Benutzer:Bdf/Adolf Hitler
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Zweiter Dreißigjähriger Krieg
Churchill und John Major sprachen davon, schon 1948 bzw. 1995, Schulze-Rhonhof (2007) und de Gaulle, Christoph Cornelißen und Hans-Ulrich Wehler. Der Ausdruck wurde zuerst in GB verwendet.
Aufnahmen von Hitler Endphase 2. WK
„Die Monografie von Ellen Gibbels ist bereits im Artikel angegeben. Siehe auch ihren Aufsatz Hitlers Nervenkrankheit in der VfZ 1994, 155ff.; Siehe auch Kershaw, Hitler, Bd. 2, S. 794f.; Neumann/Eberle, War Hitler krank? (2009) sowie unzähliges mehr oder weniger seriöses. Wir haben auch noch die Psychopathographie Adolf Hitlers.--Assayer (Diskussion) 20:23, 16. Dez. 2015 (CET)“ [1]
Hier erweckt Assayer den Eindruck, als sei maßgebliche Sekundärliteratur, was Hitlers Parkinson angehe, auf seiner Seite.
Zumindest für Kershaw gilt das nicht, denn dieser beschreibt das genaue Gegenteil dessen, was Assayer vermitteln möchte: „(...) Symptome, die 1944 immer deutlicher wurden und mit einiger Gewißheit auf den Beginn eines Parkinson-Syndrom hindeuteten. Vor allem das unkontrollierte Zittern der linken Hand, ein Nachschleppen des linken Beins und eine schlurfende Art zu gehen waren unmißverständliche Zeichen für jene, die ihn aus der Nähe sahen.“(Ian Kershaw: Hitler. 1936 – 1945. Stuttgart 2000, S. 794f.)
Interessant im weiteren Zusammenhang ist ein Wikipedia-kritischer Artikel in der Süddeutschen Zeitung v. 16. 12. 2015 mit dem Titel „Über hundert Fehler, super!“ von Thomas Urban. → Zum Artikel → Artikel auf einer Seite
Parkinson
Psychopathographie Adolf Hitlers
Dr. A. Lieberman: Parkinson Disease: Adolf Hitler, the Fuhrer, Nazi Germany; 31.8.2006: Parkinson
Siehe auch die neue Webseite: Parkinson (2010)
Siehe auch: Spiegel und Kershaw: Hitler. 1936 – 1945. S. 794f.
Hitlers Neujahrsansprache 1945
https://www.youtube.com/watch?v=eDZDIgA1aXg
Hitlers Bibliotheken
Hitlers private Bibliotheken in Berlin, München und Berchtesgaden umfassten 1942 über 16.000 Bände, von denen heute noch 1200 in der Washingtoner Library of Congress vorhanden sind. Militärgeschichtliche Werke machen etwa die Hälfte des Bestandes aus, dann folgen Werke über Kunst und Architektur. Bücher über Astrologie, Okkultismus, Spiritualismus, Ernährung und Diät bilden die dritte Gruppe. Populäre Literatur (u. a. von Karl May und über Cowboys und Indianer) folgt an vierter Stelle. Nur wenige Werke gehören zur schönen Literatur. Die Dramen von William Shakespeare, z. B. Julius Caesar und Hamlet, und ein Band mit Schriften Johann Gottlieb Fichtes sind erhalten. Es fällt auf, dass Werke klassischer deutscher Philosophen (Kant, Schopenhauer, Nietzsche), die Hitler angeblich in seiner Haftzeit las, fehlen, aber Traktate über Rassentypologien und Bücher über spirituelle Dinge, dämonische Kräfte und vorherbestimmte Schicksale genialer Menschen häufig vertreten sind. In wenigen Dutzend Büchern hat Hitler Randnotizen hinterlassen, anhand derer seine Interessen erkennbar werden. [1]
- ↑ In diesen Schriften von Hans F. K. Günther, Henry Ford, C. L. Schleich, Ernst Schertel, Max Riedel und Paul de Lagarde finden sich zahllose Unterstreichungen und die meisten der eher seltenen Marginalien. Schriften de Lagardes sind mit Unterstreichungen und Anstreichungen Hitlers geradezu übersät, wie die FAZ am 9. Mai 2009 schrieb. Siehe a. Ian Kershaw: Thimothy Ryback's ´Hitler's Private Library´. In: The New York Sunday, September 24, 2008, Kershaw, NYS 9-24-2008. Timothy Ryback: Hitlers's Private Library. The Books that Shaped his Life. Alfred A. Knopf, New York 2008, ISBN 978-1-4000-4204-3, Ryback, S. 14ff.
Österreich, Protektorat, Slowakei (1938/39
Adolf Hitler als Namensgeber für Straßen und Plätze
Hitler - Sommer 1934
Am 30. Juni 1934 befahl Hitler, aufgestachelt durch Heinrich Himmler, Hermann Göring und Reinhard Heydrich, unter dem Vorwand eines angeblichen „Röhm-Putsches“ die Ermordung des SA-Führers Ernst Röhm und weiterer möglicher Konkurrenten in der NSDAP und früheren DNVP um die politische Macht. Die Mordserie wurde nachträglich als angebliche „Staatsnotwehr“ legalisiert. In einer Reichstagsrede am 13. Juli 1934 erneuerte Hitler seine Zusage an die Reichswehr, die einzige Waffenträgerin des Staates zu bleiben. Am 1. August 1934 beschloss die Reichsregierung in einem Gesetz, dass mit dem Ableben von Hindenburgs die „Befugnisse des Reichspräsidenten auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler übergehen“ sollten. Nach Hindenburgs Tod am 2. August 1934 ging auch der Oberbefehl über die Reichswehr ohne Widerstand auf Hitler über. Reichswehrminister Blomberg änderte am selben Tag den Wortlaut des Soldateneides: Fortan mussten alle Soldaten dem „Führer des Deutschen Reichs und Volkes, Adolf Hitler“ „vor Gott“ Treue und Gehorsam schwören und den Eid nicht mehr auf die Verfassung des Deutschen Reiches leisten.
„Jetzt ist er mächtiger als jeder Souverän, mächtiger als der Präsident der Vereinigten Staaten, mächtiger als Mussolini [...] Alle Macht ist in einer Person vereinigt [...]“, berichtete der dänische Gesandte nach Kopenhagen.[2]
Hitler verzichtete am 2. August in einem Erlass „in gespielter Bescheidenheit auf den Titel des Reichspräsidenten“ und ließ sich „wie bisher nur als Führer und Reichkanzler“ ansprechen.[3].
Ich bitte daher, Vorsorge treffen zu wollen, daß ich im amtlichen und außeramtlichen Verkehr wie bisher nur als Führer und Reichskanzler angesprochen werde. Diese Regelung soll für alle Zukunft gelten. 2. Ich will, daß die vom Kabinett beschlossene und verfassungsrechtlich gültige
Die Vereinigung der Ämter auf ihn ließ er mit einer Volksabstimmung bestätigen. 89,9% der Wahlberechtigten – weniger als von der NS-Führung erwartet – stimmten am 19. August 1934 zu.[4]
Bisheriger Text: Nach Hindenburgs Tod am 2. August 1934 ging der Oberbefehl über die Reichswehr ohne Widerstand auf Hitler über. Dieser ließ die Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers vereinigen. Reichswehrminister Blomberg änderte am selben Tag den Wortlaut des Soldateneides: Fortan mussten Offiziere, Soldaten, Beamte und Reichsminister dem „Führer des Deutschen Reichs und Volkes, Adolf Hitler“ „vor Gott“ Treue und Gehorsam schwören. Hitler ließ die Vereinigung der Ämter auf ihn mit einer Volksabstimmung am 19. August bestätigen und sich nun offiziell nur noch „Führer und Reichskanzler“ nennen.[197]
Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion
Hitler war 1940 vom Wirtschaftsministerium informiert worden, dass die im Hitler-Stalin-Pakt vereinbarten sowjetischen Rohstofflieferungen, die Deutschland bereits kaum begleichen konnte,[5] nicht ausreichen würden, um einen langen Krieg gegen Großbritannien und möglicherweise die USA zu führen. Seine Absicht, die Sowjetunion anzugreifen, um Deutschland durch Aneignung von sowjetischem Getreide und Erz- und Ölvorkommen autark zu machen, wurde in führenden Kreisen von Wehrmacht, Großwirtschaft und Ministerialbürokratie von vielen geteilt.[6] Hitlers Ziel war „ein blockadefestes Großimperium“ bis zum Ural und über den Kaukasus hinaus.[7]
Am 18. Dezember 1940 befahl er dem Wehrmachtführungsstab, den Angriff auf die Sowjetunion („Fall Barbarossa“) bis Mai 1941 streng geheim vorzubereiten. In den Folgemonaten erließ er den Kommissarbefehl und weitere Befehle, die sowjetischen Führungseliten im Gefolge der Front zu ermorden und Partisanen durch Vergeltungsakte an Zivilisten zu bekämpfen. Vor über 200 Befehlshabern der Wehrmacht erklärte er am 30. März 1941, der bevorstehende Krieg sei ein rassenideologischer Vernichtungskrieg und ohne Rücksicht auf kriegsvölkerrechtliche Normen zu führen. Das OKW und das OKH gaben daraufhin entsprechende operative Befehle aus. Zudem sah die Blitzkriegsplanung vor, große Teile der sowjetischen Bevölkerung verhungern zu lassen. Überleben sollte nur, wer in den besetzten Gebieten für die Bereitstellung von Rohstoffen und Nahrungsmitteln benötigt wurde. Die übrigen galten als unnütze Esser, die die deutsche Ernährungsbilanz belasteten (→ Hungerplan).
Die Wehrmacht überfiel die Sowjetunion mit einmonatiger Verzögerung infolge des Balkanfeldzuges am 22. Juni 1941 ohne offizielle Kriegserklärung. Das stattdessen in Moskau von Schulenburg übergebene „Memorandum“ behauptete ebenso wie die folgende NS-Propaganda eine akute Angriffsabsicht der Roten Armee, die Hitler rechtzeitig vorhergesehen habe und der er nun vorbeuge.[8] Letztere gab Hitler als Retter des Abendlandes vor „asiatischer Barbarei“ und dem kulturzerstörenden „jüdischen Bolschewismus“ aus. Dagegen betonen Historiker Hitlers 1927 im zweiten Band von Mein Kampf dargelegte und seit 1933 wiederholt bekräftigte Absicht, die Sowjetunion und das fiktive, dort angeblich herrschende Weltjudentum vollständig zu vernichten und ihr Gebiet zur „Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis“ der Deutschen zu erobern,[9] die Bevölkerung der eroberten Gebiete entweder als Sklavenarbeiter auszubeuten oder ebenfalls zu vernichten. In Leningrad, das von September 1941 bis Januar 1944 von deutschen und finnischen Truppen belagert wurde, verloren etwa 1,1 Millionen Menschen infolge der deutschen „rassistisch motivierte[n] Hungerpolitik“ ihr Leben.[10]
Nach siegreichen Kesselschlachten war der ursprüngliche Plan des Ostfeldzugs bereits im Spätsommer 1941 misslungen, weil die Sowjetunion nicht wie ein Kartenhaus zusammengebrochen war.[11] Der deutsche Vormarsch geriet ab Oktober 1941 ins Stocken. Die Sowjetunion konnte einen Großteil ihrer Rüstungsproduktion östlich des Urals fortsetzen und neue Divisionen an ihre Westfront führen. Bei einer Konferenz in Berlin am 29. November 1941 berichtete Walter Rohland Hitler und dem OKW von der Überlegenheit der sowjetischen Panzerproduktion. Nach seinen Angaben sagte Rüstungsminister Fritz Todt dabei im kleinen Kreis: „Dieser Krieg ist militärisch nicht mehr zu gewinnen!“ Hitler habe gefragt, wie er ihn beenden solle, und eine politische Lösung als kaum möglich ausgeschlossen.[12]
Der Angriff auf Moskau (Beginn 2. Oktober) war ein letzter, improvisierter Versuch Hitlers, die Niederlage der Sowjetunion vor dem Winter zu erzwingen, aber ab Mitte Oktober ließen heftige Regenfälle und später strenger Frost (minus 22° Celsius) alle Operationen zum Stillstand kommen. Die Ausrüstung der deutschen Armee für den Winterkrieg und der Nachschub für die Heeresgruppe Mitte waren völlig unzureichend.[13] Trotzdem beharrte Hitler auf der Meinung, die Rote Armee befinde sich kurz vor dem Zusammenbruch, und wollte Moskau belagern und aushungern lassen. Am 5. Dezember musste der Vormarsch wegen arktischer Temperaturen von minus 40° bis 50° Celsius und des mangelnden Nachschubs an Waffen, Verpflegung und Winterausrüstung 20 bzw. 30 km vor Moskau eingestellt werden. Am Tag darauf begann der sowjetische Gegenangriff mit 100 Divisionen an einer Frontlinie von 300 Kilometern,[14] der die Heeresgruppe Mitte zum Rückzug zwang. Der Rückzug drohte in eine heillose Flucht umzuschlagen. In dieser gefährlichen Situation verbot Hitler am 15. und am 19. Dezember 1941 jeden weiteren Rückzug und erlaubte „nur dort eine Ausweichbewegung [..], wo weiter rückwärts eine Stellung vorbereitet ist.“[15] Hitlers Ablehnung von weiteren Rückzugsforderungen trug „möglicherweise und vorübergehend zur Vermeidung einer Katastrophe von napoleonischen Ausmaßen bei.“[16] Er übernahm selbst den Oberbefehl über das Heer von Walther von Brauchitsch und war überzeugt: „Das bißchen Operationsführung kann jeder machen.“[17] Aber wäre Hitler flexibler gewesen, dann ist es wahrscheinlich, dass die mühsame Konsolidierung der Ostfront bis Ende Januar 1942 mit weniger Verlusten an Menschenleben hätte erreicht werden können.[18] Die deutschen Verluste in der Schlacht um Moskau, 581.000 Soldaten, waren größer als die in Stalingrad und bei Kursk im folgenden Jahr. Die Sowjetunion verlor 1,8 Millionen Soldaten.
Vor Moskau wandte das Ostheer zum ersten Mal das Prinzip der „verbrannten Erde“ als taktisches Mittel zur Deckung des Rückzuges an. Die deutschen Soldaten sollten „alle Verkehrsanlagen und Unterkünfte“ (OKH, 12. Januar 1942) und „alle Ortschaften niederbrennen“, die Bevölkerung „im Laufe der Nacht in Richtung der russischen Front“ treiben (Missbrauch als menschliche Schutzschilde) und „Gefangene und Einwohner rücksichtslos von Winterbekleidung entblößen“, um die fehlende Winterbekleidung der deutschen Soldaten auszugleichen. Bei Temperaturen von unter minus 35° Celsius bedeutete das den sicheren Tod für Zivilisten und Kriegsgefangene im Rückzugsgebiet.[19] Nicht alle Befehle stammten direkt von Hitler bzw. Keitel, aber sie waren in der Absicht formuliert, „dem Führer entgegenzuarbeiten“.[20]
Der Sieg der Roten Armee war zweifellos die eigentliche Zäsur des ganzen Weltkrieges,[21] weil die Serie der deutschen Blitzkriege abriss. Auch Hitler erkannte, laut Jodl,[22] sofort, was der Rückzug vor Moskau bedeutete. Seine Kriegserklärung vom 11. Dezember 1941 an die USA war mit der Hoffnung verknüpft, dass Japan dann seinerseits der Sowjetunion den Krieg erklären und diese dann in einen Zweifrontenkrieg geraten würde. Es war die Erkenntnis, dass Deutschland den Krieg alleine nicht mehr gewinnen konnte.
Das Dritte Reich befand sich ab Dezember 1941 in einer aussichtslosen Lage, in einer Krise ohne Alternative. Hitlers Entscheidungen des gleichen Monats und die verschobene Wannsee-Konferenz im Januar 1942 zeigen, dass er die entscheidende Zäsur dieser Kriegswende gesehen hat. Die absehbare Niederlage wurde zum Auslöser des geplanten Holocaust, wie der Historiker Schenck annimmt.[23]
Der Deutsch-Sowjetische Krieg „war genau der Krieg, den Hitler seit den zwanziger Jahren gewollt hatte“.[24] Als bisher verlustreichster Krieg der Menschheitsgeschichte kostete er etwa 26,6 Millionen Sowjetbürger das Leben, darunter 15,2 Millionen Zivilisten.[25] Mindestens 4,2 Millionen Menschen starben hungers, unter ihnen auch 2,5 Millionen[26] der 3,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, die im deutschen Gewahrsam an Unterernährung, Krankheiten oder Misshandlungen starben oder erschossen wurden.[27]
Blomberg-Fritsch-Krise 1938
Abfindung für Blomberg 1938: 50.000 RM (heute etwa 226.000 EUR).
Am 5. November 1937 erklärte Hitler den Wehrmachtsgenerälen, er werde bei nächster Gelegenheit die Tschechoslowakei und Österreich besetzen (Hoßbach-Niederschrift). Der von ihm im Dezember genehmigte „1. Nachtrag zur Weisung für die einheitliche Kriegsvorbereitung für die Wehrmacht vom 24. Juni 1937“ sah einen Angriffskrieg gegen die Tschechoslowakei auch bei Eingreifen einer Großmacht vor.[264]
Am 5. November 1937 erläuterte Hitler vor dem Kriegsminister, den Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtteile und dem Außenminister seine „grundlegenden Gedanken über [...] unsere[.] außenpolitische[.] Lage“.[28] 85 Millionen Deutsche hätten ein „Anrecht auf größeren Lebensraum“, daher sei die „Lösung der Raumnot“ die zentrale Aufgabe der deutschen Politik. England und Frankreich seien dabei die beiden Hauptgegner. Am Schluss des mehr als zweistündigen Monologs nannte er als erstes Ziel die Niederwerfung der „Tschechei und gleichzeitig Österreich[s], um die Flankenbedrohung [...] auszuschalten“. Damit hatte der Diktator seine Karten aufgedeckt und die beiden Nahziele deutscher Expansion genannt.[29] In der folgenden zweistündigen Diskussion erhoben die Generäle Bedenken nicht wegen eines Anschlusses Österreichs und einer Annexion der Tschechoslowakei, waren aber beunruhigt wegen Hitlers Ungeduld und befürchteten einen vorzeitigen europäischen Konflikt. Außenminister Neurath will Hitler im Januar 1938 davor gewarnt haben, „dass seine Politik zum Weltkrieg führen“ müsse. Hitler soll nur erwidert haben, „er habe keine Zeit mehr“.[30]
Vegetarische Ernährung
Ab 1932 ernährte er sich aus Furcht vor einer Magenkrebserkrankung vegetarisch. Seine Magenkrämpfe hielt er für die Vorboten eines Krebsleidens, das ihm nur wenige Jahre zur Vollendung der selbst gestellten „gigantischen Aufgaben“ lasse.[31] Diese Ernährungsgewohnheiten behielt er als Reichskanzler bei und thematisierte sie in Monologen vor dem engsten Anhängerkreis auch als Mittel für die nationalsozialistische Gesundheitspolitik.[32] Historiker erklären Hitlers Vegetarismus aus seiner Verehrung für Richard Wagner, der rassistisch motivierte vegetarische Ideen vertrat.[33]
Hitler und Roosevelt
Was vielen anderen demokratischen Staatsmännern in den dreißiger Jahren fehlt, hat Roosevelt in hohem Maße: ein Gespür für das Monströse, für das in seiner Bösartigkeit absolut Neuartige in der Tyrannei Hitlers und der Nazis. Zunächst leise und unauffällig, dann mit bemerkenswerter strategischer Vision und unter Aufwendung seines immensen psychologischen Geschicks arbeitet der Präsident auf den Kampf gegen dieses Regime hin. Beinahe atemraubend prophetisch wirken die Worte, die Thomas Mann im Juni 1935 nach seinem Gespräch mit Roosevelt zu Papier bringt: »Als ich das Weiße Haus verließ, wußte ich, daß Hitler verloren war.«
Für Deutschlands »Führer« wird der Mann, der seit einer Kinderlähmung auf den Rollstuhl angewiesen ist, zur Nemesis. Hitlers Intuition, in Roosevelt, den er abwechselnd als »Kriegstreiber« und als »Judenknecht« bezeichnet (und den er wegen seiner Behinderung verspottet), den Erzfeind schlechthin zu sehen, ist wohlbegründet. Doch Roosevelt muss Geduld, viel Geduld aufbringen, um seine Landsleute von der Gefährlichkeit des erstarkenden Nazireichs zu überzeugen.
Ronald D. Gerste: „Krieg gegen Amerika". In: ZEIT-ONLINE 11.12.2011.
Ronald D. Gerste: „Roosevelt und Hitler. Todfeindschaft und totaler Krieg." F. Schöningh. Köln 2011.
Hitler und Churchill
Hitler <-> Pétain, Churchill, Roosevelt, Stalin
Warum diese ausführliche Darstellung [ ] des Verhältnisses zwsch. Hitler und Pétain aus frz. Sicht und weitgehend mit Zitaten aus frz. Literatur? – Zum Vergleich: Churchill wird im Artikel 1x in zwei Sätzen erwähnt, Roosevelt 2x in zwei Sätzen und Stalin 5x in fünf Sätzen, jeweils kurz und knapp. Es fällt ein evidentes Missverhältnis auf, das der politischen und militärischen Rolle Frankreichs resp. des Chef d'État in den Jahren 1941 bis 1944 überhaupt nicht angemessen ist.
Einzelnachweise
- ↑ Ehemaliges Straßenschild „Adolf-Hitler-Straße“: Emailleschild aus dem Jahre 1933. StadtMuseum Bonn (Memento vom 10. Oktober 2012 im Internet Archive)
- ↑ Herluf Zahle, dänischer Gesandter in Berlin, Depesche v. 4. August 1934, in: Frank Bajohr, Christoph Strupp (Hg.): Fremde Blicke auf das »Dritte Reich« 1933–1945. Wallstein, Göttingen 2011, S. 417. S. a. Volker Ullrich: Adolf Hitler. Bd. 1: Die Jahre des Aufstiegs 1889-1939. S. Fischer, Frankfurt a. M. 2013, S. 527.
- ↑ Frank Bajohr: Gesetz über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs und Erlaß des Reichskanzlers zum Vollzug des Gesetzes über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs vom 1. August 1934, 1. und 2. August 1934. Zusammenfassung. Zuletzt abgerufen am 22. Mai 2013.
- ↑ Ian Kershaw: Hitler. 1889 – 1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 661.
- ↑ Uwe Klußmann: Drang zum Zuschlagen. In: Spiegel Geschichte 3/2010, S. 24.
- ↑ Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. DVA, München 2008, S. 95.
- ↑ Rolf-Dieter Müller: Hitler war kein Bismarck. In: Spiegel Geschichte 3/2010, S. 66.
- ↑ Erich F. Sommer: Das Memorandum. Wie der Sowjetunion der Krieg erklärt wurde. Herbig, München/Berlin 1991, ISBN 3-776-61158-8, S. 353.
- ↑ Karl Lange: Der Terminus „Lebensraum“ in Hitlers „Mein Kampf“. In: VfZ 13/1965, Heft 4, S. 427.
- ↑ Zit. nach Jörg Ganzenmüller: Das belagerte Leningrad. Die Stadt in den Strategien von Angreifern und Verteidigern. Paderborn 2005, S. 20.
- ↑ Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 566.
- ↑ Walther Rohland: Bewegte Zeiten. Erinnerungen eines Eisenhüttenmannes. Stuttgart 1978, S. 78; zitiert nach Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 593.
- ↑ Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 563, 585 und 588.
- ↑ Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 594.
- ↑ Hitlers Weisung vom 19.12.1941, zit. nach Ian Kershaw: Hitler. 1936 - 1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 608.
- ↑ Ian Kershaw: Hitler. 1936 - 1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 612 und ebda., Anm. 392.
- ↑ Franz Halder (1949), zit. n. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 607, Anm. 372.
- ↑ Ian Kershaw: Hitler. 1936 - 1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 612.
- ↑ Martin Seckendorf: Verbrannte Erde, 21.12.2011.
- ↑ Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 474.
- ↑ Gerd R. Ueberschär, „Das Scheitern des ‚Unternehmens Barbarossa‘“, in Gerd R. Ueberschär und Wolfram Wette: Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion: „Unternehmen Barbarossa” 1941. Frankfurt am Main 2011, S. 120.
- ↑ Andreas Hillgruber: Der Zweite Weltkrieg 1939–1945. Kriegsziele und Strategie der Großen Mächte. Stuttgart 1989, S. 81.
- ↑ Guntram von Schenck: Kriegswende Dezember 1941 und Holocaust. März 2009.
- ↑ Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 512.
- ↑ Christian Hartmann: Unternehmen Barbarossa. Der deutsche Krieg im Osten 1941–1945. C.H. Beck, München 2011, S. 115 f.
- ↑ Timothy Snyder: Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin. C.H. Beck, München 2011, S. 419 und 196.
- ↑ Christian Streit: Keine Kameraden: Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941–1945. Bonn 1997, S. 10 und 244 ff.
- ↑ Dieses sogen. Hoßbachprotokoll wurde zum Schlüsseldokument der Anklage in Nürnberg wegen „Verschwörung gegen den Frieden“.
- ↑ Zit. n. Volker Ullrich: Adolf Hitler. Bd. I: Die Jahre des Aufstiegs. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2013, S. 769–771.
- ↑ Aussage Neuraths im Nürnberger Prozess, zit. n. Volker Ullrich: Adolf Hitler. Bd. I: Die Jahre des Aufstiegs. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2013, S. 773.
- ↑ Albert Krebs (NSDAP), Tendenzen und Gestalten der NSDAP. Stuttgart 1959, S. 136 f.: Er müsse in Kürze an die Macht kommen. „Ich muß! Ich muß!“ soll er gerufen haben. Zit. n. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 436.
- ↑ Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 671; Wilhelm von Sternburg, Silke Reimers: Die Geschichte der Deutschen. Campus, 2005, ISBN 3-593-37100-6, S. 224.
- ↑ Jost Hermand: Glanz und Elend der deutschen Oper. Böhlau, Wien 2008, ISBN 3-412-20098-0, S. 148 f.; Detlef Briesen: Das gesunde Leben: Ernährung und Gesundheit seit dem 18. Jahrhundert. Campus, 2010, ISBN 3-593-39154-6, S. 105 f.
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