Benutzer:Baikonur/Geschichte Zug

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Mittelalter

Ende des 12. Jahrhunderts spätestens aber in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gründeten die Grafen von Kyburg, die seit dem Aussterben der Lenzburger 1173 über das Gebiet von Zug herrschten, die Stadt Zug am Ufer des Zugersees. Als Motive für die Stadtgründung gelten die verkehrsgünstige Lage am Handelsweg von Zürich nach Norditalien über den Gotthard, der über den Zugersee nach Immensee von dort nach Küssnacht und weiter über den Vierwaldstättersee führte, sowie das zu der Zeit übliche Bestreben der Landesherren durch Stadtgründungen ihre Herrschaftsgebiete zu sichern.

Die Stadt bestand in ihrer ersten Entwicklungsphase nur aus einem Teil der heutigen Altstadt, die allerdings noch eine weitere, heute nicht mehr existente, als Markt dienende, breitere Gasse unterhalb der heutigen Untergasse aufwies. Die heutige Untergasse stellte somit bis zur Altstadtkatastrophe 1435 noch die Mittelgasse dar. Das Stadtgebiet war nahezu rechteckig, ungefähr 120 m lang und 70 m breit und bestand aus vier Häuserreihen.

Erste Stadterweiterung

In einer urkundlichen Erwähnung von 1242 wurde Zug erstmalig als oppidum (lat. - Stadt) bezeichnet, 1255 als castrum (lat. - fester Platz, Burg). In der folgenden Zeit kam es zur ersten Stadterweiterung unter den Grafen Hartmann IV. und seinem Neffen Hartmann V. mit der Erweiterung der Ringmauer um die Stadt, dem Bau des Chaibenturms im Norden und des Liebfrauenturms und der Liebfrauenkapelle im Süden. Die Liebfrauenkapelle wurde 1266 erstmalig urkundlich erwähnt. Durch die Erweiterung vergrößerte sich die Stadtfläche um mehr als das Doppelte.

Zug unter habsburgischer Herrschaft

1273 kaufte Rudolf von Habsburg, wenige Monate bevor er zum deutschen König gewählt wurde, neben großen Teilen ehemals kyburgischen und laufenburgischen Besitzes, die Stadt Zug und Arth am See von der kyburgischen Erbtocher Anna. Die Habsburger legten nun Zug und die im Umland liegenden Siedlungen zum Amt Zug zusammen.

1315 diente Zug den habsburgischen Truppen unter Herzog Leopold I. als Sammlungsort für die Schlacht am Morgarten. Nach der Niederlage der Habsburger blieb Zug weiterhin habsburgisch, doch war nach dem Bündnis Luzerns mit den Eidgenossen 1332 und dem Eintritt Zürichs in die Eidgenossenschaft am 1. Mai 1351 Zug schließlich vollständig von eidgenössischem Gebiet umgeben. Am 8. Juni 1352 belagerten die Eidgenossen, nachdem ihnen das Umland keinen Widerstand geleistet hatte, die Stadt Zug, die, als Herzog Albrecht keine Hilfe schicken wollte, die Stadt übergaben. Zug trat daraufhin zusammen mit seinem Äusseren Amt bestehend aus Ägeri, Menzingen und Baar am 27. Juni 1352 dem Bund der Eidgenossen bei. Der sogenannte Zugerbund änderte dennoch nicht viel an der Herrschaftssituation, denn er bedeutete nicht die Auflösung der habsburgischen Grundherrschaft über Zug, vielmehr verpflichteten sich die Zuger weiterhin die Habsburger Gerichte anzuerkennen und die erhobenen Abgaben zu leisten.

Nach der zweiten Belagerung Zürichs durch Herzog Albrecht, kam es durch die Vermittlung des Markgrafen Ludwigs von Brandenburg zwischen den Konfliktparteien am 1. September 1352 zu dem nach ihm benannten Friedensabkommen, das zwar die eidgenössischen Bündnisse anerkennt, den Zugerbund jedoch verschweigt und somit seine Unrechtmäßigkeit impliziert. Das bedeutete für Zug auch weiterhin die habsburgische Herrschaft. Habsburg stellte die Zuger Ammänner und Rudolf IV. verlieh der Stadt am 21. August 1359 das Sust- und Zollrecht.

Vermutlich im Spätsommer 1365 eroberten die Schwyzer zusammen mit einigen aus dem Ägerital, aber ohne Unterstützung der weiteren eidgenössischen Orte, zum zweiten Mal die Stadt Zug. Fortan stellte Schwyz den Zuger Ammann, urkundlich belegt zwischen 1370 und 1404. Die zu leistenden Abgaben jedoch gingen nach wie vor an Habsburg.

Zugs Unabhängigkeit

Im 14. und 15. Jahrhundert erwarb die Stadt Zug zunehmend Vogteien rund um den Zugersee, wozu Cham, Steinhausen, Hünenberg, Risch und Walchwil gehörten. Mit der Verleihung der Reichsfreiheit durch König Sigismund 1415 wurde Zug unabhängig und alle habsburgischen Ansprüche erloschen.

Am 4. März 1435 versank die damalige Untergasse zusammen mit den am See liegenden Häusern im Zugersee. 60 Menschen kamen dabei ums Leben und 26 Häuser wurden zerstört.

[[Bild:Stumpf-Chronik-Zug.png|thumb|Zug um 1548]]

Möglicherweise bald nach 1435 spätestens aber 1478 wurde ein zweiter Mauerring um die Stadt errichtet, der das Stadtgebiet im Norden um die Goldgasse erweiterte, aber nur wenige Meter von der ersten Umfassung enfernt stand. Zur gleichen Zeit begann unter der Leitung des süddeutschen Baumeisters Hans Felder, der auch für den Mauerring verantwortlich gewesen sein soll, der Bau der Sankt-Oswald-Kirche.

Zwischen 1520 und 1530 entstand der dritte Mauerring, durch den sich das Stadtgebiet auf das Sechsfache vergrößerte. Die noch heute erhaltenen Türme und Mauerteile auf der Bergseite der Stadt gehörten zu dieser Befestigung.