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Josef Toth (* 1944 in Kernei) ist ein ungarisch-deutscher Maler und Farben-Psychologe

Leben

Jozsef Toth (ab 1956: Josef Toth) wurde 1944 im donauschwäbischen Kernei (heute Kljajićevo in Serbien), das Anfang der 1940er Jahre zu Ungarn gehörte. Nach Kriegsende siedelte seine Familie in das ungarische Kernland über. Nachdem der Einmarsch sowjetischer Truppen im November 1956 den ungarischen Volksaufstand beendet hatte, floh Toth mit seinen Eltern nach Deutschland, zunächst nach Berchtesgaden. Ab 1958 machte er in Augsburg eine Ausbildung als Kirchenmaler. Nach deren Abschluss studierte er Philosophie und Psychologie und schloß das Studium mit der Promotion in Philosophie ab. Danach war er in Augsburg für eine Bank, ab Mitte der 1970er Jahre in München als wirtschaftspsychologischer Berater für Unternehmen tätig. Die Begegnung mit dem Maler Eduard Adam, der aus der Münchner Künstlerfamilie Adam stammte, bewog ihn, Mitte der 1980er Jahre sich wieder der Malerei zuzuwenden. Aus seiner früheren Tätigkeit als Psychologe floss die Beschäftigung mit Farben und ihren Wirkungen auf den Menschen in seine Kunst ein. Er entwickelte zur Gestaltung besonders brillanter Farb-Valeurs Spezialfarben auf der Basis von originalen BMW-Autolacken [1] und von Ölfarbe. Parallel dazu leitete er in München-Schwabing eine Kunstschule und eine Galerie. Nach 2003 beendete er aus Altersgründen seine künstlerische und kunstpädagogische Karriere.

Die Werke Toths stehen an der Grenze zwischen Abstraktion und Figuration, die Initialzündung für den eigenen Stil gab das Werk von Paul Klee, der in der Reduktion der Formen den Urgrund der Seele zu erkunden suchte [2]. Um den objektiven und subjektiven Gehalt von Farben zu erkunden, hat er sich von der figürlich-realistischen Wiedergabe gelöst, bettet seine farbigen Kompositionen jedoch in die Motivik des Weltalls ein. Von Mitte der 1990er Jahre bis Mitte der 2000er Jahre kreist sein Schaffen um die "Kosmischen Bilder". Sujets wie Galaxien, Spiralnebel, Himmelskörper, Eklipsen und Planetentrabanten setzt er in freie künstlerische Interpretationen um, denen präzische astronomische Recherchen und der Rückgriff auf Bild-Material der NASA und der Weltraumforschung vorangegangen sind. 1998 gründete Josef Toth mit Gleichgesinnten aus der Münchner Künstler- und Prominentenszene die Schwabinger Mondbasis Victoria 6, die sich in Kunstaktionen, Vorträgen und einem Mond-Stammtisch mit extraterrestrischen Themen, mit Raumfahrt und der zukünftigen Besiedelung des Monds beschäftigte. [3]. Augenzwinkernde Ergänzung seiner Weltraum-Gemälde waren Urkunden lunarer Grundstücke, da er 1998 selbst ein Großgrundstück am Krater Gutenberg auf dem Erdtrabanten bei der us-amerikanischen Lunar Embassy erworben hatte. [4]. Eine kleine Werkreihe, aus persönlicher Begegnung entstanden, umfasst die Porträts von Münchner Fußballern wie Lothar Matthäus und Oliver Kahn. Einige Jahre lang entwarf Toth mit Erfolg auch Designs für die Gastronomie sowie die Bemalung von Künstlerautos.

Literatur

  • Europäisches Künstlerlexikon für Malerei und Zeichenkunst, Band 5, 2000

Einzelnachweise

  1. BMW Magazine Panorama 02/1997, Seite 10
  2. Gerd Thumser: Dr. Josef Toth, in: Kunst in München, 01/1997, Seite 4
  3. Andrea Surkus: Der Mond ist ein Schwabinger, in: Süddeutsche Zeitung vom 10.01.2001
  4. Sabine Liberty: Von der Kunst, den Mond zu verkaufen, in: Seitenblick München 2000, Seite 41

Weblinks


Kategorie:Maler (München) Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1944 Kategorie:Mann