kniestedt, die es kurz darauf dem barocken Zeitgeschmack entsprechend Stil umbauen ließen. 1767 verkauften sie das Schloss an das Spital Ludwigsburg. Ein Jahr später wurde das Lehen aufgelöst und in die Markung der Stadt Ludwigsburg eingegliedert.

Der Ludwigsburger Bürgermeister Schönleber ließ das Schloss erneut umbauen. 1785 erwarb es der Bauer Melchior Schwaderer. Dessen Erben verkauften Harteneck 1838 an den Ludwigsburger Regierungsrat von Abel, der es wiederum 1851 an den Ludwigsburger Kaufmann Ruof veräußerte. Durch Heirat gelangte es schließlich an die Familie Bilfinger.

Nach Brandschäden in den Jahren 1993/94 wurde das Schloss 2003 als Denkmal saniert. Heute ist es im Privatbesitz, Derzeit ist es im Besitz einer Consulting Firma. Besichtigungen sind nicht möglich.

Literatur

  • Stefan Uhl: Schloss Harteneck bei Ludwigsburg. Bemerkungen zum mittelalterlichen Baubestand. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter 44/1990, Ludwigsburg 1990, S. 51-64

Einzelnachweise

  1. Vgl. Karl Pfaff, Geschichte des Fürstenhauses und Landes Wirtemberg, Band 1, 1839, S. 251: {{"Das Stammschloss des Geschlechts der Herter war Herteneck bei Neckarweihingen (Ludwigsburg), seine verschiedenen Zweige unterschieden sich durch die Beinamen von Dußlingen, das im 12. Jahrhundert seine eigenen Edelleute hatte, von Oßweil, von Schildeck und von Herteneck.}}
  2. Württembergisches Urkundenbuch (WUB), Band VII., Nr. 2155, S. 96-100: „...dictus Herther de Herthenegge“
  3. Diese Auffassung basiert auf einer Urkundenkopie aus dem Jahr 1288, in der ein„Hacge de Hertenegge“ erwähnt wird (WUB, Band IX., Nr. 3739, S. 205). Vermutlich ein Schreibfehler. Die Hacken saßen als badische Vasallen auf Burg Hoheneck gegenüber von Harteneck. In einer weiteren Urkunde aus dem Jahr 1285 zum selben Vorgang wird dieser Hack korrekt als Hacke von Hoheneck bezeichnet. (WUB, Band IX., Nr. 3479, Seite 45-46.) Vgl.: Stefan Uhl, Schloss Harteneck bei Ludwigsburg. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Ludwigsburg 44/1990, S. 62
  4. Lehenrevers von Hans Christoph Herter von Herteneck gegen Herzog Ludwig von Württemberg über Schloß Herteneck [Harteneck] und Zubehör vom 9. März 1590 (Abschrift von 1714) Aus: Hauptstaatsarchiv Stuttgart : 373 L Bü 6

Weblinks


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