Benutzer:August Kestner/Artikelentwurf

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Leben

Herkunft und Jugend

Georg August Christian Kestner wurde am 28. November 1777 als viertes Kind des Hannoverschen Juristen und Hofrats Johann Christian Kestner und seiner Ehefrau Charlotte Sophie Kestner, geb. Buff, in Hannover geboren.[1] Johann Christian Kestner lernte während seiner Tätigkeit am Reichskammergericht in Wetzlar (1767–1773) die junge Charlotte Buff kennen, mit der er nach der Heirat nach Hannover ging (1773). Hier bekleidete Johann Christian Kestner die Stelle eines Vizearchivars und wurde später königlich großbritannisch-hannoverscher Hofrat. Auf die Wetzlarer Zeit geht eine enge Freundschaft der Familie Kestner mit Johann Wolfgang von Goethe zurück. Kestner und Goethe hatten sich während ihrer gemeinsamen Tätigkeit am Reichskammergericht in Wetzlar kennen gelernt. Aufgrund der als ‚unglücklich‘ zu bezeichnenden Liebe zu Charlotte Buff – sie war bereits mit Johann Christian Kestner verlobt – wurde sie zum Vorbild für das ‚Lottchen‘ in Goethes berühmten Briefroman Die Leiden des jungen Werther. Die Familie Kestner gehörte zur bürgerlichen Oberschicht Hannovers, die als so genannte Hübsche Familien[2] in der Ständeordnung in der Regel Positionen Geheimer Staatssekretäre bekleideten. August Kestner wuchs mit 11 Geschwistern auf, von denen die 11 Jahre jüngere Schwester Charlotte (1788–1877) ihm am nächsten stand.

Studium, Ausbildung, Berufstätigkeit

Nachdem August Kestner durch Privatlehrer zu Hause ausgebildet worden war, schrieb er sich 1796 an der Universität in Göttingen für das Fach Jura ein. Geprägt durch seine Erziehung und den allgemeinen Zeitgeist hörte er neben dem Studium der Rechtswissenschaften Vorlesungen in den Fächern Kunstgeschichte[3] und Philosophie. Ebenso nahm er Musik- und Zeichenunterricht.[4] Nach Abschluss des Studiums 1799 begann er seine Laufbahn als Jurist. Stationen seiner Tätigkeit waren das Referendariat (Auditor) am Hofgericht in Hannover (bis 1801), ein Praktikum am Reichskammergericht in Wetzlar (1802) sowie Anstellungen als Geheimer Kanzleisekretär in hannoverschen, französischen und preußischen Diensten (1803–1806). Mit der Angliederung Hannovers an das Königreich Westfalen durch Napoleon (1810) war August Kestners Tätigkeit als Sekretär der Geheimen Kanzlei beendet, er schied aus dem öffentlichen Dienst aus. Die Tätigkeit als Notar des hannoverschen Landcantons in Linden[5] und sein Kampf (ab 1816) in den Freiheitskriegen[6] führten ihn in seinen eigentlichen Beruf zurück. Nach Wiedereinrichtung der Geheimen Kanzlei im November 1813 erhält er seinen alten Posten zurück und wird zum Kanzleirat ernannt.

Erster Italienaufenthalt

Aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit unternahm August Kestner gemeinsam mit seiner Schwester Charlotte eine als Erholungsaufenthalt geplante Reise nach Italien (1808–1809), die sich in ihrem Verlauf zunehmend zu einer Art Grand Tour entwickelte. Rom, Pompeji und Neapel, aber auch Mailand und Florenz sind seine Reiseziele. Bereits zu dieser Zeit knüpfte Kestner enge Kontakte zu in Rom lebenden deutschen Künstlern (Deutsch-Römer): Franz Riepenhausen (1786–1831), Johann Riepenhausen (1788–1860), Friedrich Overbeck (1789–1869), Joseph Anton Koch (1768–1839), Christian Daniel Rauch (1777–1857) und Bertel Thorvaldsen (1770–1844).

Der Diplomat

Zweiter Italienaufenthalt

August Kestners zweiter Romaufenthalt umfasste seine Tätigkeit als hannoverscher Diplomat beim Heiligen Stuhl. Historisch betrachtet fiel er die Epoche der Restauration und des Vormärzes, die mit der Rückkehr Papst Pius VII. aus der französischen Gefangenschaft (1814) und der Wiederherstellung der gesellschaftlichen und politischen Zustände der vornapoleonischen Zeit begann. Ihr Ende ist mit dem Ausbruch der Revolution von 1848/49 gleichzusetzen, in deren Verlauf in Rom die Republik ausgerufen und Papst Pius IX. zur Flucht ins neapolitanische Gaeta gezwungen wurde.

Konkordatsverhandlungen

Mit der auf dem Wiener Kongress (1814/15) beschlossenen Erhebung vom Kurfürstentum zum Königreich wurde Hannover um erhebliche Gebiete erweitert. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um katholische Landesteile, die Bistümer Osnabrück und Hildesheim. Die Neuordnung der katholischen Kirche bzw. der kirchlichen Verhältnisse im Königreich Hannover, für die das päpstliche Einverständnis notwendig war, lag im Interesse des Staates. Im März 1817 erreichte daher eine entsprechende Legation Rom, in der auf Antrag des hannoverschen Ministeriums und durch Genehmigung des Prinzregenten in London auch der Jurist August Kestner als Legationssekretär mitreiste. So führte Hannover seit 1817 unter der Leitung Friedrich von Omptedas als erster protestantischer Staat des Deutschen Bundes Verhandlungen mit der Kurie. Kestners Aufgabe innerhalb der Legation lag auf dem Gebiet der Korrespondenz mit London und Hannover, indem er regelmäßig über den Fortgang der Verhandlungen berichtete, an denen er seinen Anteil hatte und in denen er gerade in der Endphase eine zunehmend wichtige Rolle spielte. Die Verhandlungen über ein Konkordat verzögerten sich durch prinzipiell unterschiedliche Standpunkte von Kurie und hannoverscher Regierung, so dass erst nach dem Tod von Omptedas dessen Nachfolger, Franz von Reden (1754–1831), ab 1821 den Verhandlungen neuen Schwung verleihen konnte, indem man sich lediglich auf die Regelung der äußeren kirchlichen Verhältnisse verständigte. Das Ergebnis war die so genannte Zirkumskriptionsbulle (Impensa Romanorum Pontificum), die am 26. März 1824 verabschiedet wurde.

Hannoverscher Gesandter in Rom

Die Delegation, die zuvor erfolgreich mit dem Papst verhandelt hatte, wurde 1824 in eine offizielle Gesandtschaft umgewandelt, die August Kestner nun als Legationsrat vertrat.[7] So nahm er die Interessen des Königreichs Hannover beim Heiligen Stuhl und später auch beim Königreich Neapel (ab 1843) wahr. 1849 wird Kestner aus dem diplomatischen Dienst in die Pension entlassen,[8] bleibt aber bis zu seinem Tod in Rom ansässig.

Kunstwissenschaftler, Archäologe und Sammler

Während seines ersten Italienaufenthaltes (1808/09) widmete sich August Kestner insbesondere dem Studium der alten italienischen Meister, vornehmlich Raffael. Der tiefe Eindruck, den die Werke der Renaissance auf August Kestner gemacht haben, zieht sich durch sein ganzes Leben. Im Buche der Kunst und Litteratur, vielmehr jedoch in den Römischen Studien findet die Auseinandersetzung Jahre später damit ihren kunsttheoretischen Höhepunkt.[9] Bei einem Besuch in Heidelberg lernte er die Brüder Melchior Boisserée und Sulpiz Boisserée.[10] kennen, deren umfangreiche Kunstsammlung er studierte. Diese Begegnung und die intensive Auseinandersetzung mit den Gemälden der Sammlung Boisserée ließ in ihm den Entschluss reifen, der Jurisprudenz den Rücken zu kehren und sich in den Kunstwissenschaften zu habilitieren. Bereits noch während die Konkordatsverhandlungen laufen, nimmt Kestner bei seinem ersten Italienaufenthalt geknüpfte Kontakte zu Künstlern wieder auf. Zum künstlerischen Freundeskreis zählen Julius Schnoor von Carolsfeld (1794–1872), Peter Cornelius (1793–1867), Johann Christian Reinhart (1761–1847) und andere.[11]

Im Laufe der Zeit widmet er sich immer mehr der Altertumskunde, der Archäologie sowie dem Studium der antiken Kunst und verfasst wissenschaftliche Aufsätze. August Kestner wird ein intimer Kenner und eifriger Kunstsammler; seine Wohnung im Palazzo Tomati[12] in der Via Gregoriana, die er seit 1827 bewohnt, gleicht einem Museum. Im Laufe der Jahre trägt er eine umfangreiche Sammlung antiker Kleinkunst zusammen, die nahezu alle geographischen Bereiche des antiken Mittelmeerraumes – von ägyptischer, über griechische bis zur römischen Kunst – abdeckt und alle Material- und Fundgattungen beinhaltet. Bemerkenswert darunter ist die Sammlung griechischer Vasen. Ebenso avancierte August Kestner zu einem der besten Kenner antiker Gemmen seiner Zeit. Rund 2000 Gemmen befinden sich in seinem Besitz.[13] Sein besonderes Verdienst zumal im Zusammenhang mit der Arbeit am 'Instituto' ist die Herausgabe der Impronte Gemmarie dell’ Instituto, einer Abguss-Sammlung, die alle wichtigen seit 1829 bekannt gewordenen Gemmen vereint und auch Exemplare aus seiner eigenen Sammlung beinhaltet. Auch auf dem Gebiet des europäischen Kunsthandwerks beweist er große Kenntnis. Im Bereich der nachantiken europäischen Kunst interessiert ihn vorwiegend die Malerei und Graphik der Renaissance, daneben erwirbt er kunsthandwerkliche Erzeugnisse wie italienische Majoliken des 16. Jahrhunderts, Musikinstrumente und Möbel.

Die Römischen Hyperboreer

Im Jahre 1823 gründete August Kestner zusammen mit den Archäologen und Kunsthistorikern Otto Magnus von Stackelberg (1786–1837), Theodor Panofka (1800–1858) und Eduard Gerhard (1795–1864) die Römische Hyperboreer. Die Gruppe unternimmt durch Italien, auf denen antike Inschriften und Bauten studiert und gezeichnet werden. Zwei Jahre lang treffen sich die Hyperboreer regelmäßig in Kestners Wohnung im Palazzo Tomati zur gemeinsamen Lektüre und wissenschaftlicher Diskussion.

Instituto di Corrispondenza Archaeologia

Der Wunsch, die Erkenntnisse dieser Exkursionen und Untersuchungen einer breiteren Öffentlichkeit in Form von Publikationen zugänglich zu machen, ließ die Idee einer Forschungsinstitution aufkeimen, die schließlich zur Gründung des Instituto di Corrispondenza Archeologica mit Sitz im Palazzo Caffarelli führt. Die italienische Reise des preußischen Kronprinzen und späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) im Jahr 1828 wird dazu genutzt, unter dessen Schirmherrschaft und unter Mithilfe des preußischen Gesandten, Carl Josias von Bunsen, am Winckelmannsfest des gleichen Jahres die Vorgängerinstitution des Deutschen Archäologischen Instituts ins Leben zu rufen. [14] Zur ersten Sitzung kommen die Gründungsmitglieder – Christian Karl Josias von Bunsen, Eduard Gerhard, Carlo Fea, Theodor Panofka, Bertel Thorvaldsen und natürlich August Kestner am 21. April 1829 zusammen. In einem Brief an seine Schwester Charlotte (4. Juli 1829), berichtet August: „Auch haben wir hier eine gelehrte Gesellschaft seit diesem Winter gebildet, benannt Instituto di corrispondenza archeologica, deren Idee zum Teil von mir mit ausging, und an der ich daher mitarbeiten muß“.[15] Erster Generalsekretär des ‘Instituto’ wurde 1829 der preußische Gesandte in Rom, Carl Josias von Bunsen, August Kestner wird sein Stellvertreter; nach Bunsens Fortgang aus Rom übernahm August Kestner 1837 selbst die Leitung.

Eigene Forschungen

Mit Otto Magnus von Stackelberg beteiligte sich August Kestner an den Ausgrabungen der 1827 neu entdeckten Kammergräber von Corneto (Tarquinia).[16]Vor Corneto auf freiem Felde, Sonnabend, wenn ich nicht irre, 16. Juni 1827. Lieber Freund [von Bunsen]! (...) Wir zeichneten mehr als zweihundert Figuren griechischen und etruskischen Stils und lebten mehr unter als über der Erde. Wir selbst gruben ein merkwürdiges Begräbnis mit Malereien aus. (...) Das übrige mündlich, wir [von Stackelberg und Kestner] bringen schöne Sachen, auch etruskische Inschriften, die, weil sie Gegenstände auszulegen scheinen, Nutzen versprechen.[17] Namen wie Tomba del Barone und Tomba Stackelberg erinnern an die Forschungen der beiden Männer. August Kestner selbst berichtet in den Jahren zwischen 1829 und 1834 mehrfach über einige etruskische Grabkammern in den Publikationsorganen des ‘Instituto’.[18] 1829 war August Kestner anwesend, als bei Ausgrabungen auf dem Besitz Lucian Bonapartes, dem Bruder Kaiser Napoleons, bei Canino wieder einmal wertvolle Kunstgegenstände der alten Etruskerstadt Vulci[19] ans Licht gebracht wurden: „(...) Ich machte anfangs Juni mit Bunsen und Gerhard eine kleine archäologische Tour von 4 Tagen, zu keiner geringeren Person als Lucian Bonaparte (...). Dort ist es mitten in dem alten Hetrurien, und der wie viele Andere Ausgrabungen anstellte, ist er auf eine so unermeßliche Reihe von nie gegrabenen Grabmälern oder Grabeskammern, die eine Menschenhöhe oder zwey unter der Erde in Stein gehauen zu seyn pflegen, gestoßen, daß er binnen eines Jahres über 2000 gemalte Vasen, zum Theil von großer Schönheit, außer interessanten Gefäßen und sonstigen Alterthümern gefunden hat”.[20]

Ehrungen

Kestners Verdienste für die deutsche Klassische Archäologie und Altertumskunde sind erheblich, auch wenn er nur Autodidakt mit großem Fachwissen gewesen ist. Dieses Engagement wurde u. a. durch die Ehrendoktorwürde der Universität Jena (16. März 1852) sowie Ehrenmitgliedschaften in vielen europäischen Akademien und Altertumsvereinen honoriert. Ehrungen in chronologischer Reihenfolge:

  • La Imperiale e Reale Società Aresina, Arezzo (26. Juni 1828)
  • Verein für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung, Wiesbaden (3. September 1833)
  • Reale Accademia Ercolanense di Archeologia, Neapel (4. März 1840)
  • Accademia Tiberina, Rom (9. August 1841)
  • Kurfürstliche Akademie der Bildenden Künste, Kassel (15. Januar 1843)
  • Insigna e Pontificia Accademia Romana delle Belle Arti di San Luca, Rom (17. März 1843)
  • Königliche Akademie der Wissenschaften Stockholm (28. Mai 1844)
  • Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen (28. März 1845)
  • Academie d’Archéologie de Belgique (25. Dezember 1847)
  • Historischer Verein für Niedersachsen, Hannover (21. August 1852)
  • Antiquarische Gesellschaft London (01. Dezember 18..).[21]

Tod und Nachlass

Ende Februar 1853 erkrankte August Kestner starb 75-jährig am 5. März, nachdem er seine eigene Grabinschrift entworfen,[22] sich von seinen Freunden und Bediensteten verabschiedet und Angaben darüber gemacht hat, wo sein Testament zu finden ist. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem protestantischen Friedhof in Rom bei der Cestius-Pyramide. In seinem Testament vom 12. September 1851 bestimmte August Kestner seinen Neffen Hermann Kestner (1810–1890) zum Erben seiner umfangreichen Sammlung. Dieser brachte die Kunstgegenstände nach Hannover, mit der Maßgabe sie unter „obrigkeitlichen Schutz“ zu stellen.[23] Als mögliche, im Testament genannte Empfängerin wurde die Universität Göttingen genannt, die jedoch auf die Sammlung verzichtete. Die Verhandlungen mit der Stadt Hannover dagegen sind fruchtbar. 1884 geht durch einen Schenkungsvertrag die Sammlung mit zusätzlichen 100.000 Mark für den Bau des ‚Museum Kestnerianum‘ in den Besitz von August Kestners Heimatstadt über. Am 9. November 1889 wird das Kestner-Museum, seit November 2007 Museum August Kestner genannt, eröffnet.

Literatur

Schriften von August Kestner (Auswahl)

  • Römische Studien. Berlin, Decker 1850
  • Sulla. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen. Hannover, Zahn 1855
  • Über die Nachahmung in der Malerei. Frankfurt a.M. 1818
  • Abhandlung über die Frage: Wem gehört die Kunst?. Berlin, Reimer 1830
  • Overbeck's Werk und Wort. Ein Aufsatz von einem römischen Kunstfreunde in Bezug auf Overbeck's Erklärung seines im Städelschen Kunst-Institute befindlichen Bildes: Triumpf der Religion in den Künsten. Frankfurt a.M. 1841
  • mit Emil Braun: Zwölf Basreliefs griechischer Erfindung aus Palazzo Spada, dem Capitolinischen Museum und Villa Albani. Rom, Salviucci 1845
  • Buche der Kunst und Litteratur

Literatur

  • Otto MejerKestner, August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 660–662.
  • Otto Mejer, Der römische Kestner. ohne Ort, etwa 1883/84.
  • Hermann Kestner-Köchlin (Hrsg.): Briefwechsel zwischen August Kestner und seiner Schwester Charlotte. Straßburg, Verlag Karl J. Trübner 1914.
  • W. Rothert, Der römische Kestner, in: W. Rothert (Hrsg.), Allgemeine hannoversche Biographie, Bd. 2: Im alten Königreich Hannover 1814-1866 (1914) Sp. 274-289.
  • Anna Wendland, Beiträge zu August Kestners Lebensgeschichte (1), Hannoversche Geschichtsblätter 14, 1911, S. 96–136.
  • Anna Wendland, Beiträge zu August Kestners Lebensgeschichte (2), Hannoversche Geschichtsblätter 17, 1914, S. 327–399.
  • Anna Wendland, Beiträge zu August Kestners Lebensgeschichte (3; 4), Hannoversche Geschichtsblätter 20, 1916, S. 1-101 und S. 113-205.
  • Marie Jorns: August Kestner und seine Zeit. 1777-1853. Das glückliche Leben des Diplomaten, Kunstsammlers und Mäzens in Hannover und Rom. Aus Briefen und Tagebüchern zusammengestellt. Hannover, Madsack 1964.
  • Jürgen Wittstock: August Kestner. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 533 f. (Digitalisat).
  • 100 Jahre Kestner-Museum Hannover. 1889-1989. Hrsg. von Ulrich Gehrig. Hannover, Kestner-Museum 1989. ISBN 3-924029-14-8.
  • Auf den Spuren von August Kestner. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, 6. März bis 20. Juli 2003. Hannover, Kestner-Museum 2003. (Museum Kestnerianum. 5) ISBN 3-924029-33-4.
  • Hans-Georg Aschoff: August Kestner. Hannovers Gesandter in Rom, in: Goethes Lotte. Ein Frauenleben um 1800. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, Historisches Museum Hannover 2003, S. 198–209.
  • Cornelia Regin: August Kestner: ein Deutschrömer, in: Goethes Lotte. Ein Frauenleben um 1800. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, Historisches Museum Hannover 2003.
  • Rüdiger R. E. Fock: Die Kestner. Eine deutsch-französisch-schweizerische Familie macht Geschichte(n). Warendorf, Schnell Buch und Druck 2009. ISBN 978-3877167069.
  • Hugo Thielen: Kestner, (3) Georg August Christian, in: Stadtlexikon Hannover, Hannover, Schlüter 2009, S. 344-345.
  • Anne Viola Siebert: August Kestner, Etrurien und die Etruskologie, Hannover, Museum August Kestner 2010 (Museum Kestnerianum, Band 14), ISBN 978-3-924029-49-4.
  • Luigi Ferdinando Tagliavini: August e Hermann Kestner cultori della musa popolare. Le vicende avventurose d'una raccolta manoscritta, in: Markus Engelhardt (Hrsg.): Musikstadt Rom. Kassel, Bärenreiter 2011, ISBN 978-3-7618-2131-2, S. 370–451.


Kolbe 1984 H.-G. Kolbe (Hrsg.), Wilhelm Henzen und das Institut auf dem Kapitol. Aus Henzens Briefen an Eduard Gerhard. Das Deutsche Archäologische Institut – Geschichte und Dokumente 5 (1984)

Michaelis 1879 A. Michaelis, Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts 1829 – 1879. Festschrift zum 21. April 1879, hrsg. von der Centraldirektion des Archäologischen Instituts (1879) Noack 1927 F. Noack, Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters, 2 Bde. (1927) Ofenbach 1997 E. Ofenbach, Josef Spithöver. Ein westfälischer Buchhändler, Kunsthändler und Mäzen im Rom des 19. Jahrhunderts (1997) Schmidt 1984 P. Schmidt, Das Collegium Germanicum in Rom und die Germaniker (1984) Schoch 1991 R. Schoch, Rom 1979 - Fluchtpunkt der Freiheit, in: G. Bott / H. Spielmann (Hrsg.), Künstlerleben in Rom. Bertel Thorvaldsen (1770 – 1844). Der dänische Bildhauer und seine deutschen Freunde (1991) 17-23.

Anmerkungen

  1. Über Augusts Kindheit und Jugend ist nicht viel bekannt; Zusammenfassung und Auswertung der Informationen und Archivalien der frühen Lebensjahre bei Anna Wendland, Beiträge zu August Kestners Lebensgeschichte (1), Hannoversche Geschichtsblätter 14, 1911, S. 96–136; Anna Wendland, Beiträge zu August Kestners Lebensgeschichte (2), Hannoversche Geschichtsblätter 17, 1914, S. 327–399; Anna Wendland, Beiträge zu August Kestners Lebensgeschichte (3; 4), Hannoversche Geschichtsblätter 20, 1916, S. 1–101 und S. 113–205
  2. Klaus Mlynek: Hübsche Familien, in: Stadtlexikon Hannover, S. 310.
  3. Zu seinen Lehrern gehörte u. a. der Kunsthistoriker Johann Dominik Fiorillo (1748–1821)
  4. August Kestner nahm Musikunterricht bei dem Göttinger Musikdirektor Johann Nikolaus Forkel. Sein Interesse an Musik drückte sich auch im Sammeln von Volksliedertexten und Melodien gemeinsam mit Wilhelm Blumbach aus; vgl. Otto Mejer, Der römische Kestner. ohne Ort, etwa 1883/84, S. 9; Marie Jorns, August Kestner und seine Zeit. Das glückliche Leben des Diplomaten, Kunstsammlers und Mäzend in Hannover und Rom. Aus Briefen und Tagebüchern zusammengestellt, Hannover 1964, S. 9; S. 47. – Zeugnisse seiner musikalischen Ambitionen sind eine Vielzahl von Vertonungen (Lieder für Singstimme und Klavierbegleitung) von Goethe- und Hölty-Gedichten. Teile davon – zusammen mit vergleichbaren Kompositionen Hermann Kestners (Eichendorff- und Heine-Gedichte) – wurden erstmalig anlässlich des 170. Todestages von Charlotte Kestner, geb. Buff (16. Januar 1828) sowie des 250. Geburtstages Johann Wolfgang von Goethes (28. August 1749) unter dem Titel Soirèe für Werthers Lotte auf CD eingespielt.
  5. Marie Jorns, August Kestner, Hannover 1964, S. 82
  6. 1813 trat August Kestner in das vom Misburger Forstmeister von Beaulieu-Marconnay gegründete freiwillige Jägercorps Harzer Schützen ein, um in den Freiheitskriegen für die Befreiung Deutschlands zu kämpfen. Ob August Kestner allerdings tatsächlich in die eigentlichen Kämpfe einbezogen war, ist aufgrund seines stets labilen Gesundheitszustandes eher zweifelhaft; Otto Mejer, Der römische Kestner. ohne Ort, etwa 1883/84, S. 18.
  7. Die hannoversche Gesandtschaft war nach der preußischen die wichtigste unter den diplomatischen Vertretungen der protestantischen deutschen Staaten.
  8. Der Epigraphiker Wilhelm Henzen, Mitglied des ‘Instituto’, kommentiert in seinem Briefwechsel mit dem Archäologen Eduard Gerhard Kestners bevorstehende (Brief vom 28. März 1849) und ausgesprochene Pensionierung; vgl. auch Brief vom 27. Juli 1849: "(...) Kestner ist als 'Schlachtopfer der Revolution' [1848] mit 2500 rt Pension zunächst zum Besuch nach Deutschland gegangen. Von seinem Sekretär höre ich, dass man ihn mit Sterbini [Italienischer Patriot und Schriftsteller, Minister für Handel und öffentliche Arbeiten] und Canina [Luigi Canina, italienischer Architekt und Archäologe], den Opfern der Revolution, auf der Höhe von Livorno gesehen. Er lamentiert fürchterlich über so schmähliche Behandlung nach so großen Verdiensten", zitiert nach Hans-Georg Kolbe (Hrsg.), Wilhelm Henzen und das Institut auf dem Kapitol. Aus Henzens Briefen an Eduard Gerhard. Das Deutsche Archäologische Institut – Geschichte und Dokumente 5 (1984), S. 48–49.
  9. Siehe August Kestners eigene Ausführungen in Römische Studien, S. 1–10; vgl. Hermann Kestner-Köchlin, Briefwechsel, Straßburg 1904, S. 78.
  10. Mejer 1883/84, 16; Marie Jorns, August Kestner, Hannover 1964, S. 81.
  11. Kestner 1850, 113–187 (zu Cornelius und Overbeck).
  12. J. Birkedal Hartmann, Palazzo Tomati e casa Buti. Nidi di uccelli migratori e di Romani d’adizione, Sonderdruck aus: Lunario 1973, Vecchie Case Romane, S. 209–219.
  13. Margildis Schlüter - Gertrud Platz-Horster - Peter Zazoff, Antike Gemmen in deutschen Sammlungen Bd. IV, 1975; Frank Berger, in: Kestner-Museum 1989, 94 f.
  14. Siehe auch Golo Maurer, Preußen am Tarpeijischen Felsen. Chronik eines absehbaren Sturzes. Die Geschichte des Deutschen Kapitols 1817–1918, Regensburg 2007, zur Bedeutung Preußischer Kulturpolitik in Rom und zur Gründung des ‚Instituto‘; dazu auch B. Holtz: Rezension zu G. Maurer, Preußen am Tarpejischen Felsen. Chronik eines absehbaren Sturzes. Die Geschichte des Deutschen Kapitols 1817–1918, Regensburg 2005, in: sehepunkte 7 (2007), Nr. 2 [15.02.2007], URL: http://www.sehepunkte.de/2007/02/10222.html (20.04.2013).
  15. August Kestner an Charlotte Kestner (4. Juli 1829) zitiert nach Hermann Kestner-Köchlin, Briefwechsel, Straßburg 1904, S. 172.
  16. Michaelis 1879, 16 f.; siehe auch G. Colonna, in: Etrusker und Europa 1992, 326; Stephan Steingräber (Hrsg.), Etruskische Wandmalerei. Stuttgart - Zürich 1985, S. 293 Nr. 44 (Tomba dell Barone); S. 297 Nr. 47 (Tomba delle Bighe); S. 322 Nr. 74 (Tomba delle Iscrizioni); S. 325 Nr. 78 (Tomba die Leoni); S. 331 Nr. 86 (Tomba del Mare); S. 355 Nr. 117 (Tomba con tese di Charun).
  17. August Kestner an Carl Josias von Bunsen (16. Juni 1827), zitiert nach Marie Jorns, August Kestner, Hannover 1964, S. 182–183.
  18. Annali dell’ Instituto 1829: Tomba delle Iscrizioni, Tomba delle Bighe, Tomba del Barone; Annali dell’ Instituto und Bolletino dell’ Instituto 1834: Tomba Giustiniani.
  19. G. Colonna, in: Etrusker und Europa, 1992, 327.– Siehe auch Friederike Bubenheimer-Erhart, Die »ägyptische Grotte« von Vulci. Zum Beginn der Archäologie als wissenschaftliche Disziplin, Palilia Bd. 22. Wiesbaden 2010.
  20. August Kestner an Charlotte Kestner (14. Juli 1829), zitiert nach Hermann Kestner-Köchlin, Briefwechsel, Straßburg 1904, S. 172-173. – Zu Kestners Aktivitäten in Etrurien siehe ausführlich Anne Viola Siebert, August Kestner, Etrurien und die Etruskologie, Hannover, Museum August Kestner 2010 (Museum Kestnerianum, Band 14), ISBN 978-3-924029-49-4.
  21. Die Urkunden befinden sich im Stadtarchiv Hannover.
  22. Das Dänische Institut in Rom hat die Inschriften der Grabsteine auf dem Protestantischen Friedhof in einem Corpus zusammengestellt, das unter http://www.dkinst-rom.dk./protcem/work/pcyears.html abgerufen werden kann. Die Grabinschrift August Kestners findet sich dort unter der Nummer 464. - Die Inschrift ist auf Englisch (1) und Deutsch (2) verfasst: (1) SACRED / TO THE MEMORY OF / AUGUSTUS KESTNER / WHO FOR MANY YEARS / WAS HANOVERIAN MINISTER / AT THE COURT OF ROME / AND THERE ALIKE RESPECTED / BY ALL / FOR HIS PRIVATE VIRTUES / HIS PUBLIC WORTH / AND / VARIED ACCOMPLISHMENTS / HE WAS BORN 1778 / DIED AT ROME 5 MARCH 1853. - (2)SEELIG SIND DIE TODTEN DIE IN DEM / HERRN STERBEN VON NUN AN / IN DER GEIST SPRICHT DASS SIE / RUHEN VON IHRER ARBEIT DEN / IHRE WERKE POLGEN HINDEN NACH. / APOCC. XIV V XII / G. CHR AUGUST KESTNER / KONIG HUNOVRISCHER MINISTER / RESIDENT BEI DEM PABSTLICHEN / STUHLE IN ROM / VON MDCCCXVII. MDCCCLIII / GEB XXVIII NOV MDCCLXXVII IN HANOVER / +V MARZ MDCCCLIII IN ROM / ER LEBTE GUT ER LEBTE SCHON UND ER WIRD / NICHT UNTERGHEN.
    Siehe in diesem Kontext auch den Brief Wilhelm Henzens an Eduard Gerhard vom 6. März 1853, zitiert nach Hans-Georg Kolbe (Hrsg.), Wilhelm Henzen und das Institut auf dem Kapitol. Aus Henzens Briefen an Eduard Gerhard. Das Deutsche Archäologische Institut – Geschichte und Dokumente 5 (1984), S. 86-87. – Drückte Henzen in diesem Brief noch einigermaßen sein Bedauern über August Kestners Tod aus, so klingen seine Bemerkungen vom 12. April 1853 (ebd. 90) schon wieder ganz anders und zeigen, dass August Kestner nicht von allen uneingeschränkte Sympathie entgegengebracht wurde: „Kestners Grabschrift (hoffentlich setzt man sie ihm nicht) bezeichnet uns allzu traurig das ganz eitle Treiben des Verstorbenen (...). Ich wenigstens kann es nicht loben, wenn jemand im Augenblicke des Todes, wie weiland Kaiser Augustus, so von sich schreiben mag. Dann ließ er alle Anwesenden abtreten, weil ein Sterbender häßlich anzusehen sei. Doch wollen wir nicht richten; nur hätte der Verfasser des Nekrologs in der Times (Bunsen?) besser getan, etwas weniger laut in die Posaune zu stoßen. Einen großen Diplomaten hat wohl noch niemand sonst in ihm gesehen. Auch ist nicht wahr, dass die Sammlungen an Göttingen vermacht sind, das ihn nicht genug honoriert hat. Sie kommen zu dem Neffen.“
  23. Auszug aus dem Testament, siehe Kestner-Museum 1989, 221–222.

Weblinks

Commons: August Kestner/Artikelentwurf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise