Benutzer:Art58Velsen/Spielwiese

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Grube Velsen
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Verwaltungsgebäude GrubeVelsen.JPG

Verwaltungsgebäude der Grube Velsen
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betriebsbeginn 1899
Betriebsende 1965
Nachfolgenutzung Düngemittelfabrik - Kunsteventhallen
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Steinkohle
Geographische Lage
Koordinaten 49° 13′ 39,6″ N, 6° 50′ 15,4″ OKoordinaten: 49° 13′ 39,6″ N, 6° 50′ 15,4″ O
Grube Velsen (Saarland)
Lage Grube Velsen
Standort Klarenthal
Gemeinde Saarbrücken
Regionalverband (NUTS3) Saarbrücken
Land Land Saarland
Staat Deutschland
Revier Saar


Die Grube Velsen ist ein stillgelegtes Steinkohle-Bergwerk im Südwesten der Stadt Saarbrücken, im Stadtteil Klarenthal. Es besteht aus dem Fördergerüst, drei Fördermaschinengebäuden, der ältesten Dampffördermaschine des Saarbergbaus, dem Verwaltungsgebäude mit Zechensaal, Bädern und Lampenstube, der Kaffeeküche mit den ehemaligen Pferdeställen und dem Erlebnisbergwerk Velsen.

Das Ensemble der Grube Velsen ist das vollständigste aus der Ära des preußischen Bergfiskus, das der Saarbergbau noch zu bieten hat.

Geschichte

Im Gefolge umfangreicher Versuchsbohrungen zur Erweiterung der Grube Geislautern kam es, nach einem wegen starkem Wasserzulauf fehlgeschlagenen Versuch (Versuchsschacht Velsen 1 - angehauen 15.05.1898) am 11.11.1899 mit dem erfolgreichen Spatenstich des Rosselschachts (Versuchsschacht Velsen 2) nördlich von Großrosseln zur Gründung einer neuen Grube, die am 27. Juli 1907 nach dem Oberberghauptmann Gustav von Velsen benannt wurde. Zwischen 1905 und 1917 wurde die gesamte Tagesanlage großzügig ausgebaut und um den Schacht Gustav II erweitert, der bis ins Jahr 2006 als Wetter-/und Seilfahrtschacht des Bergwerks Warndt diente.

Das Ensemble der Grube Velsen

Das Ensemble dokumentiert den während des Ersten Weltkrieges erreichten Ausbauzustand der Grube in einzigartiger Dicht und Anschaulichkeit. Das Ensemble der Grube Velsen ist das vollständigste aus der Ära des preußischen Bergfiskus, das der Saarbergbau noch zu bieten hat. Die Gebäude liegen auf einer künstlich angelegten Terrasse oberhalb des ehemaligen Grubenbahnhofs. Weiterhin sichtbares Wahrzeichen ist das Fördergerüst am Schacht Gustav II, ein deutsches Strebengerüst, 1915 erbaut und 1936 verstärkt von der Firma Dingler, Zweibrücken. Da der Schacht über zwei Förderungen verfügte, setzt sich das zugehörige Fördermaschinenhaus aus zwei gleichen Bauteilen zusammen. Der Sandsteinbau, dem an der Stirnseite zwei Freitreppen vorgelagert sind, wird durch Rundbogenfenster und Lisenen gegliedert, wobei der Wandgrund ursprünglich hell abgesetzt war. Während im linken Teil heute eine Werkstatt untergebracht ist, befindet sich im rechten Teil noch die ursprüngliche Zwillingsdampfmaschine der Dingler-Werke aus dem Jahre 1916, die bis heute in Funktion ist und die älteste Dampffördermaschine im Saarbergbau ist. Das analog gestaltete Fördermaschinenhaus I ist inzwischen zur Heizzentrale umgenutzt. Den Maschinenhäusern gegenüber liegt auf der anderen Seite der Grubenstraße der ausgedehnt, symmetrisch angelegte Komplex des 1908-11 errichteten Zechenhauses. In der Mitte erhebt sich beherrschend der zweigeschossige Verwaltungstrakt, ein ungewöhnlich aufwendiger Bau, mit einem an der Fassade risalitartig vortretenden, von einem hohen Pyramidenhelm bekrönten Mittelturm. Auf das Sandsteinerdgeschoß mit korbbogigen Fensteröffnungen folgt ein verputztes Obergeschoß, in das gotisierende Fenster eingelassen sind. Am Turmobergeschoß, das von einem an der Stirnseite giebelförmig hochgezogenen Kranzgesims mit Rundbogenfries abgeschlossen wird, ist in einem Lünettenfeld das Bergbauemblem mit der Inschrift VELSEN GLÜCK AUF angebracht. Seitlich schließen sich nach kurzen, eingeschossigen Zwischenbauten links die Waschkaue (in den 20iger Jahren erweitert) und rechts der Verlesesaal (Zechensaal) an. Beide Bauten treten an der Grubenstraße mit ihren von großen Segmentbogenfenstern durchbrochenen Schmalseiten in Erscheinung und nehmen mit ihrer Giebelbildung Beziehung zum Turm des Verwaltungsgebäudes auf. Hinter dem Zechenhaus liegt die in jüngerer Zeit aufgestockte ehemalige Lampenstube. Abgerundet wird das Ensemble durch die letzte, in Betrieb befindliche, original Kaffeeküche des Saarbergbaus und durch das versetzt anschließende zweigeschossige Gebäude der ehemaligen Pferdeställe. Zum Ensemble der Grube Velsen ist auch der ehemalige Lehrstollen Velsen (Erlebnisbergwerk Velsen) zu zählen. Ein seit dem 2.Weltkrieg entstandenem Streckensystem von über 700 m Länge, dass bis Ende 2011 zu Ausbildungszwecken genutzt wird. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass dem Ensemble Grube Velsen zweifellos besondere Bedeutung zukommt. Diese liegt ebenso in der Geschlossenheit der Anlage und der architektonischen Qualität ihrer Bestandteile begründet wie in der Vielfalt der dokumentierten Funktionen.

Die Schächte

Gustavschacht 1

Zuerst Versuchsschacht II bei Kleinrosseln (Frankreich), dann Rosselschacht der Grube Geislautern genannt. Anläßlich der Anwesenheit des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe, Delbrück, im Juli 1907 in "Velsenschacht" umgetauft. Gelegentlich der Jahresbefahrung durch 1908 erhielt der Schacht dann, nach dem Vornamen des Herrn Oberberghauptmannes von Velsen, den Namen "Gustavschacht". Erster Spatenstich am 11.November 1899. Querschnitt Rund mit 5m Durchmesser. Ausbau: Von Tage bis 62 m Tiefe war die Mauerung 2 1/2 Steine = 65 cm stark; sie war wasserdicht. Unterhalb noch 1 1/2 Steine = 40 cm stark. Die Backsteinmauerung war mit Zementmörtel hergestellt worden. Am 27. August 1906 wurde das 30 m hohe, eiserne Seilscheibengerüst in Benutzung genommen. Bis zum 25. März 1910 waren Körbe für vier Wagen, danach für acht Wagen, auf vier Etagen je zwei Wagen hintereinander, in Benutzung. Der Förderkorb der Nebenförderung hatte zwei Etagen für je einen Wagen. Anfang September 1958 wurde der Umbau der Schachtförderung auf Gefäßförderung begonnen. Am 27. Juli 1959 konnte das erste Gefäß gehoben werden. Der Schacht wurde im März-April 1978 verfüllt und abgedeckt.

Gustavschacht 2

Der Schacht wurde als Annaschacht am 2.Juni 1913 angehauen. Der Oberberghauptmann Gustav von Velsen erlaubte bei der Jahresbefahrung am 26. März 1913, den neuen Schacht nach seiner verstorbenen Frau Anna, zu benennen. Die Lage ist auf der Anlage etwa 80 m vom Gustavschacht 1. Der Schacht wurde zunächst bis 14,50 m Teufe mit einem lichten Durchmesser von 8,5 m niedergebracht und dort der erste Mauerfuß von 1,70 m Höhe angesetzt. Als Abteufmaschine wurde die früher auf dem flachen Schacht Wehrden der Grube Geislautern von 1888 bis 1908 in Betrieb gewesene Fördermaschine benutzt. Der gesamte restliche Schacht hat einen Durchmesser von 6,50 m. Am 20. Dezember 1915 war die vorgesehende 1. Endteufe von 525 m erreicht. 1916 war der Schacht fertig ausgebaut. Am 8.Mai 1916 begann das Aufstellen des eisernen Schachtgerüstes; am 19. Februar 1917 stand es. Am 30.Juli 1917 wurden auf der Mittagsschicht erstmals etwa 12 t Kohle gefördert. 1921-1922 wurde der Schacht bis zur 3.Sohle niedergebracht. 1935-1936 wurde dann aus der 4.Sohle zur 3.Sohle hochgebrochen. Im August 1948 war die 5.Sohle, im Februar 1949 die 6.Sohle erreicht. Das Schachttiefste lag bei 755,30 m NN in 926,06 m absoluter Teufe. 1976 wurde tiefergeteuft bis zur Tiefe von 1095 m, davon 38 m Sumpf. Der Schacht ist ein Doppelschacht mit Gestellförderung. Er wurde bis ins Jahr 2006 als Seilfahrtschacht und als einziehender Wetterschacht benutzt. Der Gustavschacht 2 wurde im August 2006 bis etwa 20 m unter der Rasenhängebank verfüllt. Die Tragbühne für die Verfüllung ist bei etwa 70 m unter der Rasenhängebank.

Ludweiler - Westschacht

Ostschacht 1 - Ludwigschacht

Ostschacht 2 - Vaubanschacht

Neues Spülschächtchen

Versuchsschacht 1

Das Fördergerüst des Gustavschacht 2

Das erhaltene Fördergerüst des Gustavschacht 2 ist ein Seilscheibengerüst vom Typ des "Deutschen Strebengerüsts". Gebaut wurde es im Jahr 1915 ähnlich wie die dazugehörige Dampffördermaschine von der Firma Dingler. Diese Eisenfachwerkkonstruktion hat vergleichsweise eng angeordnete Aussteifungen. Das Fördergerüst der Grube Velsen gehört mit 30,95 m Höhe und einer Länge von 42 m gemessen jeweils Achse Fördermaschine bis Achse Seilscheibe und einem Seilscheibendurchmesser von 6 m zu den eindrucksvollsten Beispielen dieser Bauart im Saarrevier.

Die Fördermaschinengebäude

Die drei Maschinenhäuser liegen auf der anderen Seite der Grubenstraße der ausgedehnt, symmetrisch angelegte Komplex des 1908-11 errichteten Zechenhauses.

Fördermaschinengebäude Gustavschacht 2: Der Sandsteinbau, dem an der Stirnseite zwei Freitreppen mit Jugendstilgeländer vorgelagert sind, wird durch Rundbogenfenster und Lisenen gegliedert, wobei der Wandgrund ursprünglich hell abgesetzt war. Während im linken Teil heute eine Werkstatt untergebracht ist, befindet sich im rechten Teil noch die ursprüngliche Zwillingsdampfmaschine der Dingler-Werke aus dem Jahre 1916, die bis heute in Funktion ist und die älteste Dampffördermaschine im Saarbergbau ist. Fördermaschinengebäude Gustavschacht 1: Das analog gestaltete Fördermaschinenhaus I ist inzwischen zur Heizzentrale umgenutzt.


Die Dampffördermaschine

Die Velsener Dampffördermaschine ist eine liegende, zweizylindrige Zwillingsmaschine der Zweibrücker Firma Dingler. Die Maschine ist Baujahr 1916 und damit die älteste, erhaltene Dampffördermaschine im Saarrevier. Beide Zylinder stehen weit auseinander und trieben ursprünglich eine Trommel an. Im Jahr 1936 ist anstelle der Bobine(Doppelscheibe) eine Koepe-Treibscheibe installiert worden. Anfangs wurde die Maschine mit Dampf betrieben. Im Jahr 2000 wurde auf Druckluftbetrieb umgestellt. Eine Besonderheit im Saarbergbau sind die gemauerten Fundamente.

Die Dampfmaschine beeindruckt auch durch ihre technischen Daten:

Leistung 1920 PS bei v= 18 m/s, Schacht-PS: (Zügezahl x Teufe x Nutzlast / 3600x75)= 600 PS, indizierte Leistung: 3575 PSi (auch 4800 PS = 3530 kW genannt). Größte Hubkraft 20180/28400 kg; ges. bewegte Massen: 8550 kg; Gewicht Treibscheibe: 17700 kg; Zylinder-D: 1100 mm; Hub: 1800 mm; Kolbenstangen-Durchmesser: 109/129 mm; Seilfahrt-Geschwindigkeit 8 m/s; Förder-Geschwindigkeit.: 18 m/s. Dampfverbrauch bei 25 Zügen/h: 9.000 kg/h, je Schacht-PSh: 149 kg. Durchmesser der Koepescheibe: 7000 mm, Umschlingungswinkel: 188°. Hauptlager: D= 620 mm, b= 700/710 mm, Kurbellager: D= 288,8 mm, b= 290 mm, Kreuzkopflager: D= 220 mm, b= 330 mm. Bremsanlage: Kombinierte Fahrbremse (Zylinder-Ø: 325 mm, Kolbenkraft: 5810 mm, Bremskraft: 28.400 kg) und Sicherheitsbremse, Gestänge- und Bremsbacken; schnellschließende Druckluft-Fahr- und Sicherheitsbremse der Siemens-Schuckert-Werke, Typ ISB 48, Baujahr 1954; Fahrbremse: Bremskraft: 110 kN, Sicherheitsbremse: 17,5 kN; 4 Bremsbacken, Bremskräfte an den Bremsbacken durch Fahrbremse: 340 kN, Sicherheitsbremse: 367 kN. Fahrtregler: System Iversen, Hersteller: Atlas GmbH, Berlin, Baujahr 1914. Nach Umbau auf Druckluftbetrieb im Jahr 2000: Leistung 2200 PS (1600 kW) bei 4 m/s Seilgeschwindigkeit, Druck: 4 bar, Volumenstrom: 3.600 cbm/h Anmerkungen Schacht Gustav 2 Nord. 1936 durch Dingler von Bobine (Doppelscheibe) auf Koepe umgebaut. 1976 Fahr- und Sicherheitsbremse von Dampf auf Druckluft. 2000: Umbau auf Druckluft durch EPR & Hazemag.

Normalleistung [PS] 1920
Maximalleistung [PS] 3575
Steuerungsbauart Ventilsteuerung
Zylinderzahl 2
Expansionsstufen 1
HD-Zylinderdurchmesser [mm] 1100
Kolbenhub [mm] 1800
Schwungraddurchmesser [mm] 7000
Dampfdruck [bar] 10
Dampftemperatur [°C] 250
Abtrieb Koepescheibe
Drehzahl [U/min] 49

Die Kaffeeküche mit den ehemaligen Pferdeställen

Die Kaffeeküche Velsen ist die letzte, original erhaltene, in Betrieb befindliche Kaffeeküche des Saarbergbaus. Die Kaffeeküche ist für Männer eingerichtete. Das ist vor allem an der nur auf Nachfrage zu findende Damentoilette zu spüren. In der Kaffeeküche selbst gibt es nur eine Herrentoilette. Das Innere der Kaffeeküche ist räumlich unverändert aus dem Jahr 1915 stammend. Im Gebäude der Kaffeeküche sind noch das alte Pförtnerhäuschen der Anlage, einige Nebenräume und Wohnungen im Obergeschoss zu finden.

Direkt an das Gebäude der Kaffeeküche schließen sich die alten Pferdeställe der Anlage an. Hier wurden die über Tage eingesetzten Pferde in Stallungen gepflegt und gehalten. Heute werden die ehemaligen Pferdeställe als Garagen genutzt. Das Gebäude ist noch im original Zustand erhalten. (Quelle: art58)

Der Verwaltungskomplex

Das Verwaltungsgebäude

Das Zechenhaus ist mit einer Frontlänge von über 100 Metern zweifellos das dominierende Gebäude innerhalb der Velsener Tagesanlagen. Der 1908 begonnene und 1911 fertiggestellte Bau zeigt heute noch in Gestalt und Form überwiegend das originale Aussehen. Kurz vor Fertigstellung des neuen Zechenhauses 1911 veröffentlichte „Der Bergmannsfreund“, die Werkszeitschrift des Preußischen Bergfiskus, eine ausführliche Beschreibung und Würdigung des Bauprojekts. Die Kosten des Gesamtkomplexes wurden, ausschließlich der betriebstechnischen Einrichtung, mit 350 000 Reichsmark angegeben. Nicht ohne Pathos formulierte der Redakteur damals: „ ... möge das Gebäude mit seinen der Neuzeit entsprechenden Einrichtungen für eine Fortentwicklung der Grube Velsen von reichstem Nutzen sein, mögen in ihm zur baulichen Erhaltung alle Zugehörigen der Belegschaft stetig beitragen und möge ferner in dieser Stätte das Einvernehmen zwischen Vorgesetzten und Arbeitern treu gepflegt werden ...“ Das Zechenhaus ist streng symmetrisch aufgebaut und gegliedert. In ihm wurden soziale, administrative und technische Funktionen unter einem Dach untergebracht. Sein Kernbau ist zweigeschossig. Als Baumaterial kamen rot-braune Sandsteinquader zur Anwendung. Die Fassade weist insgesamt neun Fensterachsen auf, wobei die mittlere durch das zentrale Eingangsportal, eine Dreifenstergruppe im ersten Geschoss und eine Vierfenstergruppe im Turmgeschoss besonders reich ausgestaltet ist. Dieser Eindruck wird in der obersten Zone noch verstärkt. Hier ist innerhalb der halbkreisförmigen Lünette ein Wappenschild mit dem Bergbauemblem Schlägel und Eisen und dem Spruchband „Velsen Glück Auf!“ untergebracht. Ein hoch aufragendes Türmchen, das mit einem Giebel, einem Treppenfries auf Konsolen und einer Uhr ausgestattet ist, findet in einem vierseitigen Pyramidendach seinen Abschluss. Dieser Kernbau wird von einem hohen Walmdach abgeschlossen. Im Mitteltrakt des Zechenhauses befanden sich neben separaten Kaffeeküchen für Bergleute und Grubenbeamte die streng hierarchisch angeordneten Büroräume. Obersteiger und Fahrsteiger befanden sich im Erdgeschoss, während im ersten Stock die Arbeitsräume für den Bergwerksdirektor, den Berginspektor, die Markscheider, Magazinverwalter und Ingenieure untergebracht waren. Weitere Büros und eine Wohnung für den Kaffeeküchenverwalter befanden sich im Dachgeschoss. Das Zechenhaus Velsen ist wesentlicher Bestandteil eines im Saarbergbau einzigartigen Gebäudeensembles aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Seit der umfassenden Restaurierung der Gebäudefassaden erstrahlt der monumentale Verwaltungsbau in neuem, altem Glanz. Der Velsener Bau stellt das aussagekräftigste in historistischen Formen gestaltete Zechenhaus dar, das sich auf einem Grubenstandort im Saarland erhalten hat

Der Zechensaal

Der ehemalige Zechensaal weist eine Schirmfassade auf, die den langgestreckten eingeschossigen Baukörper mit seinem Obergaden und den flachen Pultdächern über den Seitenflügeln verbirgt. Drei große Korbbogenfenster durchbrechen die Fassade zur Werksstraße hin.

Die Lampenstube

Komplettiert wurde das Raumgefüge von einer Lampenkaue, die in einem separaten Gebäude hinter dem Mittelteil des Kombinationsgebäudes untergebracht war. Dieses Lampenhaus enthielt den Lampenaufbewahrungsraum, den Lampenputz- und - füllraum, die Telefonzentrale und die Klempnerwerkstätte.

Die Waschkauen

Im westlichen Bauflügel wiederholt sich die Architektur des Zechensaales. Wieder ist ein eingeschossiger, dreiachsiger Trakt – die ehemalige Badekaue – hinter einer Schirmfassade errichtet worden. Der Dreiecksgiebel verdeckt die Sicht auf den hinter der Fassade liegenden Baukörper der Badeanstalt. Die Badeanstalt selbst war in verschiedene Abteilungen für verheiratete, unverheiratete und jugendliche Arbeiter eingeteilt. Für die höheren Beamten gab es eigene Badeeinrichtungen. Es schließt sich der wiederum dreiachsige Trakt des Kleiderraumes der Kaue an.

Aus: Serie Wahrzeichen des Saarbergbaus Teil 12: Das Zechenhaus Velsen (Delf Slotta)

Das Erlebnisbergwerk früher Lehrstollen

Das heute noch unter Bergaufsicht stehende Bergwerk ist in den steil aufsteigenden Bundsandsteinhang hinter dem Verwaltungsgebäude der Grube Velsen aufgefahren worden. Ein kleiner Teil des heutigen Erlebnisbergwerk Velsen diente bereits im 2. Weltkrieg als Luftschutzstollen für die Belegschaft der Grube Velsen. Nach dem 2.Weltkrieg wurde es erheblich ausgebaut und dazu genutzt die jungen, angehenden Bergleute in einer sicheren Umgebung an den aktiven Bergbau heranzuführen. Dazu waren original Maschinen, echter Ausbau und erfahrene Bergleute notwendig, die diese jungen Männern nicht nur mit dem Umgang der Gerätschaften sondern auch mit Sicherheitseinrichtungen, Signalanlagen und dem bergmännischen Wortschatz vertraut machten.

Zehntausende von jungen Bergmännern, egal ob sie später Betriebsführer, Steiger oder Hauer wurden, mussten diesen Ausbildungsabschnitt im sog. Lehrstollen absolvieren. Hunderte von sogenannten Lehrhauern brachten den Jungs ihr Spezialwissen bei.

Das Erlebnisbergwerk Velsen untersteht der Bergaufsicht durch das Bergamt Saarbrücken. Hier gelten die Gesetze und Sicherheitsvorschriften des Bundesberggesetzes.

Das Erlebnisbergwerk befindet sich unter Tage, ist aber durch einen übertägigen Stollen zu befahren. Das Erlebnisbergwerk Velsen beinhaltet mehr als 700 m Strecke auf drei verschiedenen Sohlen.

Einzigartig ist die Technik unter Tage:

Mächtige Schilde in mehreren Streben, Schrämwalzen, Förderbänder, Transportbahnen, Lademaschinen, Bohrgerät, ein Blindschacht mit Seilfahrtseinrichtung für bis zu 8 Personen und Pumpstationen können besichtigt und in Betrieb genommen werden. Alles ist in Funktion zu setzen und das, wie im untertägigen Bergbau, hydraulisch, pneumatisch oder mit Starkstrom.

Die Highlights sind u.a. der Blindschacht mit funktionierender Seilfahrtseinrichtung und Signalanlage, die Schrämwalzen aber auch das Förderband, das für Personenseilfahrten zugelassen ist.

Der Blindschachtbobine im EBV ist eine einzigartige Rarität. Nur noch im Deutschen Museum in München steht ein solches Exemplar. Der pressluftbetriebene Haspel des Erlebnisbergwerks ist noch voll in Funktion.

Bergarbeitersiedlung

Arbeiterhäuser

Beamtenhäuser

Sonstiges

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