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Lothar Schweigerer (* 6. September 1953 in Morbach), deutscher Kinderarzt, Onkologe und Krebsforscher und ehemaliger Ordinarius für Pädiatrie der Universitätsmedizin Göttingen, ist Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Helios-Klinikum Berlin-Buch.

Leben

Schweigerer wuchs auf in Morbach, besuchte das Nikolaus-von Kues Gymnasium in Bernkastel-Kues und studierte von 1973 bis 1980 in Gießen Medizin. 1980 absolvierte er das medizinische Staatsexamen. Von 1980 bis 1984 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rudolf-Buchheim Institut für Pharmakologie an der Justus-Liebig Universität Gießen und promovierte dort in 1984 mit "summa cum laude" über die immunologische Funktion von Endorphinen. Mit einem Stipendium der Max-Kade-Foundation befasste er sich als "post-doctoral research assistant" im Labor von Denis Gospodarowicz am Cancer Research Institute der University of California San Francisco (USA) mit den Mechanismen der Tumorangiogenese. Koautor mehrerer Arbeiten war Napoleone Ferrara, Entdecker des "vascular endothelial growth factor". Im Jahr 1987 kehrte Schweigerer nach Deutschland zurück und arbeitete im Labor von Manfred Schwab, dem Entdecker des MYCN-Gens, am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg über Entstehungs- und Progressionsmechanismen des Neuroblastoms.

1987 etablierte Schweigerer eine eigene Forschergruppe zum Thema Tumorangiogenese und begann gleichzeitig seine Ausbildung zum Kinderarzt an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Nach der Anerkennung zum Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin (1993) und der Habilitation (1995) war er von 1994 bis 1997 bzw. 1997 bis 2002 als Oberarzt an den Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin der Philipps-Universität Marburg bzw. des Universitätsklinikums Essen tätig. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten erhielt Schweigerer zahlreiche Auszeichnungen, darunter den "Young Investigator Award" der European Society for Medical Oncology (1988), den Wissenschaftspreis der Kind-Philipp-Stiftung für Leukämieforschung (1991), den Gerhard-Domagk-Preis für klinische und experimentelle Krebsforschung(1995) und den Preis der Dr. Heinz und Helene Adam-Stiftung zur Erforschung von Blut- und Lymphgefäßerkrankungen (1996).

Schweigerer erhielt mehrere Berufungen, darunter die C3-Professur für pädiatrische Hämatologie und Onkologie an das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden (1999), den "Chair (Lehrstuhl) of Hematology and Oncology" des Great Ormond Street Hospital for Children am University College London (UK) (2001) und die C4-Professur für Kinderheilkunde mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie der Georg-August Universität Göttingen (2001). Von 2002 bis 2006 war er Ordinarius für Kinderheilkunde und Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie und von 2003 bis 2005 geschäftsführender Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Georg-August Universität Göttingen.

Im Jahr 2006 nahm er ein Angebot an zur chefärztlichen Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Helios-Klinikum Berlin-Buch in direkter Nachbarschaft zum Forschungscampus Berlin-Buch. Die von ihm geleitete Klinik ist mit über 100 Betten eine der größten ihrer Art in Deutschland und betreut Kinder und Jugendliche mit allen Krankheitsgruppen, darunter insbesondere solche mit Krebs, Rheuma, Lungenkrankheiten und Mukoviszidose, psychosomatischen Krankheiten und Frühgeborene. Die Klinik ist anerkanntes Zentrum für Kinderkrebskrankheiten und Mukoviszidose und besitzt ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe.

Schweigerer verfolgt das Konzept einer "Rundumversorgung" der erkrankten Kinder und ihrer Familien und hat dazu am Klinikum ein Elternhaus, eine Elternoase und einen Gastkindergarten zur Betreuung der gesunden Geschwisterkinder etabliert. Alle Angebote sind kostenfrei und werden von der Mcdonald´s Kinderhilfestiftung, der Stiftung "Ein Herz für Kinder" und der Eduard-Winter-Kinderstiftung finanziert. Für die erkrankten Kinder etablierte er viele Unterhaltungsangebote, darunter Aufführungen im klinikeigenen Theater (z.B. mit dem Konzerthaus Berlin) und Beschäftigungsangebote wie Clownssprechstunde, Musizieren bzw. Werken im klinikeigenen Musikstudio bzw. Werkstatt.

Schweigerer ist Autor von über 90 wissenschaftlichen Originalarbeiten, Gründungsmitglied des EDU College of Medicine, Vorsitzender des Vereins ICKE in Buch e.V., Präsident des Freundeskreises des Ronald McDonald Elternhauses Berlin-Buch und medizinischer Beirat des Vereins "Rote Nasen".

Wissenschaftliche Originalarbeiten (Auswahl)

  • Mit Sucharit Bhakdi und Hansjörg Teschemacher: Specific non-opiate binding sites for human beta-endorphin on the terminal complex of human complement. In: Nature 296 (1982), S. 572
  • Mit Gera Neufeld, Jeff Friedman, Judith Abraham, John Fiddes und Denis Gospodarowicz: Capillary endothelial cells express basic fibroblast growth factor, a mitogen that promotes their own growth. In: Nature 325 (1987), S. 257
  • Mit Gera Neufeld, Ayalew Mergia, Judith Abraham, John Fiddes und Denis Gospodarowicz: Basic fibroblast growth factor in human rhabdomyosarcoma cells: implications for the proliferation and neovascularization of myoblast-derived tumors. In: PNAS 84 (1987), S. 842
  • Mit Napoleone Ferrara, Gera Neufeld, Richard Mitchell und Denis Gospodarowicz: Pituitary follicular cells produce basic fibroblast growth factor. In: PNAS 84 (1987), S. 5773
  • Mit Gera Neufeld und Denis Gospodarowicz: Basic fibroblast growth factor as a growth inhibitor for cultured human tumor cells. In: J. Clin. Invest. 80 (1987), S. 1516
  • Mit Theodore Fotsis, Michael Pepper, Herman Adlercreutz, Gudrun Fleischmann, Tapio Hase, und Roberto Montesano: Genistein, a dietary-derived inhibitor of in vitro angiogenesis. In: PNAS 90 (1993), S. 2690
  • Mit Theodore Fotsis, Youming Zhang, Michael Pepper, Hermann Adlercreutz, Tapio Hase, Peter Nawroth und Roberto Montesano: The endogenous oestrogen metabolite 2-methoxyoestradiol inhibits angiogenesis and suppresses tumour growth. In: Nature 368 (1994), S. 237
  • Mit Matthias Wilm, Andrej Shevchenko, Tony Houthaeve, Stephen Breit, Theodore Fotsis und Matthias Mann: Femtomole sequencing of proteins from polyacrylamide gels by nano-electrospray mass spectrometry. In: Nature 379 (1996), S. 466

Web links

  1. Berichte in der Berliner Woche
  2. Berichte in der Märkischen Oderzeitung
  3. Profil auf Research Gate
  4. Profil auf jameda
  5. Portrait in facebook
  6. Portrait Deutsche Forschungsgemeinschaft
  7. Jubiläum Berliner Herz
  8. Kooperation mit dem Konzerthaus Berlin
  9. Kooperation mit der Kinderklinik Kiew (Ukraine)
  10. Expertenseminar für Frühgeborenenmedizin
  11. Youtube Kanal
  12. Gastkindergarten
  13. Bericht Ronald McDonald Elternhaus
  14. Besuch Nico Rosberg
  15. Besuch Anja und Gerit Kling
  16. Besuch Kinderklinikkonzerte
  17. Besuch Ralf Zacherl
  18. Mini-Fernsehserie über krebskranke Kinder der Klinik