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Ruth Stoffregen, geb. Schieder (* 6. Dezember 1921 in Augsburg; † 14. August 1993 in München)

Leben

Das Elternhaus

Ruth Stoffregen geb. Schieder, erblickte am 6. Dezember 1921 als drittes Kind einer Pfarrersfamilie in Augsburg das Licht der Welt. Im Jahre 1928 zieht sie mit ihrer Familie nach Nürnberg, da der Vater (Julius Schieder) Rektor des Predigerseminars wurde und 1935 schließlich zum ersten Kreisdekan bzw. Dekan von Nürnberg aufstieg. Aufgrund dieser Stellung werden auch bald die Nationalsozialisten auf ihn aufmerksam.

„Als Kind erlebte sie, wie oft der Vater von der Geheimen Staatspolizei verhört wurde und wie die Familie bei jedem Verhör bangte um seine Rückkehr. Sie besuchte die evangelische Löheschule und erlebte auf dem Schulhof die Angriffe auf ihren Vater durch den damaligen berüchtigten Gauleiter Julius Streicher. Vor der gesamten Lehrer- und Schülerschaft trat sie hervor und bezichtigte Julius Streicher der Lüge. Es muss 1934 gewesen sein, wie mir nach ihrem Tode einige ihrer Klassenkameradinnen berichteten. Wahrheits- und Gerechtigkeitssinn bewahrte sie bis zum Lebensende.“ - Carlgeorg Stoffregen (Ehemann) –

Das Interesse für Natur und kulturelle Sehenswürdigkeiten, welches sich auch in ihren Bildern widerspiegelt, wurde durch häufige Wanderungen des Vaters mit der Familie geweckt. Auf Studienreisen beschreibt sie immer wieder ihre Eindrücke über fremde Kulturen.

Künstlerbegegnungen

Das künstlerische Interesse Ruth Stoffregens fand seinen Ursprung beim Vater, ein Liebhaber von Ludwig Richter, Hans Thoma, Albrecht Dürer, Lukas Cranach d. Ä. und Caspar David Friedrich. Dichterpersönlichkeiten, unter ihnen Otto Freiherr von Taube, Rudolf Alexander Schröder und Jochen Klepper, verbrachten ihre Zeit im Hause Schieder.

Studienjahre

Nach ihrem Schulabschluss im Jahre 1939 und einem anschließenden Pflichtjahr in einem Heim für schwer erziehbare Kinder begann sie mit ihrem Kunststudium. Erst an der Akademie für Angewandte Kunst und dann an der Akademie der Bildenden Künste in München. Auf Grund des andauernden Krieges musste sie ihr Studium zwischenzeitlich unterbrechen und war als staatlich examinierte Krankenschwester im Fürther Krankenhaus tätig. Dies hatte zur Folge, dass sie schwer an Diphtherie erkrankte. Ihr Studium setzte sie fort, als der Krieg vorbei war. An Ostern 1950 heiratete sie schließlich den Botaniker Carlgeorg Stoffregen.

Nach der Akademiezeit begann sie verschiedene künstlerische Aufgaben zu übernehmen, wie etwa: & Gestaltung des großen Schäufeleladens im Münchner Hauptbahnhof · Aufträge der Bayrischen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche · Zusammenarbeit mit Architekten aus München und Basel · Buchillustrationen für den Langen Müller Verlag · Zeichnungen und Radierungen für Werke zeitgenössischer Autoren

Studienaufenthalte

Entscheidende Anregungen erlangte Ruth Stoffregen in Paris und der Bretagne (1956 – 1958). Dort lebte sie gemeinsam mit ihrem Mann. Viele Tagebücher und Zeichnungen entstanden hier. Später sehnte sich das Ehepaar nach einem ländlicherem Ort zum wohnen, so dass sie kurzerhand in ein oberbayrisches Bauernhaus in der Nähe von Bad Tölz zogen (1958 – 1985).

Hier entstanden neue Arbeiten: · großes Wandkreuz für das Predigerseminar in Bayreuth · Tuschpinselzeichnungen für Haiku-Gedichte · mehrere Ölgemälde im Winter 1961

Lehrtätigkeit

1963 wird ihr eine Stelle als Kunsterzieherin im Münchener Derksen-Gymnasium angeboten. Sie bemühte sich ihren Schülern künstlerisches Urteilsvermögen und handwerkliche Fähigkeiten nahe zu bringen. In diesen Jahren entstanden, auch in gemeinsamer Arbeit mit ihren Schülern, Wandteppiche, Plastiken aus Ton, Glas- und Keramikarbeiten. Während der Lehrtätigkeit beschäftigte sie sich zugleich mit eigenen Entwürfen. In den sechziger Jahren entstanden somit zahlreiche Zeichnungen sowie Hinterglasbilder. In intensiven Studien befasste sie sich mit Glasuren und Engoben. Im Herbst musste sie schließlich den Schuldienst aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

Späte Studienreisen

Vom Herbst 1978 bis zum Sommer 1979 erarbeitete sie 64 Pastellbilder und einige Linolschnitte. Von 1985 bis 1993 malte sie hauptsächlich mit Gouachefarben. Auch hierbei entstanden eine Menge keramische Arbeiten. In diesen letzten 15 Jahren unternahm sie Studienreisen nach Algerien, Spanien, Dänemark, Schweden, Korsika, Umbrien, in die Toskana, nach Burgund, Island, Wales, England und Schottland. Auch bis kurz vor ihrem Tod am 14. August 1993, sprach Ruth Stoffregen von neuen Aufgaben denen sie sich widmen wolle.

Leistungen

Werke

Literatur

  • Ruth Stoffregen - Algerische und spanische Reisetagebücher, ISBN: 3-930264-10-2, Erschienen: 1995 im Verlag becker druck, F.W. Becker GmbH
  • Ruth Stoffregen - Bilder 1986 bis 1993, hrsg. von Dr. Carlgeorg Stoffregen, ISBN: 3-930264-18-8, Erschienen: 1997 im Verlag becker druck, F.W. Becker GmbH

Weblinks

http://www.ruth-stoffregen.de

Einzelnachweise