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GIORGIONE

Giorgione (* um 1477 oder 1478 wahrscheinlich in Castelfranco; † vor dem 25. Oktober 1510 in Venedig) war einer der bedeutendsten italienischer Maler der Renaissance und ein Hauptmeister der venezianischen Malerei des frühen Cinquecento.

Namensvarianten: Giorgio da Castelfranco, Giorgio Barbarelli

Leben

Über das Leben und die Herkunft Giorgiones ist nur wenig bekannt. Vieles beruht auf Legenden und nur Weniges lässt sich durch Urkunden und zeitgenössische Quellen belegen. Ein Großteil der heute allgemein anerkannten Informationen über sein Leben musste über die Stilkritik der wenigen erhaltenen Werke erschlossen werden und ist bis in die Gegenwart hinein nicht unumstritten.

Name und Herkunft

Giorgione (im Dialekt des Veneto Zorzon genannte) wurde in den zeitgenössischen Quellen traditionsgemäß nach seinem Herkunftsort benannt, so dass sein Name dort stets als Zorzo oder Zorzi da Castelfranco (also Giorgio aus Castelfranco) verzeichnet ist. Sein vollständiger Name ist damit unbekannt und wird auch von keinem der frühen Biografen überliefert. Ebenso unbekannt ist, seit wann man ihn Giorgione nannte. Der früheste bekannte Erwähnung dieser Namensform stammt aus dem Jahr 1528, wo er im Inventar der Sammlung Marino Grimani so genannt wird. Laut Vasari [1] geht dieser Beiname auf die körperliche Gestalt wie auch des großen Geistes des Meisters zurück.

Neben dem vollständigen Namen ist auch die Herkunft Giorgiones völlig ungeklärt. Laut Vasari [2] war er von niederer Herkunft, was sich aber ebenso wenig belegen lässt wie das Gegenteil. Im frühen 17. Jahrhundert beanspruchte die in Castelfranco ansässige Familie Barbarella diesen Ruhm für sich und berief sie dabei auf einen 1638 datierten Gedenkstein im Dom, der seit 1732 verschollen ist. Diese Ansicht wurde von C. Ridolfi [3] übernommen und 1648 veröffentlicht du beeinflusste die Kunstgeschichtsschreibung bis ins 19. und frühe 20. Jahrhundert hinein. Gegen 1926/27 veröffentlichte G. Orlandini [4] die These, dass Giorgione mit Giorgio Bonetti, einem Sohn des in Bergamo ansässigen Malers Bernardo Bonetti zu identifizieren sei, die jedoch daran scheiterte, dass man schon kurze Zeit darauf nachweisen konnte, dass Giorgio Bonetti noch 1549 bei Bergamo lebte.

Weitere Schwierigkeiten ergeben sich bei der Feststellung des korrekten Geburtsjahrs des Künstlers, das lediglich durch Vasari überliefert ist, wobei er selbst verschiedene Angaben überliefert. In der ersten Auflage seiner Vite (1550) gibt er an, das Giorgione 1477 geboren wurde und 1511 in seinem zweiunddreißigsten Lebensjahr starb. In der zweiten Auflage (1568) änderte er diese Daten und gibt an, dass er nun erst 1478 geboren wurde und 1511 in seinem vierunddreißigsten Lebensjahr verstorben sei.

Künstlerische Anfänge

Laut den Angaben von Vasari, begann Giorgione seine künstlerische Laufbahn in der Werkstatt des Giovanni Bellini, wo er sowohl Madonnen als auch Bildnisse malte, die er als lebensvoll und schön charakterisiert. Allerdings ist unklar, ob Giorgione dort auch das Handwerk eines Malers erlernte, oder ob er bereits vorher künstlerisch tätig war. Neuerdings neigt eine stetig wachsende Gruppe von Kunsthistorikern dazu, ihm eine ganze Gruppe von Bildern zuzuweisen, die vor nicht allzu langer Zeit noch als Werke des sogenannten Giorgionismus angesehen wurden, die nach seinem Vorbild von einem oder mehreren unbekannten Künstlern gemalt wurden. Inzwischen setzt sich aber immer mehr die Erkenntnis durch, dass diese Bilder von keinem Nachahmer geschaffen worden sein können, da sie quasi stilistisch die späteren Hauptwerke des Künstlers vorbereiten und darüber hinaus in der Zeit vor 1500 gemalt worden sein müssen. Somit neigen immer mehr Kunsthistoriker dazu, in dieser Gruppe von Bildern, eigenhändige Frühwerke Giorgiones zu sehen, die vermutlich vor seiner Zeit bei Bellini entstanden sind.

Gestützt wird diese stilistische Analyse durch umfangreiche Röntgen- und Strahlenuntersuchungen der einzelnen Malschichten, die im Vergleich mit gesicherten Bildern ergeben haben, dass sie mit der gleichen Art von Pinseln und in identischer Technik und Farbverwendung ausgeführt worden sind [5].

Diese Bilder nehmen bereits vorweg, was später viele typischen Bilder des Künstlers ausmachen sollte und was Giorgione als erster Künstler in der venezianischen Malerei eingeführt hat. Sie behandeln Themenkomplexe, die jenseits der in Venedig üblichen religiösen und Porträtmalerei lagen und zeigen sowohl mythologische Stoffe (Leda mit dem Schwan in Padua; Venus und Cupido in einer Landschaftin Washington) als auch Allegorien (Astrologe in Washington; Hommage an einen Poeten in London). Darüber hinaus nehmen auf diesen Bildern die Landschaften einen so breiten Raum ein, sodass sie vielfach wie reine Landschaftsbilder mit figürlicher Staffage wirken (Ländliche Idylle in Padua; Die Predigt Johannes des Täufers in Washington).

Stilistisch zeigen diese Frühwerke Einflüsse nordalpiner Kunst, insbesondere der von Albrecht Dürer, der in den Jahren 1494/95 und 1505 bis 1507 in Venedig weilte und dort bleibenden Eindruck hinterließ. Darüber hinaus waren im Veneto zahlreiche Drucke und Buchillustrationen deutscher Künstler im Umlauf, die von den dort ansässigen Malerwerkstätten gesammelt und gerne als Vorbild benutzt wurden.

Gegen 1498 wird ein Aufenthalt Giorgiones in Ferrara vermutet, der sich allerdings nicht eindeutig belegen lässt. Dort könnte er den Maler Garofalo kennengelernt haben, den Vasari als einen Freund von Giorgione bezeichnet.

Die Zeit in Venedig

Den Angaben Vasaris folgend, siedelte Giorgione gegen 1500 nach Venedig über, wo er sich, mithilfe der einflussreichen Künstlerfamilie Bellini, recht schnell etablieren konnte und offenbar, mit seiner nicht religiös geprägten Kunst Aufsehen erregte. Im Gegensatz zu allen anderen Künstlern der Stadt, scheint er sich nicht oder kaum um öffentliche Aufträge bemüht zu haben. Statt dessen verdankt er seinen Ruhm vor allem den privaten Mäzenen und Sammlern, die ihn förderten und mit Aufträgen überhäuften.

Nach Vasari malte Giorgione in seiner Jugend viele schöne Madonnenbilder und Bildnisse nach der Natur. Dieser Hinweis auf die Bildnisse nach der Natur wird heute im allgemeinen so gedeutet, dass sich Giorgione von der traditionellen religiösen Malerei in Venedig abwendete und sich mehr an den altniederländischen Meistern orientierte, deren Werke zu Giorgiones Zeit zu den bevorzugten Werken in den großen Venezianischen Bildersammlungen gehörten und damit dort in großer Zahl vertreten waren. Darüber hinaus profitierte Giorgione in nicht unerheblichem Maße von der Kunst Leonardo da Vicis, der gegen 1500 ebenfalls in Venedig weilte und dort nachhaltigen Eindruck hinterließ.

Des Weiteren unterhielt er wohl gute Kontakte zu anderen venezianischen Malern seiner Zeit, zu denen unter anderen auch Vincenzo Catena (den Giorgione auf der Rückseite seiner Laura als cholega bezeichnet) und Vittore Carpaccio gehörten.

So entstanden in den ersten Jahren in Venedig bereits einige seiner heute bekanntesten Gemälde. Neben einem noch deutlich an Giovanni Bellini orientierten Kreuztragenden Christus (Boston, Isabella Stewart Gardner Museum) malte er vor allem die sogenannte Helige Familie Benson (Washington, National Gallery of Art), die Anbetung der Könige (London, National Gallery), die Gegenstücke Die Feuerprobe Moses und Das Urteil Salomos, Die Anbetung der Hirten (Washington, National Gallery of Art) und die Judith“ (St. Petersburg, Eremitage). All diese Werke zeigen eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu den bereits vor 1500 geschaffenen Werken, die nach anfänglicher Steifheit der Figuren, bereits in jener für Giorgione typischen Farbigkeit erstrahlen und in den dargestellten Personen jene natürliche Menschlichkeit zeigen, die für den Stil des Meisters charakteristisch sind.

Gegen 1504 malte Giorgione, im Auftrag des Tuzio Costanzo, mit der Madonna mit dem Kinde und den Heiligen Franziskus und Liberale, der sogenannten Madonna von Castelfranco (Castelfranco, Duomo) , sein einzigstes belegtes Altarbild, das in der Familienkapelle des Auftraggebers (Heiligen Georg in Castelfranco) aufgestellt wurde. Diese Arbeit gilt heute allgemein als der erste Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens und markiert den Scheidepunkt des noch suchenden Künstlers zum Zenit seines Schaffens. Aus dieser Ansicht heraus resultiert jedoch auch die vielfache Unsicherheit, ob es sich bei später zu datierenden, etwas schwächeren Werken um originale Arbeiten des Meisters oder die von Nachfolgern handelt.

Etwa zur gleichen Zeit, oder nur wenig später dürfte sich der junge Tizian der Giorgione vermutlich schon seit 1500 durch die Bellini-Werkstatt kannte, dazu entschlossen haben, sich von den Bellini zu lösen, deren Kunstauffassung ihm zu altertümlich erschien, und Giorgione anzunähern, von dessen Malerei er begeistert war und dessen Stil er so perfekt nachzuahmen verstand, dass eine Scheidung der Hände bei einer Reihe von Werken bis heute zu den größten Problemen der Kunstforschung gehören.



Einzelnachweise

  1. Giorgio Vasari: Giorgione da Castelfranco, in: Le vite dei più eccellenti architetti, pittori et scultori italiani Bd. 3, Florenz 1550
  2. ebenda
  3. Carlo Ridolfi: Le maravigle dell’arte, Vernedig 1648
  4. G. Orlandini, Il casato di Giorgione da Castelfranco, in: Atti dell’Istituto Veneto di Scienze, Lettere e Arti, 1926/27
  5. Jaynie Anderson: Giorgione, peintre de la brèveté poétique, Paris 1996, S. 86 ff.



RIEMENSCHNEIDER

Baustelle zur Familie von Tilman Riemenschneider und dessen Werkstatt

Tilman Riemenschneider der Ältere

Tilman Riemenschneider der Ältere (nachgewiesen 3. Viertel 15. Jahrhundert) war ein deutscher Münzmeister.

Riemenschneider d. Ä. war der Vater des Bildhauers und Bildschnitzers Tilman Riemenschneider. Zusammen mit seinem Bruder, dem Geistlichen Nikolaus Riemenschneider war er 1461 in die Mainzer Stiftsfehde verwickelt, wo er auf Seiten Diether von Isenburgs stand. Nach der Besetzung Heiligenstadts durch den Grafen Heinrich von Schwarzenberg, wurde er als Parteigänger Diethers von Isenburg verfolgt und musste 1465, zusammen mit seiner Familie, ins welfische Fürstentum Grubenhagen fliehen, wo er sich in Osterode niederließ. Dort war er in der Folgezeit als Münzmeister tätig.

Literatur

  • Hanswernfried Muth, Tilman Riemenschneider. Die Werke des Bildschnitzers und Bildhauers, seiner Werkstatt und seines Umkreises im Mainfränkischen Museum Würzburg, Würzburg 1982, S. 15
  • Iris Kalden-Rosenfeld, Tilman Riemenschneider und seine Werkstatt, Königstein im Taunus 2004, S. 17
  • Hartmut Krohm, Tilman Riemenschneider – Leben und Werk, in: Die heilige Anna und ihre drei Männer Joachim, Kleophas und Salomas. Teilstück einer Heiligen Sippe von Tilman Riemenschneider, Kulturstiftung der Länder, Berlin 2007, S. 12


Nikolaus Riemenschneider

Nikolaus Riemenschneider († 1478 in Würzburg) war ein deutscher Geistlicher.

Riemenschneider war der Onkel des Bildhauers und Bildschnitzers Tilman Riemenschneider. Zusammen mit seinem Bruder Tilman Riemenschneider. war er 1461 in die Mainzer Stiftsfehde verwickelt, wo er auf Seiten Diether von Isenburgs stand. Kurz nach dieser Zeit muss er Heiligenstadts verlassen haben, da er ab 1463 als Kanoniker an verschiedenen Orten dokumentiert ist, so unter anderem im thüringischen Nordhausen und in Aschaffenburg. Später stand er als Notar und Fiskal im Dienst der Fürstbischöfe von Würzburg. Dort ist er 1478 als hoch angesehener und einflussreicher Mann verstorben.

Literatur

  • Iris Kalden-Rosenfeld, Tilman Riemenschneider und seine Werkstatt, Königstein im Taunus 2004, S. 17
  • Hartmut Krohm, Tilman Riemenschneider – Leben und Werk, in: Die heilige Anna und ihre drei Männer Joachim, Kleophas und Salomas. Teilstück einer Heiligen Sippe von Tilman Riemenschneider, Kulturstiftung der Länder, Berlin 2007, S. 12

Hans Dill Riemenschneider

Hans Dill Riemenschneider (* um 1500 in Würzburg; † 1580 in Nürnberg) war ein deutscher Bildschnitzer.

Namensvarianten: Hans Dyl, Hans Dyl Riemenschneider

Hans Riemenschneider war der älteste Sohn des Bildhauers und Bildschnitzers Tilman Riemenschneider und seiner zweiten Ehefrau Anna Rappolt. Er wurde von seinem Vater ausgebildet und war ein maßgeblicher Mitarbeiter in dessen Werkstatt.

Weiteres Material suchen

Litertur

  • Ingried Kreckmann, Bartholomäus Dill Riemenschneider – jüngster Sohn des Bildschnitzers und Bildhauers Tilman Riemenschneider, in: Heimatblätter für den Süd-Westlichen Harzrand, Heft 58/2002, S. 2
  • Manfred H. Grieb (Hrsg.), Nürnberger Künstlerlexikon, München 2007


Georg Riemenschneider

schon teilweise eingestellt

Georg Riemenschneider auch Jörg Riemenschneider, Jörg (Diel) Riemenschneider, Jorg Rymennschneider oder Jorg Thilo, (* um 1500 wahrscheinlich in Würzburg; † um 1570 wahrscheinlich ebenda) war ein deutscher Bildschnitzer und Bildhauer.

Leben

Georg Riemenschneider war ein Sohn des Bildhauers und Bildschnitzers Tilman Riemenschneider und seiner zweiten Ehefrau Anna Rappolt. Er ist nicht zu verwechseln mit einem gleichnamigen Pflegesohn, den seine erste Ehefrau Anna Schmidt in die Ehe mitgebracht hatte und der auch weiterhin den Namen Georg (Jörg) Schmidt trug und bereits 1513 verstorben ist.

Das genaue Geburtsdatum Georg Riemenschneiders ist unbekannt. Er wurde von seinem Vater zum Bildschnitzer und Bildhauer ausgebildet und am 25. Juli 1522 als Meister in der Würzburger Lukasgilde aufgenommen. Bereits kurz zuvor (1520 oder 1521) hatte sein Vater ihm und seinen vier Geschwistern das Haus in der Wagnergasse als Vorauserbe übertragen. Ab 1525 war er der alleinige Eigentümer und verkaufte es.

Schon frühzeitig könnte er sich auf die Herstellung von Grabsteinen spezialisiert haben. Für die Jahre 1521 und 1523 ist belegt, dass er bei der Dompfarrei einen Leichenstein erwarb, diesen aber nicht bezahlen konnte, sodass ihm die Rechnung später erlassen wurde. Im Jahr 1526 ist der Erwerb eines weiteren Leichensteins von der Dompfarrstiftung dokumentiert. Im gleichen Jahr verschwindet sein Name auch aus den Steuerrechnungen der Stadt.

Zwischen 1528 und 1531 bewohnte er ein Haus im Dietricher Viertel. Für die Jahre 1529 und 1531 ist jeweils die Zahlung einer Kriegssteuer dokumentiert, die er von einem Vermögen von 80 Gulden zu leisten hatte.

Nach dem Tod seines Vaters trat er dessen Erbe an, weshalb er im Folgejahr (1532) vor das Würzburger Lehensgericht zitiert wird.[1] Dort vertritt er, in der gleichen Angelegenheit, auch seinen ebenfalls als Bildschnitzer dokumentierten Bruder Hans Riemenschneider, der mittlerweile in Nürnberg lebt und ehafter Ursachen halb nicht persönlich an der Verhandlung teilnehmen kann.[2]

Im Jahr 1534 wird er zum Vorsteher (Geschworener) der Würzburger Lukasgilde ernannt. In dieser Funktion legte er ein Meisteraufnahmebuch mit einer Liste der in der Stadt befindlichen Künstlerwerkstätten und den dort jeweils ausgebildeten Lehrlingen an. Aus dieser geht hervor, dass er selbst nur einen einzigen Lehrling ausgebildet hat.

Sein genaues Todesdatum ist unbekannt. In einer Totenliste der Würzburger Lukasgilde von 1600 steht der Name von Georg Riemenschneider vor dem des 1552 verstorbenen Bildhauers Peter Dell d. Ä., doch fehlt er in einer anderen Liste, in der Peter Dell ebenfalls genannt wird,[3] sodass er vermutlich erst viel später gestorben ist. Ein Indiz dafür könnte sein, dass sich in dem von ihm angelegten Meisteraufnahmebuch bei seinem Namen der handschriftliche Zusatz findet: er will nit sterbn, wil uns alle zum grab trago. In der Literatur wird derzeit meist von einem Todesjahr um etwa 1570 ausgegangen.[4] [5]

Künstler und Werk

Als Künstler erreichen die Werke von Georg Riemenschneider nicht die Qualität der Arbeiten seines Vaters. Obwohl sie dessen Schule verraten, wirken sie doch übertrieben gekünstelt, ohne Spannung und Seele.[6] Das bekannteste Werk dürfte der ihm zugeschriebene Grabstein für seinen Vater Tilmann Riemenschneider sein, welcher sich heute im Mainfränkischen Museum in Würzburg (Inv.-Nr.: 42 566) befindet. ...

Ausgewählte Werke

  • Aub, Katholische Stadtpfarrkirche
    • Mariae Himmelfahrt. um 1530 (zugeschrieben – im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und nur noch fragmentarisch erhalten)
  • Würzburg, Mainfränkisches Museum
    • Die vierzehn Nothelfer. um 1528 – 1530
    • Grabstein des Tilman Riemenschneider. 1531

Recherchieren ob Kriegsverluste (Quelle: Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland, 1914)

  • Würzburg, Dom St. Kilian
    • Epitaphe am Äußeren.
  • Würzburg, Franziskanerkirche
    • Ölberg.

Literatur


Bartholomäus Dill Riemenschneider

Bartholomäus Dill Riemenschneider (* um 1500 in Würzburg; † 1549 in Bozen) war ein deutscher Bildschnitzer, Maler, Freskant und Fayencemaler.

Namensvarianten: Bartholomäus Dill, Bartholomäus Dill d. Ä. , Bartlmä Dill, Bartlme Dill, Bartholomäus Riemenschneider und Bartlme Tyll

Leben

Bartholomäus Dill Riemenschneider war der jüngste Sohn des Bildhauers und Bildschnitzers Tilman Riemenschneider und seiner zweiten Ehefrau Anna Rappolt. Nach einer Ausbildung zum Bildschnitzer, bei seinem Vater, wandte sich Riemenschneider schon bald der Malerei zu und wurde unter anderem von Albrecht Dürer ausgebildet. Im Jahr 1517 war er als Mitarbeiter der Dürer-Werkstatt an der Herstellung eines Porträts des Bamberger Fürstbischofs Georg Schenk III. von Limpurg beteiligt und erhielt dafür einen Gulden als Trinkgeld. Weitere Einflüsse erfuhr er durch Lucas Cranach d. Ä..

Gegen 1525 muss er Würzburg, möglicherweise überstürzt, verlassen haben. Der Grund dafür war vermutlich die Verhaftung seines Vaters, der während des Bauernkrieges öffentlich Stellung gegen den Fürstbischof Konrad von Tüngen bezogen hatte. Gleichzeitig verzichtete er ab dieser Zeit meist auf den Zusatz Riemeschneider in seinem Namen und nannte sich meist Bartlme Dill. Bereits im Folgejahr ist er als »Maister Bartlme Maler« in Bozen dokumentiert, wo er sich unter dem Einfluss der Lehren Luthers der Täuferbewegung anschloss. Im Jahr 1528 heiratete er Elisabeth Huetter, die Tochter des Hofschneiders in Trient. Noch im gleichen Jahr wurde er wegen seiner reformatorischen Tätigkeiten, zusammen mit seiner Frau verhaftet und wurde erst freigelassen, nachdem er dem Täufertum abgeschworen hatte. Da er aber weiterhin mit den Wiedertäufern sympathisierte, wurde er 1530, zusammen mit seiner Frau, seiner Schwiegermutter und dem Hausgesinde, erneut in Haft genommen und für mehrere Monate festgehalten. Aufgrund seiner Kunstfertigkeit wird Bartholomäus Dill Riemenschneider noch im gleichen Jahr begnadigt und vom Kardinal und Fürstbischof Bernhard von Cles nach Trient berufen, wo er neben italienischen und anderen deutschen Malern mit der Ausmalung der Residenz Buonconsiglio beauftragt wurde. Zu seinen namhaften Kollegen gehörten unter anderen die Maler Battista Dossi, Dosso Dossi, Marcello Fogolino und Girolamo Romanino, die ihn künstlerisch nachhaltig beeinflussten.

Wird fortgesetzt

Kunst

Literatur

  • Thieme-Becker, Bd. 27, 2000, S. 157
  • Erich Egg, Dill, Bartholomäus (1500), in: Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 27, 2000, S. 305
  • Ingried Kreckmann, Bartholomäus Dill Riemenschneider – jüngster Sohn des Bildschnitzers und Bildhauers Tilman Riemenschneider, in: Heimatblätter für den Süd-Westlichen Harzrand, Heft 58/2002, S. 2 – 5

Vertreter der Familie (BKL)

Riemenschneider ist der Familienname einer bedeutenden süddeutschen Bildhauerfamilie des 15. und 16. Jahrhunderts.


Hans Braun

Hans Braun war ein im 1. Viertel des 16. Jahrhunderts tätiger deutscher Bildhauer.

Hans Braun wird in einem heute in Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrten Register der Würzburger Lukasbruderschaft von 1501 als Lehrknabe von Tilman Riemenschneider genannt: »Hanß Brawn von Geyselherge jn Beyern« [7]. Vermutlich war er aktiv an der Erstellung des „Ölbergs“ für die Kirche St. Burkhard in Würzburg beteiligt, von der sich drei große Sandsteinfiguren erhalten haben. Grund für die Annahme einer Beteiligung Hans Brauns an der vermutlich gegen 1511[8] vollendeten Arbeit ist ein Künstlerzeichen am Mantelsaum, rechts neben dem Bart der Figur des „Schlafenden Apostel Petrus“ im Würzburger Mainfränkischen Museum (Inv.-Nr. 32 725), das von Justus Bier [9] als »Hb« gedeutet wird und mit dem aus Geiselhöring stammenden Hans Braun in Verbindung gebracht wird.

Literatur

  • Hanswernfried Muth, Tilman Riemenschneider. Die Werke des Bildschnitzers und Bildhauers, seiner Werkstatt und seines Umkreises im Mainfränkischen Museum Würzburg, Würzburg 1982, S. 92

Quellen

  1. Akten im Würzburger Lehensarchiv: 119/3860
  2. Justus Bier, Riemenschneider, Hans, in: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart.Bd. XVIII, 1934, S. 330
  3. Würzburg, Historischer Verein, HS 36
  4. Justus Bier, Riemenschneider, Georg (Jörg), in: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart.Bd. XVIII, 1934, S. 329 f.
  5. Riemenschneider, Georg (Biografische Eckdaten) auf der CD-ROM des Allgemeinen Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker
  6. Justus Bier, Riemenschneider, Georg (Jörg), in: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart.Bd. XVIII, 1934, S. 329 f.
  7. Iris Kalden-Rosenfeld, Tilman Riemenschneider und seine Werkstatt, Königstein im Taunus 2004, S. 19 (Mit Abbildung)
  8. Carl Gottfried Scharold, Würzburg und seine Umgebung, Würzburg 1836, S. 224 (Nennung der Jahreszahl dort ohne Quelle)
  9. Justus Bier, Tilman Riemenschneider. Die reifen Werke, Augsburg 1930, S. 117 f.