Benutzer:Artikelstube/Jüdische Gemeinde Enns

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Eine Jüdische Gemeinde in der oberösterreichischen Stadt Enns ist für das 14. Jahrhundert nachgewiesen.

Geschichte

Erste Kontakte von Juden nach Enns lassen sich um die Mitte des 13. Jh. nachweisen. 1420/21 wurden die Juden im Zuge der Wiener Geserah aus Enns vertrieben. Anlass für das große Pogrom bot eine angebliche Hostienschändung, der „Hostienfrevel von Enns“. Am 16. April 1421 wurde die Ennser Messdienerin, die beschuldigt wurde, Hostien an Juden verkauft zu haben, in Wien auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Die Synagoge der Jüdischen Gemeinde von Enns wurde erstmals 1430 urkundlich erwähnt, also nach der Vertreibung. Die Synagoge befand sich in der bis in das 19. Jh. sogenannten Judenstraße, vermutlich an der Stelle der heutigen Liegenschaft Kaltenbrunnergasse 20, etwas zurückgesetzt von der Straße und angebaut an die Stadtmauer nahe beim Judenturm, einem Befestigungsturm der mittelalterlichen Stadtmauer. Ab 1503 fehlen Hinweise auf das Schicksal der Synagoge. Eine Umwandlung in ein christliches Sakralgebäude ist in Enns nicht erfolgt. Das heute auf diesem Bauplatz befindliche Gebäude geht zumindest auf die Mitte des 16. Jh. zurück.

Im heutigen Hafnerhaus befand sich im Mittelalter die Mikwe, also das das rituelle Bad der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde in Enns. Die Mikwe wurde 1426 erstmals urkundlich erwähnt Nach der Vertreibung der Juden aus Enns verschenkte Herzog Albrecht V. das Tuckhaus, "wo weilent der juden daselbs gewesen sind", an das Ennser Spital.

Literatur

  • Norbert Haslhofer: Politik mit Ennser Geschichte 1419–1421. Passauer Kirchenpolitik und Wiener Judenpolitik. Hintergründe der Wiener Geserah (= Forschungen zur Geschichte der Stadt Enns im Mittelalter, Band 2). Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7528-6701-5

Kategorie:Judentum in Oberösterreich Kategorie:Jüdische Gemeinde in Österreich Kategorie:Enns